The End of Travelling – Vol. 125
Mit der unregelmäßigen Serie der The End of Travelling-Listen möchte ich Euch auf spannende neue Songs, die vor allem über die Musik-Promotion-Plattform SubmitHub, meist direkt von den Künstler:innen selbst, veröffentlicht worden sind, aufmerksam machen.
Also Kopfhörer aufsetzen, Augen schließen und ganz entspannt zurücklehnen …
South for Winter – Wintersleep (Southern Lights)
Mit einer Mischung aus verträumten akustischen Duetten, mitreißendem Folk und bluesigen Mordballaden ist der Sound der in Neuseeland gegründeten und derzeit in Nashville beheimateten Indie-Folk-Band South for Winter so vielseitig wie ihre Herkunft.
Die Band entstand aus dem ehemaligen Duo des Neuseeländers Nick Stone (Gesang, Akustikgitarre, E-Gitarre) und der aus Colorado stammenden Dani Cichon (Gesang, Mandoline, Akustikgitarre, Tamburin, Shaker), die sich 2014 als Freiwillige beim Bau von Gewächshäusern in Peru kennen gelernt hatten.
Nachdem die beiden jahrelang getrennte Musikprojekte in unterschiedlichen Teilen der Welt verfolgt hatten, schlossen sie sich in Christchurch, Neuseeland, wieder als Duo zusammen. Später verlegten die beiden das Musik-Projekt nach Nashville, Tennessee, wo sie den Cellisten Alex Stradal trafen. Gemeinsam kombinieren die drei Multiinstrumentalisten und Songwriter Elemente wie Cello, Gitarre, Mandoline und dreistimmige Harmonien zu einem genreübergreifenden Sound.
Zwischenzeitlich sind Stone und Cichon auch privat zusammengerückt und Dani Cichon trägt jetzt auch den Nachnamen Stone.
Inspiriert durch das Phänomen der Südlichter in Stones Heimatland Neuseeland wurde Wintersleep geschrieben und soll zeigen, wie Musiker nach der Pandemie aus dem Winterschlaf erwachen.
Auf die Veröffentlichung der Single folgt im Januar 2024 eine 10-tägige Tournee durch Neuseeland, gefolgt von einer 20-tägigen Europatournee von März bis April 2024.
Wintersleep ist die dritte Single aus dem kommenden Album der Band mit dem Titel Of Sea and Sky, das mit dem mehrfach Grammy-ausgezeichneten Produzenten Matt Leigh in ihrem derzeitigen Wohnsitz in Nashville aufgenommen wurde. Das Album soll im Frühjahr 2024 erscheinen.
Natalie Clark – Miracle
Die in Glasgow aufgewachsene schottische Singer-Songwriterin Natalie Clark wurde nach ihrem Umzug in die USA als Mercedes Benz KTLA Artist to Watch ausgewählt. Natalie war auch in der Werbekampagne von Mercedes Benz zu sehen Dazu gehörten Auftritte im berühmten Roxy on Sunset und im Greek Theatre in Los Angeles. Ihr Vater war ein Jazz-Gitarrist und sie wuchs mit Musik von Ella Fitzgerald und Billie Holiday auf. Später kamen noch Künstler wie Aretha Franklin, Marvin Gaye und eine Menge Motown-Bands dazu.
Seit ihrem Umzug in die USA hat Natalie an Festivals teilgenommen, ist durch das Land getourt und wurde kürzlich vom Music Connection Magazine zur Hot 100 Live Artist ernannt. Sie ist außerdem eine offizielle Werbe-Künstlerin von JH Audio. Ihre kürzlich veröffentlichte Livewire E.P. hat in der Welt der Sync-Lizenzen bereits große Aufmerksamkeit erregt, da die Titel in mehreren Netflix-Shows und einer internationalen Werbekampagne gezeigt wurden.
Im direkten Vergleich ihren letzten Veröffentlichungen, den Singles Late Train und Freedom, ist die aktuelle Single Miracle noch einen Schritt dynamischer und charts-orientierter.
