BERICHT: KiezKultur Festival Hannover 2023
Auch in diesem Jahr waren wir beim KiezKultur Festival in Hannover zu Gast. Und auch nach der zweiten Ausgabe steht für uns fest: Nur Liebe für dieses Festival und seine Veranstalter:innen.
Die verantwortlichen Köpfe hinter dem KiezKultur Festival sind ein Studierendenkollektiv, welches die Idee hatte, den zahlreichen regionalen Künstlerinnen und Künstlern aus Niedersachsen eine Bühne und somit mehr Sichtbarkeit zu geben. Das Ganze im Rahmen des Kiezes des Stadtteils Linden, welcher mit Veranstaltungsstätten wie dem Kulturzentrum Faust oder dem Glocksee auch eine passende Infrastruktur für dieses Vorhaben aufweisen kann. Die gelungene Premiere im Jahr 2022 fand mit der zweiten Ausgabe seine mehr als gelungene Fortsetzung. Dazu trug sicherlich auch das softe Wachstum bei, denn den knapp 40 Acts im Jahr 2022 standen nun 53 Acts gegenüber. Aber auch das Kultur & Convention Programm wurde ausgeweitet. Und mit dem Lindwurm und dem LUX konnte man auch zwei weitere Veranstaltungsorte dazugewinnen, welche sich als klare Bereicherung erwiesen. Denn auch in diesem Jahr gab es an manchen Locations zu absoluten Stoßzeiten den ein oder anderen Einlassstop, aber durch das breite Angebot konnten interessierte Besucherinnen und Besucher immer auf eine Alternative ausweichen.
Und auch beim Booking hat man in diesem Jahr erneut einen sehr guten Job gemacht. So gut, dass man das KiezKultur ohne Übertreibung zu den besten Tastemaker und Entdecker Festivals in Deutschland zählen kann. Einen wahren Coup hat man mit der Buchung der deutschen Sängerin und Produzentin Novaa landen können. Praktisch parallel zum Wochenende des KiezKultur Festivals konnte die Songwriterin die Platte des Monats im aktuellen Musikexpress verbuchen. Und auch ihr Live-Gig in der 60 Jahre Faust Halle hinterließ einen überzeugenden Eindruck.
Und das Rock auch 2023 immer noch nicht zu Grabe getragen werden muss, bewiesen Acts wie Shelter Boy, Versacer oder die von uns bereits beim Osnabrücker Popsalon gefeierte Uche Yara bei ihren umjubelten Auftritten. Freunde des eher ruhigen Dream- und Bedroom Pops wurden von Willow Parlo oder Soft Loft abgeholt. Und wie es sich für ein Festival am Puls der Zeit gehört, spielte auch der Neue, Neue Deutsche Welle Sound eine ausgeprägte Rolle im Line Up. Hier konnten uns Acts wie TEER, GAST oder Absteige überzeugen.
Das das KiezKultur sich auf die Fahne geschrieben hat, dass man vor allem regionalen Acts eine Bühne bieten möchte, fanden sich auch einige Bands im Line Up, welche bereits 2022 im Spielplan standen. Von einem lauen Aufguss waren aber alle diese Gigs weit entfernt, denn Bands wie Ottolien, Serpentin und Steinchor Herrenchor haben innerhalb des letzten Jahres allesamt den nächsten Step in ihrer Entwicklung gemacht. Ein gewachsener Erfahrungsschatz aus diversen Live-Gigs und umjubelten Festivals-Slots auf Veranstaltungen wie dem MS DOCKVILLE, dem Nürnberg Pop oder dem Appletree Festival haben hörbar ihre positive Spuren hinterlassen. Und so sorgte vor allem der Gig der beiden Ottolien-Brüder im Mephisto Club für unseren persönlichen Gänsehaut-Moment des Wochenendes. Als Leonard Ottolien berichtet, wie er nach dem Gig beim Nürnberg Pop die steinernen Relikte Nazideutschlands gesehen hatte und wie sich dies für ihn emotional mit dem Ottolien Song ‚Das Wort‘ verband, sorgte das bei ihm für die ein oder andere Träne. Im Anschluss an diese sehr persönliche Ansage gab er den Song zum Besten und das Publikum lauschte noch aufmerksamer als ohnehin und überschüttete die Band mit einem frenetischen Jubel.
Ohnehin zeigte sich das Publikum beim KiezKultur von seiner besten Seite und war stets sehr offen und aufmerksam, was auch die Band Willow Parlo, die eher für ruhigere Dream-Pop Töne steht, in einer der kommenden NO)))ISECAST Ausgaben verraten hat.
Nach dem Triumphzug 2023 bleibt also lediglich die Frage nach der nächsten Ausgabe. Zückt also eure Kalender und tragt euch bitte schon mal den 11. Und 12. Oktober 2023 für das KiezKultur Hannover ein. Sobald der Vorverkauf startet, lest ihr es bei Pretty In Noise. Und wer nochmal in den Erinnerungen schwelgen möchte, der klickt sich einfach durch die Diashow:
Text und Fotos: (c) Marc Erdbrügger
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