Die Sache mit dem Vinyl-Trend

Die Sache mit dem Vinyl-Trend

Obwohl die meisten Jugendlichen ihre Hits nur noch über Streams hören, ist der Vinyl-Verkauf eindeutig gestiegen. Alleine in Deutschland wurden laut dem Bundesverband der Musikindustrie 2016 über drei Millionen Schallplatten verkauft und in Großbritannien erreichten die Verkaufszahlen die höchsten Werte seit über zwanzig Jahren.


Der Absatz der Langspielplatten war auch in den Vereinigten Staaten eine große Überraschung mit über dreißig Prozent höheren Erlösen. Der Verkauf von Vinyl macht dort um die sechs Prozent aus.

Erstaunlicherweise handelt es sich bei den meisten Kunden um Musikliebhaber, die sich in alle Altersgruppen und Genres aufteilen lassen, also nicht nur um besonders coole Hipsters oder fanatische Country-Liebhaber. Langspielplatten verstauben also wirklich noch lange nicht neben uralten Plattenspielern, sondern ganz im Gegenteil. Nicht umsonst bieten jetzt auch viele Radiosender wieder offizielle Vinyl-Charts an.

Die erste Schallplatte wurde im Mai 1887 von Emil Berliner, einem deutsch-amerikanischen Erfinder patentiert, der übrigens auch das Grammophon erfunden hat. Berliner wurde 1851 in Hannover geboren und erhielt 1881 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Auf seine Erfindungen gehen auch Umlaufmotoren für die Luftfahrt zurück. Die ersten Tonträger in Massenproduktion wurden von seinem Bruder hergestellt, der die Deutsche Grammophon Gesellschaft in Hannover leitete und auch an der Telefonverbreitung in Deutschland beteiligt war.

Warum sind die Schallplatten eigentlich noch immer so beliebt?
Vor allem die junge Generation kann sich sicherlich nicht mehr an das typische Ritual erinnern, wenn eine Schallplatte aufgelegt wurde. Vinyl knistert und rauscht und ist mit der ausgezeichneten Qualität der meisten Streaming-Dienste überhaupt nicht vergleichbar, da hierzu wirklich absolut keine Rituale und auch keine Pflegemaßnahmen notwendig sind, vom umdrehen der Schallplatte einmal komplett abgesehen. Auch ist jeder Musiktitel sofort verfügbar. Es ist deshalb schwer zu verstehen, warum der Vinylverkauf so deutlich gestiegen ist.

Audio-CDs lassen sich einfach einlegen, so gut wie überall abspielen und man kann sie natürlich auch selber mit heruntergeladenen Titeln brennen. Allerdings bietet Vinyl im Vergleich zu den CDs einen viel satteren Klang, trotz den typischen Kratz- und Knistergeräuschen. Übrigens arbeiten auch jetzt noch sehr viele DJs lieber mit Vinyl als mit anderen Medien, da sie angeblich zuverlässiger sind.

Sehr gefragt sind die alten Klassiker und vor allem auch die limitierten Alben. Aber auch viele neue Veröffentlichungen werden in der Musikindustrie wieder auf Vinyl herausgebracht. Es ist klar, dass bei einem seltenen Album auch die Preise deutlich steigen. Zum teuersten Album zählt übrigens das White Album der Beatles, was für über 26.000 Euro im Jahr 2008 verkauft wurde. Von anderen Ausgaben gibt es ansonsten auf dem Markt nur wenige Exemplare, je seltener die Platte, desto teurer. Jetzt kannst abenteuervolle Casino spiele kostenlos online spielen und abräumen.

Wie setzen sich die Vinyl-Charts zusammen?
Die offiziellen Charts setzen nicht nur die Themenschwerpunkte, sondern sie schaffen auch redaktionelle Umfelder. Die Hitlisten werden durch den Handel an prominenten Stellen platziert, um den Verbrauchern die Kaufentscheidungen zu erleichtern. Das größte deutsche Marktforschungsinstitut (GfK) ermittelt den Verkauf der bestverkauftesten Produkte in:

  • Download Portalen
  • Stationärem Handel
  • E-Commerce
  • Streaming Plattformen

Auffällig ist bei den Vinyl-Charts, dass unter den Top 20 vorwiegend Rock und Metal vertreten sind und fast keine Segmente aus dem Pop Genre. Besonders beliebt sind die Neupressungen von großen weltbekannten Bands, sowie natürlich auch die Wiederveröffentlichungen mit Zusatztracks und Fotos. Viele Vinylplatten werden übrigens zusammen mit einer kostenlosen MP3 Version zum herunterladen angeboten. Ansonsten lassen sich die alten Schallplatten auch digitalisieren., indem man sich einen Plattenspieler mit USB-Ausgang anschafft oder mit einem Tonträger die Musikdateien mit entsprechenden Programmen in ein anderes Format umwandelt, also beispielsweise in MP3 oder MP4-Dateien.


Fazit
Die meisten Musikliebhaber haben mit Sicherheit ihren alten Plattenspieler schon längst entsorgt, weshalb natürlich auch der Verkauf von teuren High-End-Geräten steigt. Allerdings haben die meisten modernen Plattenspieler mit den herkömmlichen Geräten überhaupt keine große Ähnlichkeit mehr. Sie sind in der Regel viel massiver, um Erschütterungen zu vermeiden. Die schwerste Musikanlage wiegt um die 400 Kilogramm und kostet um die 15.000 Euro, was natürlich ein ganz stolzer Preis für einen Musikliebhaber ist. Ansonsten gibt es die modernen Plattenspieler selbstverständlich auch zu viel erschwinglicheren Preisen, wobei man allerdings auch unbedingt auf die Klangqualität achten sollte.

Mit Vinyl lässt sich die Musik irgendwie ganz anders genießen und vor allem auch bewusst erleben. Es spielt dabei keine Rolle, ob man jetzt Wert auf den volleren intensiven Klang legt oder nur auf das authentische Knistern. Wer seine alten Platten also noch immer irgendwo verstaubt auf dem Dachboden oder im Keller gebunkert hat und sich davon nicht trennen konnte, kann sich über das Comeback freuen. Vielleicht lohnt es sich ja auch für die jüngere Generation, bei ihren Großeltern diesbezüglich einmal nachzufragen. Es kann dabei sicherlich noch zu einigen unerwarteten Überraschungen kommen und das nicht nur in musikalischer Hinsicht.

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Von Veröffentlicht am: 01.09.2017Zuletzt bearbeitet: 20.03.2019804 WörterLesedauer 4 MinAnsichten: 847Kategorien: AllgemeinSchlagwörter: , , 0 Kommentare on Die Sache mit dem Vinyl-Trend
Von |Veröffentlicht am: 01.09.2017|Zuletzt bearbeitet: 20.03.2019|804 Wörter|Lesedauer 4 Min|Ansichten: 847|Kategorien: Allgemein|Schlagwörter: , , |0 Kommentare on Die Sache mit dem Vinyl-Trend|

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Über den Autor: Marc Michael Mays

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