Exklusive Premiere: Palila zeigen Video zu „Electricity“ + Interview

Exklusive Premiere: Palila zeigen Video zu „Electricity“ + Interview

Die sympathischen Hamburger Indierocker von Palila, um den charismatischen Sänger und Gitarristen Matthias Schwettmann, haben neues Songmaterial fertig gestellt und soeben mit Electricity einen ersten Vorgeschmack auf die am 15.05. über das bandeigene Label Rock’n Roll Fantasy Records erscheinende Doppel-EP Tomorrow I’ll come visit you and return your records veröffentlicht.

Bereits im letzten Jahr debütierte die noch junge Hamburger Formation mit einer liebevoll und in bester DIY-Manier gestalteten 4-Track-EP namens Are we happy now, die bei Liebhaber:innen von ruhig dahingroovendem Indierock mit Neil Young– und Grunge-Referenzen oder der Hochenergiemusik der frühen Built to Spill auf durchweg enthusiastische Resonanzen stieß und der Band förmlich aus der Hand gerissen wurde.

Aus diesem Grund erscheinen nun die neuen Songs von Palila in Kombination mit der Debüt-EP und erweitern somit das Soundspektrum des Trios bis hin zu einem Finale Furioso, in dem der heilige Lärm des Rock’n Roll seine Huldigung bekommt.

Eingespielt wurde Tomorrow I’ll come visit you and return your records wieder im Hamburger Proberaum und in diversen Wohnzimmern. Zum Abmischen und Mastern ging es dann zu Roland Wiegner (u.a. Long Distance Calling, Marathonmann) in die Oldenburger Tonmeisterei

Wir dürfen euch heute exklusiv das erste Musikvideo von Palila zum Song Electricity präsentieren, welches in Zusammenarbeit mit Arne Kulf (Akupower) entstand. 

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O- Ton Matthias Schwettmann:
„In dem Song geht es um menschliche Gemeinsamkeiten und darum, dass Anfang und Ende des Lebens für alle gleich sind. Wie man die Zeit dazwischen füllt, macht den Unterschied. Wir haben das Ganze sehr ernst genommen und uns wochenlang in der Bib eingeschlossen, um die alten Philosophen zu studieren. Am Ende kam dann das Video dabei heraus.“

Außerdem haben wir diese Videopremiere zum Anlass genommen, die Jungs von Palila ein paar kurze Interviewfragen beantworten zu lassen, denn in jüngster Vergangenheit hatten die Hamburger auch einen Wechsel am Schlagzeug zu verzeichnen, so dass bei den kommenden Live-Dates der neue Drummer Jonas Czok zu Werke gehen wird.

Palila, Klassischer Frage/Antwort-Einstieg. Bitte stellt euch und eure Band doch einmal kurz vor. Es gab ja kürzlich auch einen Wechsel am Schlagzeug. Wie habt ihr euch gefunden? Wie ist es zur Gründung von Palila gekommen?

Mattze: Wir waren vorher allesamt in unterschiedlichen Projekten beschäftigt, von denen wir uns unabhängig voneinander gelöst und was Neues gesucht haben. Chris habe ich über das Internet kennengelernt – Musikerbörsen sind eigentlich gar nix für ihn aber er fand meine Demosongs gut, sodass wir uns in einer Kneipe trafen, um alles zu besprechen. Praktischerweise betreibt Chris sein eigenes Label (Anm.: Rock’n’Roll Fantasy Records). Er hat dann Mike (Anm. Swutscher/Melting Palms) gefragt, ob er uns einen Drummer empfehlen konnte …

Chris: … so kam Manuel zu uns, der uns dann aber aus beruflichen Gründen leider wieder verlassen musste. Bei den nächsten Palila-Konzerten Ende Februar in Bielefeld und Recklinghausen spielt dann schon Jonas Schlagzeug.

Google ich nach Palila, stößt man auf den Schwarzmasken-Kleidervogel. Habt ihr eure Band tatsächlich nach diesem Sperlingsvogel benannt?

Mattze: In die Luft zu starren und Vögel beim Fliegen zu beobachten ist wie Musikhören. Die meisten Vogelnamen sind allerdings leider schon als Bandnamen vergeben, wie z.B. Jayhawks, Byrds, Eagles oder Budgie. Palila klang auf Anhieb super! Und die Tatsache, dass es ein kleiner dicker Vogel, der nicht mehr weit verbreitet ist, machte mir das ganze noch sympathischer.

Chris: Palila darf nicht aussterben!

