Punch Brothers – The Phosphorescent Blues

Punch Brothers – The Phosphorescent Blues

Liebe ist eine elektromagnetische Wechselwirkung. Und schmeckt nach Pfefferminz. Oder ist sie doch eher in Umzugskartons zu Hause? Das New Yorker Folk-Quintett Punch Brothers spürte den Farben und Formen zwischenmenschlicher Nähe nach und veröffentlicht mit „The Phosphorescent Blues“ ein musikalisches Sammelalbum ihrer Funde.

Dennoch ist das vierte, vom altbekannten Rock-Chronisten T-Bone Burnett produzierte Album der Punch Brothers kein Konzeptalbum im herkömmlichen Sinne, das einem roten Faden folgt. Viel eher halten sie es wie ihr Namensgeber Mark Twain mit einer losen Sammlung skizzenhafter Geschichten: Ein Sterbender denkt an die erste Begegnung mit seiner Frau zurück, ein überforderter Casanova berichtet von seiner sich selbst verständigenden Affäre, ein Paar wirft verstohlene Blicke auf die Seite „jenseits des Zauns“- „The Phosphorescent Blues“ schwankt zwischen Melancholie, Überschwang, Nachdenklichkeit und Zuversicht und büßt doch in keinem seiner Ausschweife an spielerischer Neugierde ein.

Auch musikalisch spinnt das Quintett in klassischer Bluegrass-Besetzung mit Kontrabass, Mandoline, Geige, Gitarre und Banjo ein Patchworkgebilde unterschiedlichster Einflüsse. Zwischen dem energisch-bluesigen „My Oh My“ oder den poppigen Strophen von „I blew It Off“ lauern unter anderem ein barockes Tanzintermezzo oder, richtig gelesen, ein Volkslied über Baumwollkapselkäfer.

Look at us we’re glowing
Tripping the dark fantastic
Singing the phosphorescent
Pinks and Blues

Die unsichtbaren Verbindungen, die unser Zusammenleben prägen, sichtbar zu machen- das überlassen Punch Brothers lieber René Magritte, dessen Ölgemälde „Die Liebenden“ auf dem Cover von „The Phosphorescent Blues“-Cover zu sehen ist. Sie vertonen das Streben, das Hadern, das Leuchten und schaffen damit eine Sammlung theatralischer Folk-Shortstorys zwischen Resignation und Herzkasper.

1. Familiarity
2. Julep
3. Passepied (Debussy)
4. I Blew It Off
5. Magnet
6. My Oh My
7. Boll Weevil
8. Prélude (Scriabin)
9. Forgotten
10. Between 1st and A
11. Little Lights

Schreibfehler gefunden?

Sag uns Bescheid, indem Du den Fehler markierst und Strg + Enter drückst.

Von Veröffentlicht am: 09.02.2015Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018287 WörterLesedauer 1,4 MinAnsichten: 804Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , , , 0 Kommentare on Punch Brothers – The Phosphorescent Blues
Von |Veröffentlicht am: 09.02.2015|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|287 Wörter|Lesedauer 1,4 Min|Ansichten: 804|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , , , |0 Kommentare on Punch Brothers – The Phosphorescent Blues|

Teile diesen Beitrag!

Über den Autor: Sabrina Blaess

Wenn dein Album, Song oder Video als Premiere auf prettyinnoise.de veröffentlicht werden soll kannst du hier mehr erfahren:

Premiere auf Pretty in Noise

Wenn du einen Gastbeitrag auf prettyinnoise.de veröffentlichen möchtest kannst du hier mehr erfahren:

Gastbeitrag auf Pretty in Noise

Hinterlasse einen Kommentar

NO)))ISELETTER

Abonniere jetzt kostenlos unseren NO)))ISELETTER. Wir informieren dich dort über neue Vinyl-Veröffentlichungen, Interviews, Verlosungen, Konzerte und Festivals.

NO)))ISECAST

NO)))ISECAST ist der Podcast von Pretty in Noise. Wechselnde Autor:innen unterhalten sich – mal mit und mal ohne Gäste – über Musik die sie berührt – die euch berührt.

#VinylGalore

Wenn ihr Infos zu neuem Vinyl und Deals via WhatsApp, Signal oder Telegram bekommen möchtet, geht es hier entlang: ↓↓↓

Vinnyl immer