The End of Travelling – Vol. 122

The End of Travelling – Vol. 122

Mit der unregelmäßigen Serie der The End of Travelling-Listen möchte ich Euch auf spannende neue Songs, die vor allem über die Musik-Promotion-Plattform SubmitHub, meist direkt von den Künstler:innen selbst, veröffentlicht worden sind, aufmerksam machen.

Also Kopfhörer aufsetzen, Augen schließen und ganz entspannt zurücklehnen …

Dave Cherub – Superstar

Mit dem Album Climate Songs (For Lovers) präsentiert der in Vancouver, Kanada lebende Sänger, Songwriter und Multiinstrumentalist Dave Cherub nach der Dynamik seines selbstbetitelten, von Country-Folk der 70er Jahre inspirierten Debüts aus dem Jahr 2020 den Nachfolger mit straffem, gut ausgearbeitetem Songwriting und einer Mischung aus Psychedelia, Power-Pop und Americana.

Das Album enthält 14 Songs, die durch einen thematischen Faden zusammengehalten werden – die allgegenwärtige Umweltangst junger Menschen und den absurden Widerspruch, ein normales Leben zu führen, sich für die Liebe zu entscheiden und angesichts einer Ungewissheit seinen Weg zu finden Zukunft. 

Das Album ist wunderbar süß und genauso traurig, aber auch lustig und energiegeladen und findet in diesem Kontrast seine Stimme. Dave Cherubs Arrangements, Texte und Auftritte fügen sich gekonnt zu einem zusammenhängenden Erlebnis zusammen, bei dem (fast) jede Rolle von einem einzigen Musiker gespielt wird.

Die aktuelle Single Superstar ist eine nostalgisch schöne Americana-Rock-Ballade, die so oldschool und radikal midtempo ist, dass sie schon fast wieder modern wirkt.  

Scott Fisher – Winnie

Der ursprünglich aus Portland, Oregon stammende und in Los Angeles lebende Singer-Songwriter mit einer französischen Mutter und einem amerikanischen Vater hat sich von den verschiedenen Kulturen inspirieren zu lassen. Sein erster Kontakt mit Musik begann, als er bei der im Exil lebenden deutschen Konzertpianistin Ilse Glassel klassisches Klavier studierte. Daher sind seine frühen Soloalben sehr tonartlastig und umfassen alles von Piano/Pop über klassisches Piano bis hin zu Bossa Nova. 

Inzwischen hat sich die Musik von Scott Fisher weiterentwickelt und ist von aktuellen Schwingungen, philosophischen Themen und einstudierten Techniken der alten Schule geprägt. Die Vernetzung mit den richtigen Leuten ermöglichte es ihm, von der Clubszene, in der er regelmäßig auf Tour war, ins Aufnahmestudio zu wechseln, um für verschiedene Fernsehshows zu produzieren. Einige davon sind Shameless, Better Call Saul, Raising Hope, Gossip Girl und The Good Doctor.

Sein selbstbetiteltes Soloprojekt begann 2007 mit einem Piano-Pop-Album, das weithin mit Ben Folds verglichen wird. Seitdem umfasst Fishers musikalisches Spektrum Indie-Folk, klassisches Klavier und Psychedelic-Rock der 70er Jahre.

Der aktuelle Single Winnie ist nach Once In A While, Hour of Great Contempt, Still The Same und Conscience of Cool die fünfte Auskoppelung aus dem gerade erschienenen achten Albums Kingdom of Ego. Das Album umspannt ein Repertoire aus über zwei Jahrzehnten, in denen Fisher einen originellen Sound geschaffen hat, der mühelos Jazz, Rock und Indie verbindet. 

Winnie ist laut Pressetext ein Song „for my friends and a little black dog“. Produziert hat den sehr smoothen Song Scott Fisher zusammen mit Tim Lefebvre. Ein wunderschöner Seelen-Streichler. 