Im neuen Video zu Electricity sieht man euch bei Leibesübungen und körperlicher Ertüchtigung. Man wird unweigerlich an früheren Schulsport erinnert. Seid ihr alle solche Sportskanonen und habt euch auf die jährlichen Bundesjugendspiele gefreut oder wie ist es zu dieser Videoidee gekommen?

Mattze: Da ich mich als Teilzeitsportlehrer zweimal die Woche in genau dieser alten Turnhalle aufhalte, hatte ich schon seit längerem die Idee, dort mal ein Musikvideo zu drehen. Ich bin froh, dass wir die Idee nun umsetzen konnten – es hat mega Spaß gemacht! Arne (Anm.: von Akupower) half uns freundlicherweise beim Schnitt.

Chris: Ich bin überhaupt keine Sportskanone. Ich geh hin und wieder laufen, weil ich mir einbilde, dass ich so einen Schlaganfall rauszögern kann. Aber beim Dreh in dieser Turnhalle ist mir in der Umkleide der Geruch in die Nase gestiegen und ich fühlte mich sofort wieder wie der Teenie, der ich 1995 war. Und der hat sich auch 2019 wieder genauso verausgabt. Ich war zwar verkatert, aber ich hab mich stundenlang richtig gut gefühlt. Jetzt überlege ich, mich für einen Skateboardkurs an der Volkshochschule anzumelden.

Im Moment macht ja gefühlt jede 5. Band irgendwie Post-Punk oder Post-Rock. Ihr zelebriert so einen Indie-Rock-Sound mit einer Americana Note und konzentriert euch auf schöne, reduzierte Songs. Wo liegen eure musikalischen Vorlieben und Einflüsse bei Palila und was zieht ihr euch sonst so für Musik rein?

Mattze: Ich habe mit 16 angefangen Neil Young zu hören. Irgendwann kamen dann Künstler wie Big Star, Wilco, The Glands und Teenage Fanclub dazu. Aktuell höre ich gerne Courtney Barnett und die Pernice Brothers.

Chris: Ich bin Fan von Woody Guthrie. Mein Lieblingsalbum ist das Bananenalbum von Velvet Underground. In letzter Zeit hab ich viel Cloud Rap, Voodoo Jürgens und Sparklehorse gehört. Eine abstruse Mischung. Ich mag aber auch das meiste von dem, was Mattze mag. Plus Jack White halt.

Mattze: Ja, bei Jack White sind wir uns nicht einig.

Eure bevorstehende Doppel -EP trägt den schönen, fast schon retromäßigen Titel Tomorrow I’ll come visit you and return your records. Im Prä-Digitalzeitalter ja eine gängige Praxis um neue Musik kennen zu lernen. Was verbindet ihr mit diesem EP-Titel und wird es von Palila auch Vinyl geben?

Mattze: Der Titel ist die Textzeile eines Songs von der EP. Passend zur Veröffentlichung geht es ab dem 15. Mai auf Tour – wir hätten gerne LPs im Gepäck, müssen aber aus Kostengründen erstmal auf CDs zurückgreifen. Die Doppel-EP auf Vinyl rauszubringen, können wir uns aber gut vorstellen und haben daher vorsichtshalber schon mal einen Vinyl-Master von den Aufnahmen machen lassen.

Chris: Unser Label Rock’n Roll Fantasy Records ist leider zu arm, um unsere Sachen auf Vinyl rauszubringen. Aber vielleicht findet sich bald ein Investor. Dann kommen hoffentlich auch Kassetten.

Vielen Dank für das Rede und Antwort stehen, Palila.

Palila live:
28.02.20 Bielefeld, Potemkin Bar
29.02.20 Recklinghausen, AKZ
27.03.20 Hamburg, Astra Stube
06.04.20 Hamburg, Markthalle
16.05.20 Hannover, OSCO
17.05.20 tba
19.05.20 Dresden, Mora Bar
20.05.20 St. Johann (A), Haus der Musik
21.05.20 München, Cord
22.05.20 Erlangen, Transfer
23.05.20 Braunschweig, Kufa
24.05.20 tba

Titelbild: Palila | (c) Jonas Czok

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Von Veröffentlicht am: 25.02.2020Zuletzt bearbeitet: 25.02.20201111 WörterLesedauer 5,6 MinAnsichten: 1390Kategorien: Interviews, VideosSchlagwörter: 0 Kommentare on Exklusive Premiere: Palila zeigen Video zu „Electricity“ + Interview
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Über den Autor: Jens Broxtermann

"Most of it is crap. In all forms of music. Find the little diamonds here and there in a bunch of shit. That’s how it happens. To me. And that’s how it’s always been. I never thought that there’s a golden era of any type of music. There are just as many crappy bands 30 or 40 years ago as are now." (Buzz Osbourne, (the) Melvins)

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