The End of Travelling – Vol. 96

The End of Travelling – Vol. 96

Mit der unregelmäßigen Serie der The End of Travelling-Listen möchte ich Euch auf spannende neue Songs, die vor allem über die Musik-Promotion-Plattform SubmitHub, meist direkt von den Künstler:innen selbst, veröffentlicht worden sind, aufmerksam machen.

Also Kopfhörer aufsetzen, Augen schließen und ganz entspannt zurücklehnen …

Irrenoid – I Swear This Time I Mean It (Mayday Parade Cover) 

Irrenoid ist ein experimentelles Chiptune-Projekt des Genderfluid-Musikers, Multiinstrumentalisten und Produzenten Dalton DuBois (der sich auch Jennifer oder Morkal nennt) aus Denver, Colorado. Das Projekt hat seinen Ursprung Ende 2020 und die erste offizielle Veröffentlichung folgt im Sommer 2021 mit dem 10-Track-Album Fallen Kingdom. Die ausgekoppelte Single Princess of the Darkened Light erreichte Platz 44 der iTunes UK-Charts. Damals waren die Tracks eine Mischung aus Synthwave, Modern Classic und Electronica mit Metalcore sowie einer Vielzahl anderer Genres.

Dalton DuBois leidet an den Überresten einer traumatischen Hirnverletzung, die den Frontal- und Schläfenlappen beschädigte und dadurch auch ihr musikalisches Schaffen beeinträchtigt. Das reicht von geistigen und körperlichen Einschränkungen beim Spielen von Instrumenten bis hin zur weiteren Verschärfung bereits bestehender sensorischer Probleme bei Autismus. Er begann als Teenager mit dem Schreiben von Musik für mehrere lokale Metalcore- und Deathcore-Bands und versuchte sich auch als Sänger. 

Mit Anfang 20 wandten sich Irrenoid der rein elektronischen Musik zu. Allerdings entdeckten er erst mit Ende 20 die Liebe zur Chiptune-Musik und veröffentlichte im April 2022 das eigentlich erste neuartige Album mit dem Titel Codename: Synthchip.

Der aktuelle Track ist ein Cover von I Swear This Time I Mean It von Mayday Parade, einer Band, die er schon immer bewundert hat. Unterstützung leisteten Joel Sakkari beim Songwriting und Artem Litovchenko am Cello.

Im Pressetext zu dem Track heißt es: 

Mayday Parade ist schon länger, als ich mich erinnern kann, eine meiner Lieblingsbands, deshalb wollte ich all den bittersüßen Erinnerungen Tribut zollen, für die ihre Musik mein ganzes Leben lang der Soundtrack war. Die stillen Nächte, die Tränen, sanft gehalten zu werden, während die Welt an uns vorbeizog … Als wir jung und verliebt waren, bewegten wir uns alle so schnell, dass uns nie klar wurde, wie schnell diese unvergesslichen Nächte zu fernen Erinnerungen werden würden. Danke für alles. Älter werden fühlt sich so komisch an, aber ich werde von Tag zu Tag glücklicher.

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Kasador – Younger Days  

Die Band Kasador aus Kingston, Ontario, besteht im Kern aus den drei Freunde Cameron Wyatt (Gesang/Gitarre), Boris Baker (Bass) und Stephen Adubofuor (Schlagzeug), die zu einer aufrichtigen Rock’n’Roll-Band gereift sind. Ihre Tracks sind eine angenehme Mischung aus Americana und Rock, die sehr gitarren-lastige und problemlos tanzbare Tracks produziert. 

Nach dem selbst betitelten Debütalbum Kasador (2016) und dem folgenden Album Brood & Bloom (2020) war die Band mit Arkells, July Talk, Sam Roberts Band und The Glorious Sons auf Tour als sie der Produzent Brett Emmons (The Glorious Sons) für die nächste Single Youth zusammen mit Nyles Spencer (Half Moon Run, July Talk) an der Technik, Vic Florencia (Olivia Rodrigo, Jason Mraz, Five For Fighting) am Mischpult und Peter Letros (Beyonce, Duran Duran) fürs Mastering unter seine Fittiche nahm. Diese Zusammenarbeit trägt weiterhin schöne Früchte. 

Nach der Single Lock on folgt mit Younger Days die zweite Auskoppelung aus dem für den Sommer angekündigten Album Youth. Das zarte Fingerpicking und der Snare-Drum-Shuffle der angenehmen Ballade wird durch wunderschöne, gespenstische Harmonien und wehmütige Orgelbegleitung ergänzt. Der Track hinterlässt beim Zuhörer ein Gefühl von Nostalgie und Sehnsucht, aber auch Trost.

Henri-Julien – St. James Bay

Der kanadische Sänger, Songwriter und Multiinstrumentalist Henri Julien hat zwei Studio-EPs und mehrere gemeinsame Alben mit anderen Künstlern veröffentlicht. Seine Debüt-EP Solace wurde 2016 als Gemeinschaftsprojekt mit dem Produzenten Will Bennett aufgenommen und führte zur Gründung der Folk-Rock-Band Aquarius Dreams. Die Gruppe veröffentlichte 2019 eine zweite EP mit dem Titel Flora’s Earthtones, kurz bevor sie sich Anfang 2020 auflöste. Damals begann Henri mit dem Schreiben an seiner ersten Soloplatte Fondar with Time, die 2023 erscheinen soll.

Der Musiker wurde im Südwesten Ontarios geboren und sein Songwriting orientiert sich stark an seinen kanadischen Wurzeln. Insbesondere der Titel seines Albums reflektieren seine Kindheit im ländlichen Ontario und die damit verbundene Nostalgie. Der Titel spielt auf die Idee an, dass Erfahrungen erst im Laufe der Zeit richtig kontextualisiert und mit Bedeutung erfüllt werden können und dass der gegenwärtige Moment erst dann vollständig verstanden und geschätzt werden kann, wenn er vergangen ist.

