BERICHT: Emma Ruth Runde + Jaye Jayle, 20.10.2018 im Gebäude 9 Köln
Ein Abend zum Träumen und zum Heulen. Intensiv, gefühlvoll, einfach wunderbar. Emma Ruth Rundle im Gebäude 9 in Köln. Viel mehr Herz geht fast nicht.
Als Vorband spielte Jaye Jayle aus Louisville (Kentucky). Die Band um Sänger Evan Patterson und Bassist Todd Cook, beiden standen später mit Emma Ruth Rundle zusammen auf der Bühne, um diese musikalisch zu begleiten, machen einen düsteren Psychedelischer-Rock Sound, der häufig in sphärische Welten abdriftete und ein mulmiges Gefühl hinterließ. Eine subtil schaurige Wucht, die nicht aggressiv oder lärmend von der Bühne schallt, sondern zart und unterschwellig, Ton für den Ton den Raum für sich einnimmt.
Zwanzig Minuten vergehen zwischen den Sets von Jaye Jayle und Emma Ruth Rundle. Das Gebäude 9 ist gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Die Band, bestehend aus Emma Ruth Rundle, Evan Patterson, Todd Cook und Dylan Naydon betritt die Bühne, leise kaum spürbar. Eine kurze Begrüßung, ein erster Applaus. Film ab. ERR nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch ihr Inneres. Gefühlvoll, zum Weinen schön, Gänsehautmomente.
Zwischen den Lieder wirkt sie schüchtern, fast ängstlich. Doch mit dem ersten Ton verschwindet diese gefühlte Unsicherheit und die talentierte Sängerin und Gitarristin verliert sich in ihrer Welt.
Wie in Trance musizieren die vier Musiker*innen über eine Stunde lang. Es gibt Momente, in denen alle acht Augen auf der Bühne geschlossen sind. Momente von unfassbarem Glück, versunken in der Musik. Emma Ruth Rundles Texte handeln von Schmerz, Wut, Zorn und Trauer und dem (manchmal konstruktivem) Umgang damit. Ihre Mimik und ihre Gestik verkörpern ihren Gesang, Zeile für Zeile.
Lieder wie Heaven, Protection, Darkhorse und Marked For Death hinterlassen ein nur schwer in Worte zu fassendes Gefühl.
Perfekt abgestimmte Musiker*innen die sich blind auf der Bühne verstehen und wenig in Interaktion miteinander treten, wenn überhaupt über einen kurzen Augenkontakt. Jeder für sich, alle zusammen. Ein Lied wird durch Emma Ruth Rundle mit Hilfe eines Bogens zart die Gitarrensaiten streichelnd eingeleitet und auch das abschließende Shadows Of My Name, bei dem sie alleine auf der Bühne steht ist ein echter Gänsehautmoment.
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