Dax – To Be A Man featuring Darius Rucker

Rapper Daniel Nwosu Jr., der unter dem Künstlernamen Dax veröffentlicht, wurde 1994 in St. John’s, Neufundland und Labrador geboren, wuchs im kanadischen Ottawa auf und zog zum Studium nach Wichita, Kansas. Nach der Schulzeit lebte er kurze Zeit In Detroit, Michigan bevor er nach Los Angeles, Kalifornien, zog. 

Neben diversen Kleinjobs als Wachmann und Hausmeister, schrieb er Gedichte und war als Motivationsredner tätig, bevor er seine Rap-Karriere begann. Nach anfänglichen Versuchen in diversen Clubs, gab es eine Phase, in der er mit Tupac aufwuchs. Er begann Hip-Hop zu hören, als Drake die Szene übernahm. Mit Künstlern wie 50 Cent und Lil Wayne stand er in dieser Phase in Kontakt. Sein Stil wird musikalisch verglichen mit Künstlern wie Tech N9ne, Eminem und Hopsin.

Seine bereits im April veröffentlichte Single To be a Man hat er in mehreren Remix-Versionen neu eingespielt. Besonders beeindruckend ist dabei die Duett-Version mit dem ikonischen Darius Rucker, dem Sänger der Indie-Rock-Band Hootie & The Blowfish. Der Duett-Gesang der beiden sehr unterschiedlichen Stimmen gibt dem Song eine neue und wunderbar tiefe Note und Bedeutung.  

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Twin Bridges – A Dream of You

Twin Bridges begann als Soloprojekt, des in Portland, Oregon lebenden Muliinstrumentalisten, Sängers, Cellisten und Produzenten Zach Gerzon und ist inzwischen ein begabter Musikerfreundes-Kreis, der zu Live-Shows und Aufnahmen beiträgt. Die melancholische Ästhetik von Twin Bridges ist das Ergebnis der Verschmelzung klassischer und kammermusikalischer Instrumentierung und Musikalität mit Folk und Indie-Rock. Das erinnert musikalisch oftmals an Sufjan Stevens

Die Musik der Band orientiert sich klanglich an Künstlern wie Andrew Bird, My Brightest Diamond, Takenobu, Kishi Bashi und Arthur Russell. Bisher hat die Band die Single Clover & Honey (2019) und die erste Single des gerade erschienenen Debüt-Albums Fertile Ashes, Come Out / On, herausgebracht. 

Zur Besetzung der Band auf dem Album Fertile Ashes gehören Zach am Cello, Leadgesang und Technik; Kylie Mcdermot an der Trompete; Julia Michel an Klarinette und Saxophon; Chris Lazerek an der Bassklarinette; Jeff Kuhns am Fagott; Margaret Wehr an der Violine und als weitere Sänger:Innen  Lindsay Clark, Erisy Watt, Jeremy Ferarra und Chloe Serkissian.

Über das Album sagt Zach Gerzon laut Pressetext: 

In diesen Liedern geht es um die scheinbar unmögliche Aufgabe, die Überwindung der Trauer über Verlust, Trauma und gescheiterte Beziehungen. Die Erstellung dieses Albums hat mir geholfen, Dinge loszulassen, an denen ich so lange festgehalten habe. Ich habe viel Hoffnung in den Fertile Ashes-Songs gefunden.

Bei dem traurigen A Dream Of You, einem der persönlichsten Songs des Albums, zeichnet Zach Gerzon musikalisch ein liebevolles Porträt seiner vor Jahren verstorbenen Mutter. 

Ich hatte nicht vor, dieses Lied zu teilen, aber mit der Zeit wurde mir klar, dass es heilsam sein könnte, Lieder zu veröffentlichen, die so verletzlich sind.

Naeva – 1000 Pieces

Die aus der Schweiz stammende Singer-Songwriterin Naeva beschreibt sich im Pressetext wie folgt: 

Ehrlich, stark, natürlich, optimistisch: das ist Naeva. Selbst in den dunkelsten Momenten findet sie einen Funken Hoffnung. Naeva taucht den allgegenwärtigen Pop in ein buntes Klangbad und kreiert so ihren ganz eigenen Stil. Bei ihr finden verschiedenste musikalische Einflüsse eine Heimat. Ihre Geschichten sind so vielfältigwie ihr Sound, wobei Seele und Geist voll auf ihre Kosten kommen. In ihr steckt viel Gefühl, gepaart mit Klasse, Verspieltheit und vibrierenden Sounds, welche nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch dazu inspirieren, selbstbewusst nach vorne zu blicken.

