The End of Travelling – Vol. 128

The End of Travelling – Vol. 128

Mit der unregelmäßigen Serie der The End of Travelling-Listen möchte ich Euch auf spannende neue Songs, die vor allem über die Musik-Promotion-Plattform SubmitHub, meist direkt von den Künstler:innen selbst, veröffentlicht worden sind, aufmerksam machen.

Also Kopfhörer aufsetzen, Augen schließen und ganz entspannt zurücklehnen …   

Lucaa – London

Die aus den Blue Ridge Mountains in North Carolina stammende und derzeit zwischen Los Angeles, New York und Richmond, Virginia pendelnde Sängerin/Produzentin Stepha, die eine afro-indigenen Abstammung hat, zeichnet sich durch rohes und tiefes Songwriting aus, dass auf ihren Erfahrungen als junges Model in New York City und ihrer Tätigkeit als queerer People of Color-Künstler basiert.

Das musikalische Talent liegt in der Familie, da ihr Vater u.a. Backgroundsänger von Rick James, Earth Wind and Fire und Michael Jackson war und ihrer Mutter ausgebildete Opernsängerin ist. Diese Grundlage nutzt sie für Ihr Projekt Lucaa und die Herangehensweise an Pop Einflüsse von Radiohead, Billie Eilish, Girl in Red und Sade. Die Produktion ihrer Tracks ist von Stephas natürlicher Intuition geleitet und prägt einen Gesang, der an Schlaflieder erinnert und rohe, gefühlvolle Songs ergibt, die Ausdruck sowohl ihres Innenlebens als auch ihrer Kultur sind.

Stepha lässt als Lucaa Mode und Musik in ihre Kunst einfließen und arbeitet daran, durch ihren eigenen einzigartigen Ausdruck und ihre eigene Stimme indigene Repräsentation in die Musikindustrie zu bringen. 

Die aktuelle Single London ist die erste Single von Lucaas gleichnamiger Debüt-EP London und erzählt die Geschichte eines queeren farbigen Künstlers, der die Liebe in der Außenwelt (wie sie wahrgenommen und empfangen wird) und im Inneren (ihrer Beziehung zu sich selbst und ihren Lieben) steuert. Als erstes Kapitel dieser Reise erkundet es den Sturm des Versuchs, andere zu lieben und gleichzeitig zu lernen, sich selbst zu lieben.

Poppy Fusée – For Better and For Worse

Die in Paris aufgewachsene französische Sängerin Pauline Lopez de Ayora alias Poppy Fusée veröffentlicht nach der von internationalen Kritiker:innen gefeierten EP La Lune (2022) und den zwei mitreißenden Singleauskopplungen Better Place und Empty die dritte und letzte Vorabsingle For Better and For Worse aus ihrem Debütalbum Better Place, dass Mitte Januar über das Label Un Plan Simple erscheinen soll.

Das Album nimmt die Hörer:innen mit auf eine emotionale Reise von den leichten, hellen bis zu den schweren und dunklen Momenten des Lebens. Das Endziel ist die Akzeptanz von Emotionen und das Loslassen. Auf dem Album verabschiedet sich Poppy Fusée von einem vergangenen Leben, um sich auf alles einlassen zu können, was die Zukunft für sie bereithält. Sensibel und ehrlich, wie eine leicht verlorene Greta Gerwig in Frances Ha oder eine junge Scarlett Johansson in Lost in Translation – so wirkt es, wenn Poppy Fusée die Kunst der Selbstreflexion vollzieht und sich nicht länger davor verschließt. Auf zehn melancholisch-verträumten Songs kreiert sie ein Klangbild, das sowohl sanft als auch eingängig ist und an den Sound von Phoebe Bridgers oder Elliott Smith erinnert. 

Die Single For Better and For Worse ist ein leicht beschwingter Track, der langsam und zart beginnt und sich im Laufe der dreieinhalb-minütigen Laufzeit zu einer gehauchten Pop-Hymne steigert. 

Jsmiling – Your Ornament

Jared Smiling ist ein 24-jähriger Singer-Songwriter und Produzent der in Greenville, South Carolina als Predigerkind aufwuchs. Er entwickelte seit seiner Mittelschulzeit eigenen Musikstücke, die auf seiner Wertschätzung für Poesie und seiner Leidenschaft für das Klavierspielen und das Singen beruhten. 

Seine Einflüsse bezieht er aus den Liedern, die von Religion und Glaube erzählten und er aus seiner Umgebung kennt. Wo er aufwuchs, gab es viel christlich-zeitgenössische Musik und Gospelmusik. Heutzutage stammen die musikalischen Einflüsse aus der Mainstream-Popmusik mit einem Hauch von Blues-Rhythmus.

Bisher hat er zwei selbstproduzierte Alben Dreamer (2018) und New Beginnings (2019) sowie die EP Low Expectations (2021) veröffentlicht.