The Dream Eaters – Mood Pills
Seit 2015 haben sich The Dream Eaters von einer Dream-Pop-Band zu einem vollwertigen Videokunstprojekt mit einem umfangreichen Katalog seltsamer und düster-humorvoller Musikvideos ihrer eingängigen Popsongs entwickelt und eine Kult-Fangemeinde aufgebaut.
Das Duo begann zusammenzuarbeiten, nachdem die aus Calgary stammende Sängerin Elizabeth LeBaron in derselben Bar wie der aus Boston stammende Sänger/Songwriter Jake Zavracky im Stadtteil Gowanus in Brooklyn, NY, zu arbeiten begann.
Das musikalische Paar veröffentlichte mehrere EPs, bevor es 2017 sein Debüt-Album We Are A Curse veröffentlichte, gefolgt vom zweiten Album Pagan Love im Jahr 2018. Getourt wurde zudem häufig durch den Osten der USA und Kanada.
Auf den ersten Blick beziehen sich der Inhalt der aktuellen Single Mood Pills einfach auf eine Pille, die man einnimmt, um die Stimmung zu verbessern. Das Lied handelt davon, was das für eine Beziehung bedeutet – wie es die Gesamtdynamik einer Beziehung beeinflusst, wenn eine Person ein stimmungsveränderndes Medikament einnimmt, und die sexuelle Dysfunktion, die durch die Einnahme von Psychopharmaka entsteht.
Im Pressetext heißt es:
Im Jahr 2021 wurde bei mir eine Depression diagnostiziert und es dauerte ein paar Versuche, herauszufinden, welche Medikamente bei mir wirken. Die ersten paar Monate, in denen ich darüber nachgedacht habe, wie sich das auf meine Beziehungen ausgewirkt hat, haben sich sehr ähnlich angefühlt wie das, was dieses Lied sagt.
Sandra Kluge – Misty Rose
Die Künstlerin Sandra Kluge stammt ursprünglich aus Bremen in Deutschland und ist heute in Brooklyn, New York ansässig, schreibt dort, nimmt auf und spielt ihre eigene Originalmusik, in der Stepptanz das ausschließliche Schlaginstrument ist, solo und mit einer Band.
Sie hat ihre Musik beim Tap-Ahead-Festival de Musique aufgeführt, beim Improvisée de Lausanne und an vielen anderen Veranstaltungsorten in New York City und Europa. Gerade hatte sie die Uraufführung ihrer von der International in Auftrag gegebenen Komposition Anything = Everything, einem Zeitgenössisches Ensemble, hinter sich gebracht.
Ihre zweite Veröffentlichung, Misty Rose, ist eine autobiografische Momentaufnahme der Künstlerin, eine Reise der Entwicklung zu einer jungen Frau auf dem Weg der Selbstliebe und Entdeckung.
Das Besondere an dem Track ist, dass alle Schlagzeugparts von Sandra Kluges Steppschuhen gespielt werden auf Holz und barfuß auf Sand. Es entsteht aus ihrer umfangreichen Forschungsbemühung, den Stepptanz neu zu definieren als vollwertiges Musikinstrument, das sowohl begleitend als auch solo spielen kann und in der Tat dazugehört als die Rhythmusgruppe.
Bei Misty Rose geht es um die Essenz des göttlichen Weiblichen, das ein integraler Bestandteil aller Schöpfung ist und geht über die Geschlechtsidentität hinaus. Das Lied lädt den Zuhörer ein, sich wachsen und erblühen zu lassen.
Die Schönheit im Inneren und Äußeren erkennen und wertschätzen. Den eigenen inneren Schatz entdecken und in sich selbst Halt finden. In Misty Rose geht es um die Stärke und Kraft, die in der Weichheit und Sanftheit liegt.
Lotta Wenglén – Riding High
Die 1971 in Malmö geborene Singer-Songwriterin Lotta Wenglén begann schon in jungen Jahren Gitarre zu spielen und Lieder zu schreiben. Als Teenager gründete Lotta ihre erste Band, aber erst im Winter 1995, als sie mit zwei Freunde die Band ba-ba-loo gründete, begann die Musik eine Form zu finden. Nach einer Reihe lokaler Auftritte, wurde die Band von der dänischen Plattenfirma Mega Records unter Vertrag genommen und das Debütalbum Frosting – the american way (1998) mit dem Produzenten Billy Cross (ehemaliger Gitarrist von Bob Dylan) aufzunehmen.
