Sigur Rós – Eine Werkschau (Teil 4)
Drei Jahre vergingen seit dem letzten Album von Sigur Rós, das nicht nur ohne wirklichen Titel und Text auskam ( ), sondern auch auf musikalisch-emotionaler Ebene wie auch sein Vorgänger Ágætys Byrjun ein Paar musikalische Meilensteine setzte. Nun, jetzt also ein neues Album und – hoppla! – auf einmal klingt man beinahe fröhlich. Anstelle von apokalyptisch-epischen Songs gibt’s jetzt eben fröhlich-epische Songs. Nun, das sollte erstmal nicht schlecht sein. Ist es auch absolut nicht. Stücke wie Glósóli oder Hoppípolla beweisen, dass man in Island nicht nur kalt, grau und windgepeitscht kann, sondern auch warm und sommerlich, ohne dabei an Schwung oder Reiz zu verlieren. Und dann sogar mit Text. Tatsächlich wirkt der Großteil dieses Albums ausgeglichen, ohne allzu große Patzer, dafür mit einigen sehr schönen Momenten, die allerdings nicht an die überwältigende Wucht der Soundausbrüche auf Ágætys Byrjun oder ( ) herankommen. Sæglópur zeigt aber beispielsweise, dass man auch das in den drei Jahren nicht verlernt hat und Wucht und Druck definitiv noch vorhanden war. Dass die Lust von Band und Fans nach neuem (oder neu scheinendem) Material aber noch nicht gestillt war, zeigt die Liste der auf Takk… folgenden Veröffentlichungen: Neben Hvarf/Heim, einer großartigen, irgendwie-B-Seiten-Kollektion-Schrägstrich-Mini-Livealbum, das neben einigen Liveversionen bekannter Stücke die höchst großartigen bis dahin unveröffentlichten Songs Í Gær und Hjómalind, sowie neue Versionen von Von und Hafsól (ursprünglich auf dem Erstling Von erschienen) enthält, wurde 2007 auch zeitgleich Heima veröffentlicht, das als Konzertdoku/Film-der-dafür-sorgt-dass-ich-nach-Island-will gleichermaßen imposante wie schöne Musik mit gleichermaßen imposanten wie schönen Landschaftsaufnahmen und Konzertszenen in die heimischen Wohnzimmer bringt. Wenn es etwas wirklich schönes auf DVD gibt, dann ist es wohl Heima. Natürlich dürfen Interviews mit der Band und Freunden und Bekannten nicht fehlen – interessant ist hier aber, wie sehr die Jónsi, Kjarten, Goggi und Orri Auftritte in (meist) amerikanischen Fernsehshows abzulehnen scheinen. Interessant auch, dass sich das im Vorfeld zu Kveikur ein wenig gewandelt zu haben scheint.
Anspieltipps (auf Hvarf/Heim und Takk…): Glósóli, Sæglópur, Í Gær
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