BERICHT: AnnenMayKantereit mit emotionalem Vorweihnachtskonzert (22.12.2022)
Menschenschlangen in Köln-Deutz. Die Lanxess Arena ist the place to be am Abend des 22.12.2022. AnnenMayKantereit mit großem Vorweihnachtskonzert auf der rechten Seite des Rheins.
Abend Nummer Eins von Zwei. Der Andrang und die Lust sind groß. Nach etlichen Anstehminuten, betritt man das Innere des sogenannten Henkelmännchen. Cari Cari aus Wien eröffnen um 20 Uhr den Abend. Die Band gibt vor einzig aus dem Grund mal in einem Tarantino Film zu laufen die Band gegründet zu haben. Was nach einer absurden Aussage klingt, ist aber vom Musikstil her gar nicht so weit hergeholt. Spannender Indie-Rock mit heftigem Wild-West-Einschlag wie aus einer anderen Zeit. Dazu mega Bühnenoutfits. Allerdings ist nach nur einer halbe Stunde leider schon wieder Schluss. Umbaupause. Die Zuschauer:innen sind aufgewärmt. Noch dreißig Minuten und es kann losgehen.

Vorhang auf, die große Bühne. Es ist Punkt 21 Uhr und spätestens jetzt erwacht die Lanxess Arena endgültig zum Leben. AnnenMayKantereit erst zu Zweit, dann zu Dritt und anschließend komplettiert zu Viert. Ein Gitarrensolo als Opener für ein Heimspiel der besonderen Sorte. Drei Jahre nach dem letzten Konzert der Band wieder „Zuhause“ in Köln. Der Rhein beinahe nur einen Steinwurf entfernt. Das Konzert ist an diesem Abend ist ausverkauft, auch für den nächsten Abend sind keine Tickets mehr verfügbar. Die Nachfrage riesig, die Sehnsucht groß. Lichtermeer auf den Rängen und dem Boden. AnnenMayKantereit begeistern mit ihrem Pop-Rock die gesamte Arena. Die unverwechselbaren Balladen und Liebeslieder werden mitgesungen und gesummt, auf den Plätzen sitzt fast niemand mehr. Und doch wirkt die Band um Sänger Henning May, trotz des großen Erfolgs, immer bodenständig. Nicht unnötig viel Klimbim, stattdessen Klamotten frisch und ungebügelt aus dem Kleiderschrank des WG-Zimmers. Sympathisch ohne Ende und so nahbar.

Langeweile kommt an diesem Abend nicht auf, Proberaumtisch-Session, Bühnenwechsel, Streich- und Blasquartett, Klaviereinlagen. Das Alles gehört zu diesem Konzert und unterstreicht nochmal die Bodenständigkeit, aber auch den Einfallsreichtum der Band. Dazu wirken alle beteiligten Musiker:innen wie ein großer, wunderbarer Freund:inennkreis. Meine Begleitung (11 Jahre) war nicht nur von Henning May entzückt, sondern vor Allem von der Freude in den Gesichtern der Musiker:innen und Zuschauer:innen begeistert. Das Mitsingen der Lieder hat sich wohl für jede:n in Köln Geborene:n wie Heimat angefühlt. In der Zugabe dann der emotionalste Moment, das Lied Tommi, während des Konzerts schon kurz angestimmt. Mitgesungen von Tausenden. Als Kölner:in würde man jetzt sagen: Kölle, do bes e jeföhl.
Titelbild: AnnenMayKantereit | (c) Paul Schall
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