Needlepoint – The Diary Of Robert Reverie

Needlepoint – The Diary Of Robert Reverie

Absolut zeitloses und authentisches Retro-Konzeptalbum.

LP kaufen iTunes Vö: 25.05.2018 BJK Music

Nun, ich kenne mich ja keinen Meter mit Quantenmechanik und ähnlichem Gedöns aus, aber wenn ich irgendjemandem glaube, dass er eine Zeitmaschine in der Garage hat, dann den Herren von Needlepoint. Die norwegische All-Star-Gruppe besteht aus genreerfahrenen und überaus versierten Musikern und „The Diary Of Robert Reverie“ ist bereits ihr viertes Album. Die Musik darauf klingt, als hätte man sie irgendwann zwischen Mitte der 60er- und Mitte der 70er Jahre komponiert und aufgenommen und sich dabei in puncto Inspiration mit vollen Händen am Folk-, Art-, Jazz-, und Progressive-Rock aus dieser Zeit bedient. Bands aus der Canterbury Szene wie etwa Caravan, oder Progger wie Camel oder King Crimson haben hier ganz offensichtlich Pate gestanden.

Dieser Robert Reverie, der Protagonist des vorliegenden Konzeptalbums, heisst nicht umsonst so und sein Name ist hier durchaus Programm (Reverie von engl. „Träumerei“). Die Songs wirken in der Summe tatsächlich wie eine lange Traumsequenz und trotz ihrer Vielseitigkeit immer wie aus einem Guss. Dabei kommen ausladende und flächendeckende Synthesizer, mit den entsprechenden Effekten belegte Gitarren, die dabei aufregende Riffs kreieren und ein sehr anspruchsvolles Bass- und Schlagzeugfundament zum Einsatz. Über allem steht die recht hohe, klar und ja, man muss es sagen, meist verträumte Stimme des Sängers, die nicht selten harmonisch gedoppelt wird. Die meisten Songs, vor allem aber das großartige „All Kinds Of Clouds“ beginnen spielerisch und kindlich harmlos, entwickeln sich aber nach und nach zu handfesten Prog-Nummern. Es gibt substanzschwangere und hochmelodische Ausflüge in den 60s-Psychedelic-Rock, „Grasshoppers“ und „In The Sea“ etwa, die wirklich klingen, als wären sie vor 50 Jahren in einem britischen Tonstudio aufgenommen worden. Zwischendrin wird aber auch immer wieder deutlich, dass einer oder mehrere der Komponisten ihre Wurzeln irgendwo im Jazz zu haben scheinen, was natürlich auch eine gewisse Komplexität der Musik zum Ergebnis hat. Man muss aber auch sagen, dass es hier absolut unmöglich ist, die Musik nur einem Genre zu zuordnen, jeder ist wirklich mit Anteilen aus allen genannten zusammengesetzt. Und das funktioniert!

Also, ganz ehrlich, ich beschäftige mich jetzt schon seit Jahren mit allen Arten des Progressive-Rock und schreibe mir da schon eine fundierte Kenntnis in diesem Bereich zu. Needlepoint sind mit weitem Abstand die authentischste „Retro“-Band, die ich seit Jahren gehört habe. Wer hier als klassischer Prog-Fan nicht begeistert ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

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Von Veröffentlicht am: 31.05.2018Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018407 WörterLesedauer 2 MinAnsichten: 874Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Needlepoint – The Diary Of Robert Reverie
Von |Veröffentlicht am: 31.05.2018|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|407 Wörter|Lesedauer 2 Min|Ansichten: 874|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on Needlepoint – The Diary Of Robert Reverie|

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Über den Autor: Steffen Eggert

Ich bin 37, verheiratet, habe zwei Töchter, lebe in Bayern und bin im echten Leben Sozialpädagoge. Meine musikalischen Wurzeln liegen grundsätzlich im Bereich Indie, Punk und im klassischen Heavy Metal, bin aber eigentlich offen für alles, solange es gut gemacht ist...

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