Henri lebt derzeit in Barcelona, ​​Spanien, von wo aus er mit der Zeit eine Reihe von Musikvideos produziert. Er hat bereits damit begonnen, neue Musik zu machen und mit Filmen zu experimentieren, um seine Geschichten besser zu vermitteln. Er betrachtet die Stadt als den idealen Ort für Inspiration und Kreativität und freut sich darauf, neue Ideen zu entdecken, während er weiterhin die Kultur und die Menschen um ihn herum erkundet.

Der Track St. James Bay ist eine wunderbare Folk-Ballade über die Unschuld der Natur, die mit schönen intimen Streicher- und Instrumentalpassagen versehen ist. 

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Phillip Vonesh – Fly Over State

Der in Toronto, Kanada geborene Phillip Vonesh ist ein Künstler, der seinem Herzen folgt, wohin es ihn auch führt. Das führte zu längeren Aufenthalten auf Toronto Island, Montreal und Mexiko-Stadt. Voneshs Songwriting ist einerseits überraschend druckvoll und andererseits verletzlich. Seine Stärke ist die Fähigkeit, diese Intimität mit der Fähigkeit zu kombinieren, einen Rock-Hook zu schreiben.

Das angekündigte Album If Only For The Night enthält acht Songs, die Geschichten von harten Abschieden, Frustration, Depressionen, dem Vorankommen und der letztendlichen Bewältigung all dessen, erzählen. 

Es ist das dritte Album nach Lost Our Way (2019) und Cold Hands / Warm Heart (2020), das bisher persönlichste und ein rücksichtsloser Ausflug in die künstlerische Beschäftigung. Ein Zwang, seine Zeit, Energie, Ängste, Stress, Gedanken, Liebe und Gefühle in Musik umzuwandeln und auf Tonband festzuhalten.

Die ausgekoppelte Single Fly over State ist das Produkt einer gemeinsamen Schreibsitzung mit der albertanischen Songwriterin Hannah Gazso, die Vonesh bei einem virtuellen Inkubatorprogramm (Canada’s Music Incubator) kennengelernt hat. Gazso teilte einen Text, in dem die Idee erwähnt wurde, das Kanada ein „Überflugstaat“ zu sein, und der Rest der Geschichte schrieb sich von selbst. Vonesh griff auf persönliche Erlebnisse mit seiner Ex zurück, um das Gefühl unerwiderter Liebe und das Gefühl zu erforschen, für jemanden nur eine bequeme Verabredung zu sein. Der Track ist genauso wie das Album von Aaron Goldstein (Kathleen Edwards, City & Colour) produziert und enthält einen Gastauftritt von Scott Galloway (Dean Brody).

Ryan Wayne – Oh My Maria

Geboren und aufgewachsen in der Arbeiterstadt Oshawa, östlich von Toronto, Kanada wuchs der Singer-Songwriter und Multiinstrumentalist Ryan Wayne McEathron umgeben von Musik auf. Sein Vater ist LKW-Fahrer, der Lieder schreibt, und Ryan verbrachte unzählige Sommernächte damit, mit Tanten, Onkeln, Cousins, Großeltern und Freunden in der Hütte der Familie im Madawaska-Tal gemeinsam zu singen. 

Erste Bekanntheit erlangte er als Gründungsmitglied und Songwriter der von der Kritik gefeierten und preisgekrönten Band The Warped 45s (Pheromone Recordings), die neben der selbstbetitelten EP The Wharped 45s (2008) auch die Alben 10 Day Poem For Saskatchewan (2009) und Matador Sunset (2011) veröffentlichte. Mit in der Band war sein Cousin Dave McEathron.

Während seiner musikalischen Karriere hatte Ryan die Gelegenheit mit Künstlern wie The Drive-By Truckers, The Skydiggers, Elliott Brood, Deer Tick, The Once und Justin Rutledge um die Welt zu touren. Er hat auch mit vielen Künstlern aufgenommen, unter anderem spielte er Mandoline bei dem Track Road Regrets auf Dan Mangans bahnbrechendem Album Nice, Nice, Very Nice.

Anfang 2022, nachdem er mehrere Jahre lang nicht auf Tour war und keine Aufnahmen gemacht hatte, erlitt Ryan zwei Schlaganfälle. Als Teil des Heilungsprozesses fühlte er sich wieder in die Musikwelt gezogen und begann mit der Produktion und dem Mix einer Reihe selbstproduzierter Songs mit dem Grammy-preisgekrönten Produzenten und Mischtechniker Malcolm Burn (Bob Dylan, Emmylou Harris, Patti Smith, Daniel Lanois). Diese Songs, die das Album Crow Amongst the Sparrows umfassen werden, sollen noch im Jahr 2023 veröffentlicht werden.

Seine aktuelle Single Oh my Maria ist vom Fingerpicking geprägter Song, der den emotionalen Zwiespalt erforscht, dem man bestehen muss, wenn Sucht und Romantik aufeinanderprallen. Vor dem Hintergrund des tragischen Verlaufs wird im Refrain eine unangenehme, aber notwendige Linie gezogen, wenn es heißt: „Oh My Maria, I’m sorry but you can’t Stay.“ 

Der Song reflektiert die Herausforderung, mitfühlend zu bleiben und gleichzeitig gesunde Grenzen zu setzen.

Wayne
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Von Veröffentlicht am: 18.05.2023Zuletzt bearbeitet: 18.05.20231463 WörterLesedauer 7,3 MinAnsichten: 876Kategorien: News, Streams, VideosSchlagwörter: 0 Kommentare on The End of Travelling – Vol. 96
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Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

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