Im Pressetext schreibt er: 

Ich bin am authentischsten, wenn ich schreibe oder singe. In meiner Diskographie werden Sie wahrscheinlich verschiedene Seiten von mir sehen, denn so wie ich im Laufe der Jahre wachse und mich entwickle, wird auch meine Musik wachsen. Wie Sie wissen, haben Menschen Lieder, die ihnen im Allgemeinen in den Sinn kommen, wenn sie traurig, wütend oder verliebt sind, ja, die habe ich nicht. Solche Erfahrungen gehören nicht wirklich zu meiner Realität. Aber wenn Sie etwas über meine Angst hören möchten, bin ich Ihr Typ.

iamnothim – A Shelter

Der Multiinstrumentalist Samuel Biel lebt bereits viele Jahre in La Vall d’Uixó, einer kleinen Stadt nahe Valencia in Spanien und spielt seit mehr als 20 Jahren Gitarre, mache Loops und sampelt Ton-Schnipsel und Songs. Die nahezu vollständig instrumentalen Songs veröffentlichte er seit 2016 im Eigenverlag unter dem Namen seines Soloprojektes Iamnothim

Seine Musik beschreibt er als einen Mix aus Ambient, Drone, Experimental Electronica und Post-Rock. Fast alle selbst arrangierte Musik nimmt er auf DIY-/experimentelle Weise sowohl analog als auch digital zu Hause auf. Er ist der Meinung, dass der kreative Prozess der Entstehung seiner Musik genauso wichtig ist, wie das Endergebnis. 

Musikalisch orientiert er sich dabei an Bands wie Aarktica, Silver Mt. Zion, Set Fire To Flames, Duster, Múm, Amiina, City of Caterpillar, Envy, Lungfish oder Zomes, wobei er glaubt, dass er nicht wie diese Bands klingt. 

Sein aktueller Track A shelter ist ebenfalls ein instrumentaler Song mit starken Ambient-Einflüssen sowie einigen Tonfragmenten und hat eine sehr langsam dahinfließende Melodie.  

millhope – Reflection

Der in Köln lebende Produzent und Komponist Thomas Mühlhoff, der unter dem Künstlernamen Millhope veröffentlicht, sieht seine Instrumentalmusik als Quelle für Tagträumerei, Neugier, Hoffnung und Müßiggang. Mit seinen eingängigen Synthesizer-Melodien und sphärischen Gitarrenlinien, die vom treibenden Schlagzeug und einem markanten Bass nach vorne getrieben werden, nimmt seine Musik mit auf eine Reise durch verträumte Klanglandschaften.

Er lässt sich hinsichtlich Sounds und Arrangements von Alben wie Tychos Dive, Genesiss Abacab oder dem Gitarrenspiel von Jonny Buckland (Coldplay) inspirieren. Sein Sound ist eine Mischung aus Chillwave, Ambient Rock und Downbeat. Genau die richtige Musik und der perfekte Soundtrack für Tagträume und müßige Momente. 

Für ihn geht es nicht nur um die Melodien – er integriert auch subtile, aber allgegenwärtige Field-Recording-Elemente, darunter naturbezogene Klangcollagen und Samples von Alltagsgegenständen und Instrumenten. Und er hat einen gewissen haptischen Fetisch und gibt zu, dass er den Klang und das Gefühl der PATCH NUMBER-Taste an seiner Juno-60 liebt.

Der aktuelle Track Reflection ist nach Illusion die zweite von fünf Singles aus dem Album Truth & Dare. Man taucht direkt ein in die ätherische Klanglandschaft von Millhope. Der Song ist eine harmonische Mischung aus Post-Rock und Ambient. Er überschreitet Genres und entfaltet sich als eine sanfte und trippige Reise. 

Lost and Profound – Love’s Hard Landing

Die Sängerin und Synchronsprecherin Lisa Boudreau und der Songwriter/Gitarrist Terry Tompkins, ein mit einem Emmy ausgezeichneter Komponist und Produzent für Film und Fernsehen, sind das gefeierte Indie-Folk-Duo Lost & Profound das ursprünglich aus Toronto, Kanada stammte. 

Die beiden lernten sich Ende der 1980er Jahre kennen und begannen zusammenzuarbeiten. Anschließend veröffentlichten sie mit einem Major-Label-Vertrag bei Polygram ausgestattet fünf von der Kritik gefeierte Alben. 

Ihre Musik hat eine dunkle und melancholische Ästhetik, die von Dream Pop, Psych-Rock, Gothic, Alt-Country, Slo-Core, Art-Rock und Folk inspiriert ist. Die Songs sind üppig und faszinierend vielschichtig und zeichnen sich durch Terrys abstraktes, aber klug-poetisches Songwriting aus, dass durch Lisas sinnlich ausdrucksstarken Gesang zum Leben erweckt wird. 

Melancholie und Sadcore-Psychedelia sind die Nuancen ihrer Musik, die sie an ihrem kreativen Zufluchtsort in New Brunswick, Kanada gemeinsam entwickeln, aufnehmen und produzieren.  Da die beiden auch als eigenständige Künstler aktiv waren, hatten sie seit 2015 aufgrund von Diskrepanzen im Songwriting-Ansatz keine neue Musik mehr gemeinsam veröffentlicht. Im Jahr 2020 verkauften Terry und Lisa das Haus ihrer Familie und zogen aufs Land nach New Brunswick, eine Stunde von Lisas Geburtsort entfernt. Dort richtete das Paar ein Haus in der Nähe des Flusses ein und errichtete nebenan ein Studio. 

Die neueste Veröffentlichung Love’s Hard Landing ist nach Comet und Glorious die dritte Single, die seit acht Jahren erschienen ist. Den sehr intimen und ruhigen Track hat das Duos wieder von ihrem gemeinsamen Sohn Jody Tompkins mischen und co-produzieren lassen.

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Von Veröffentlicht am: 05.01.2024Zuletzt bearbeitet: 05.01.20241409 WörterLesedauer 7 MinAnsichten: 235Kategorien: News, Streams, VideosSchlagwörter: 0 Kommentare on The End of Travelling – Vol. 128
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Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

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