2001 gründet Lotta Wenglén ihr eigenes Label Margit Music und veröffentlicht im selben Jahr die EP Scratch, die Single Ambassador of Love und das Album Paintbrush. Alle aufgenommen in den Min Studios (ehemals Dundret Studio) in Malmö. Bereits im Jahr 2000 hatte sie dort ihr Solo-Debüt-Album Golden Green aufgenommen.
Nach drei weiteren Alben – Ask Harry in 2005, In The Core in 2008 und Thanks for your generous donations! In 2011 – einem Album parallel zum Jessica Nettelbladt Film I am my own Dolly Parton mit dem Mitwirkenden unter dem Namen Dollykollot (2011) und der Gründung des Duos Blind Lake zusammen mit dem Gitarristen Måns Wieslander sowie der Veröffentlichung dessen Debüt-Albums On Earth (2015).
Zwischen 2017 und 2019 spielte Lotta Schlagzeug in der Band Cecilia Nordlund & Fullmånen från Helvetet. Die Band veröffentlichte 2017 eine EP und tourte mit Pelle Ossler. 2018 erschien ihr Debütalbum Åska & Blod. Lotta verließ die Band 2019. Bereits im Jahr 2018 begann Lotta mit Lasse Johansson Ståle an ihren neuen Sololiedern (auf Schwedisch) zu arbeiten. Das Album Alla andra ska dö erschien im Jahr 2020.
Im Jahr 2022 liefern Lotta Wenglén und Anders Thorén von Wildie ein herzerwärmendes Country-Duett mit dem Titel Blackest Hole On Earth. Die Single erscheint über Lottas eigenes Label Margit Music. Es war die Vorabsingle der aktuellen EP Stardust & Debris, die markanter Country-Pop ist, der Fragen zu Vergänglichkeit, geteiltem Sorgerecht und sozialer Phobie in süße Musik verwandelt.
Die aktuelle Single Riding High ist für ihre Eltern geschrieben. Ihr Vater kämpft mit Alzheimer und das bewegende Video zeigt die alten Liebenden, die in den Sonnenuntergang tanzen.
Dead Professional – Dammed Up River (Electric)
Eine Mischung aus gitarrenbetontem Rock und klassischem Americana beschreibt den Musikstil von Dead Professional, dem in Virginia geborenen und in Philadelphia lebenden Singer-Songwriter John Harouff, der 2023 nach einer langen Pause zurückkehrt, in der ihn eine Rückenmarksverletzung fast seine Stimme und sein Gitarrenspiel gekostet hätte, ziemlich gut. Allerdings sollte man die sehr prägnante, wunderbar anschmiegsame und anpassungsfähige Stimme von Harouff keinesfalls vergessen.
Sein Debüt-Album Hard, Hard, Hard (2014) war eine Mischung als Retro-Elvis-Covern und Rockabilly. Die anschließende EP Young Hardware (2015) folgt den bereits ausgetretenen Pfaden. Mit der Single You and me both (2016) wandte er sich aber bereits dem Americana zu.
Die Erfahrung seiner Erkrankung führte zu einer neuen Entschlossenheit, die Musik nicht nur wieder in den Vordergrund zu rücken, sondern das ohnehin sehr authentische Songwriting und die Produktion über den kühlköpfigen Minimalismus früherer Arbeiten hinaus in ein neues emotionales und klangliches Gefilde zu bewegen.
Die erste Single der neuen Zeitrechnung Ashes are Ashes (2023) ist daher auch schon ein ganzes Stück ruhiger und introspektiver als die bisherigen Tracks. Zu diesem neuen Stil passten auch die bereits erschienenen Singles Now and Then und Nobody but me, die den Romantiker im Musiker gezeigt haben.
Über den aktuellen Track Dammed Up River heißt es im Pressetext:
Dieser Song wurde von mehreren Spotify-Redaktions-Playlists als nicht beworbene akustische B-Seite aufgenommen. Deshalb habe ich beschlossen, die fertige Studioversion als A-Seite der eigenen Veröffentlichung zu veröffentlichen.
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