BERICHT: 25. Dour Festival Belgien 2013

BERICHT: 25. Dour Festival Belgien 2013

Foto: Felix Wiethölter

Dour – Zwischen Kopfsprüngen in Mülltonnen und Extase im Strobo-Licht

Das Motto dieses Jahres lautete „5 Days of Love & Alternative Music“ und man kann wohl behaupten, dass uns die Veranstalter nicht zu viel versprochen haben. Wenn man bedenkt, dass am Sonntag offiziell 183.000 Besucher über das Gelände schwankten und man wohl behaupten kann, dass mindestens ein Drittel unter dem Einfluss chemischer Drogen standen, ist es doch beeindruckend wie friedlich das Festival ablief.

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Wenn man Festivals wie das Melt kennt, auf dem es wie ein Bekannter einst sagte um „Sehen und gesehen werden“ geht, freut man sich, unter entspannten und mit wenig Allüren behafteten Menschen ein grandioses Line-Up genießen zu können.

 

 

 

Zum Line-up: Ich habe selten ein Festival mit einem dermaßen breit gefächerten Aufgebot an Künstlern gesehen. Hier teilten sich Hip Hop Größen wie der Wu-Tang Clan oder Action Bronson, die Bühne mit Elektro Acts wie Bonobo, Flying Lotus oder Modeselektor.

Dj Shadow beispielsweise spielte ein exklusives Set mit größtenteils unveröffentlichten Songs, die deutlich Hip Hop-lastiger waren als erwartet.

Aber natürlich kamen auch „richtige“ Bands nicht zu kurz, Devendra Banhart konnte zum Beispiel mit seinem Psychedelic-Folk die Massen trotz leichter technischer Probleme von sich überzeugen.

Als Headliner waren die Smashing Pumpkins am Sonntag gegen 22:00 Uhr auf der Mainstage zu sehen und ich denke über die Pumpkins muss man nichts sagen, außer „Hey! Billy Corgan hat es immer noch drauf.“

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Auch Reggae Legenden wie Lee Scratch Perry oder Alborosie hinterlassen trotz der etwas inflationär benutzten „legalize it“ Ansprachen, einen sehr guten Eindruck.

Mein persönlicher Favorit waren jedoch Suuns aus Montreal, die mit ihrer Mischung aus Art Rock, Noise und elektronischen Elementen eine meiner Meinung nach viel zu kleine Menge zum tanzen brachten (wer Suuns nicht kennt, sollte das unbedingt ändern!!)

Die Belgier wissen auf jeden Fall wie man sich selbst feiert. So kann man sich den „DOOOOOURE“ Rufen, die jeder Deutsche leicht falsch verstehen kann ( DUHUUURE), kaum entziehen.

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Die Leute ließen sich selbst durch tropische Temperaturen oder die Allgegenwart der Polizei nicht davon abhalten, alles zu geben. So konnte man auf dem Gelände interessante Szenen beobachten, zum Beispiel ein Gruppe Jugendlicher, die allesamt mit Anlauf Kopfsprünge in die bereitstehenden Mülltonen machten – oder die üblichen Schlamm-liebenden Dreadheads, die nachdem sie sich komplett eingeschmiert haben „Free Hugs“ verteilten.

Es ist nicht verwunderlich, dass bei so vielen Gästen, eine Menge Müll anfällt, doch auch das haben die Veranstalter geschickt gelöst. Für jeden Müllsack, oder 40 Plastikbecher, die man an der so genannten „Eco-Zone“ abgibt, gibt es einen Drink. Dieses Angebot wurde von vielen nur allzu gerne angenommen.

Im Publikum fanden sich überwiegend Belgier, Franzosen und Niederländer, da das Dour-Festvial in Deutschland weitestgehend unbekannt ist. Dies sollte sich jedoch ändern und wir möchten dieses Festival wirklich jedem ans Herz legen. An jeder Bühne gibt es Spezialrampen, die das Event außergewöhnlich behindertengerecht machen.

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Das Dour Festival 2013 hinterlässt bei mir und meinen Mitreisenden auf jeden Fall einen äußerst positiven Eindruck, obwohl wir jetzt alle Urlaub vertragen könnten.

In diesem Sinne verbleibe ich mit einem lauten „DOOOOOOOOURE“ und freue mich auf das nächste Jahr.

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Hier gibt es über 100 Fotos. ©Annika Rabenschlag.

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Von Veröffentlicht am: 25.07.2013Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019554 WörterLesedauer 3 MinAnsichten: 829Kategorien: Events, KonzerteSchlagwörter: , , , , , , , 0 Kommentare on BERICHT: 25. Dour Festival Belgien 2013
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Über den Autor: Marc Michael Mays

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