Sandrider – Armada

Sandrider – Armada

Wenn es um wütenden, energiegeladenen und lautstarken Rock geht, dann führt eigentlich kein Weg an Sandrider vorbei.

Vö: 20.07.2018 Good to die Records iTunes LP kaufen

Denn was auch sonst sollte dabei herauskommen, wenn sich Jon Weisnewski und Nat Damme, einigen vielleicht noch besser bekannt als Rhythmussektion der ehemaligen Hardcore/Noise-Rock Legende Akimbo, mit Bassist Jesse Roberts zusammen finden, um ein neues Riff-Ungetüm einzuspielen. Auch auf ihrem nun vorliegenden, vierten (die Split EP mit Kinski mitgezählt) und bis dato vielleicht sogar auch härtestem Album der Band, bleibt sich das Trio aus Seattle ihrem Konzept treu und macht den Bandnamen erneut zum Programm für kolossalen, rasiermesserscharfen und spannungsgeladenen Gitarrenrock, wie er seinesgleichen sucht. Songtechnisch, in puncto Riffs, Hooks, Breaks und Refrains, kann man es eigentlich nicht viel besser machen als diese drei Riff-Architekten. „All killer, no filler“ scheint eine Formel zu sein nach der bei Sandrider operiert wird. Um bei der Metapher des Bandnamens zu bleiben: Sandrider bauen wieder mal wieder gewaltige, meterhohe Sanddünen und bringen diese lawinenartig ins rollen. Entweder man reitet gemeinsam mit Ihnen wie wild darauf herum, oder man lässt sich unter dem mächtigen Druck der Soundwellen begraben. Beides super!

Die Songs von Sandrider machen einfach höllischen Spass und lassen den Adrenalin- und Dopaminspiegel in kürzester Zeit auf ein kritisches Niveau ansteigen. Musik zum Fäuste ballen und Kopfkreisen. Alles immer schön geradeaus auf die 12. Wer hier nicht zur Luftgitarre und zum Luftschlagzeug greift, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Hat man sich erst einmal von den packenden Chorussen, Refrains und dem hochenergetischen Zusammenspiel des Trios anstecken lassen, bleibt einem nichts anderes übrig als Armada in die „Heavy Rotation“ aufzunehmen.

Jon Weisnewski, vom Bass wieder zu seinem eigentlichen Instrument Gitarre zurück gekehrt, und Nat Damme an den Drums gelingt es gemeinsam mit Bassist Jesse Roberts nun seit gut zehn Jahren die Rock-Essenz aus Akimbo zu destillieren und diese in einem neuen dynamischen Sound aufgehen zu lassen, in dem jedes Instrument, einschließlich dem Gesang, gleichberechtigt nebeneinander steht und eine größtmögliche Riff- Gewalt produziert wird. Es muss eine absolute Freude für Weisnewski sein, der Sandrider letztlich mit Damme ins Leben rief, weil er nach der langen Zeit bei Akimbo wieder Gitarre spielen wollte, mit einer derart geölten Rhythmusmaschine wie Damm und Roberts zusammen zu spielen, die ihm die Grundlage geben, sich über das ganze Griffbrett austoben zu können. Aufgenommen wurde das Ganze wieder einmal in den Red Room Studios von Produzent Matt Bayles (u.a. Mastodon, Isis, Botch, The Sword), mit dem Sandrider schon seit ihrem Debut zusammenarbeiten. Die Produktion lässt keine Wünsche offen und bietet Druck und Raum für alle Bestandteile. Der Gesang ist schön im gesamten Soundteppich eingearbeitet. So muss das sein. Würde ich eine derartige Rockband gründen, müsste das genau so klingen.
Für die Veröffentlichung zeichnet sich erneut das ebenfalls in Seattle beheimatete Label „Good To Die Records“ verantwortlich. Armada wird dort als Vinyl oder Download ab dem 20.07.2018 erhältlich sein. Leider hat das Label keinen Europavertrieb, so dass man für die LP-Version entweder seinen Händler des Vertrauens bemüht, um an das Teil ranzukommen, oder man bestellt direkt aus den USA. Mit etwas Glück taucht das Teil vielleicht auch bei dem einen oder anderen großen Online-Händler auf, so das Label auf Nachfrage.

Anspieltipps: Alles von Sandrider!

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Von Veröffentlicht am: 18.07.2018Zuletzt bearbeitet: 03.07.2019573 WörterLesedauer 2,9 MinAnsichten: 801Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Sandrider – Armada
Von |Veröffentlicht am: 18.07.2018|Zuletzt bearbeitet: 03.07.2019|573 Wörter|Lesedauer 2,9 Min|Ansichten: 801|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on Sandrider – Armada|

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Über den Autor: Jens Broxtermann

"Most of it is crap. In all forms of music. Find the little diamonds here and there in a bunch of shit. That’s how it happens. To me. And that’s how it’s always been. I never thought that there’s a golden era of any type of music. There are just as many crappy bands 30 or 40 years ago as are now." (Buzz Osbourne, (the) Melvins)

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