Schon von Kindesbeinen an begleitet die Musik ihren Lebensweg. Sie erlernte das Klavierspiel und nimmt seit vielen Jahren Gesangsunterricht. In ihrer Wahlheimat in Lenzburg widmet sie sich neben ihrem Beruf als Architektin mit voller Hingabe ihrer großen Leidenschaft -der Musik.

Im Laufe ihrer Karriere hat sie bereits einige Meilensteine erreicht, darunter Auftritte bei lokalen Open-Air-Veranstaltungen wie dem Mini-Müliopenair in Densbüren, dem Openair Stoppelfäld in Wohlen und die Möglichkeit als Opening Act für Künstler wie Marc Sway und bald für Les Touristes aufzutreten. 

Aus ihrer nach der Debüt-EP Polychrome (2021) in Erstellung befindlichen zweiten EP stammt der neue Song 1000 Pieces

Über den Track heißt es im Pressetext:

Die Inspiration für 1000 Pieces entstand aus einem aufrichtigen Gespräch mit einem Freund, der mit den Herausforderungen einer Trennung konfrontiert war. Als sie diese Worte aussprach: „Es ist vorbei“, fühlte es sich an, als wäre ihr Leben völlig aus den Fugen geraten. Ich war jedoch entschlossen, kein trauriges Lied über ihre Situation zu schreiben, da ich fest davon überzeugt bin, dass jedes Ende den Beginn einer neuen Phase bedeutet. Auch wenn die Texte ein wenig Traurigkeit vermitteln, strahlt die Musik ein unverkennbares Gefühl der Hoffnung aus.

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Any Other – Awful Thread

Die italienische Singer-Songwriterin, Multiinstrumentalistin und Produzentin Adele Altro tritt unter dem Künstlernamen Any Other auf und hat bereits mit ihrem bei Bello Records erschienen Debüt- Album Silently. Quietly. Going Away (2015) Kritikerlob für den spontanen Indie-Rock-Sound und die DIY-Attitüde erhalten. 

In den anschließenden drei Jahren beginnt sie als Produzentin für andere Künstler und als Session-Musikerin zu arbeiten, sowohl im Studio als auch live. Ihr zweites Album Two, Geography (2018) erscheint drei Jahre nach dem Debüt. Während ihr erstes Werk stark vom Indie der 90er Jahre beeinflusst ist und einen starken Power-Trio-Sound aufweist, ist ihr zweites Album viel reifer, komplexer und origineller. Adele schreibt, singt, spielt, produziert und arrangiert alle ihre Songs und wird sowohl von der italienischen als auch von der ausländischen Presse gelobt.

Im Januar 2024 wird Any Other ihr drittes Album Stillness, Stop: You Have A Right to Remember über 42 Records veröffentlichen. Vorab gibt es die Single Awful Thread ein zärtlich wütender Track.

Im Pressetext heißt es über den Song: 

Eine unverblümte und ehrliche Reflexion über Adeles Beziehung zu ihren Eltern. „Es geht um meine Erkenntnis, dass sie, sagen wir mal, die meiste Zeit über keine guten Eltern waren. Sie haben mir lange Zeit das Gefühl gegeben, fehl am Platz zu sein – und jetzt mache ich diese Phase einer gesunden Wut durch, in der ich mir sage: Hey, ihr hattet wirklich Glück, mich als Sohn/Tochter/was auch immer zu haben, und ihr habt es trotzdem vermasselt.

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Von Veröffentlicht am: 13.11.2023Zuletzt bearbeitet: 13.11.20231555 WörterLesedauer 7,8 MinAnsichten: 323Kategorien: News, Streams, VideosSchlagwörter: 0 Kommentare on The End of Travelling – Vol. 122
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Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

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