Fitzcarraldo – Fitz

Fitzcarraldo – Fitz

Fitzcarraldo ist diese Nebelmaschine in der verschwommenen Nacht. Ihre EP „Fitz“ ist aber nicht nur gleichzeitig das Spotlight in der Dunkelheit, sondern es ist auch der Grund, warum ich auf dem Weg nach Hause weinen möchte.

Ich stehe hier. Der Rauch der Nebelmaschine umfängt meine diffuse Erscheinung. Wo bin ich? Was mache ich hier? Fühle mich wie verschütterter Sand. Es bröckelt um mich. Dunkelheit im Spotlight. Aftershow-Parties von Neo-Metallern und Musik-Junkies. Noch ein Bier, viel habe ich erlebt heute.

Die Einladung kam von einem weißbärtigen Mittfünfziger mit schwarzem Kapuzenpullover. Er sagte was von Nirvana, Sonic Youth. Ich sagte zu. Die Tür glitt auf und ich mittendrin. Unendliche Schwärze. Weit reißt es mich in den Strudel. Rechts an meiner Seite Explosions in the Sky und vor mir ein vermummter Kerl mit Mastodon-Bandshirt. Ich hätte mir meinen Courtney Love-Button sparen sollen. Hinten höre ich Gespräche über das letzte Soloalbum von Thom Yorke, aber um mich rum bleibt es wässrig. Ist das? Ja, es klingt tatsächlich wie der Sänger von Minus the Bear.

Es bleibt ruhig, ich bleibe. „We don’t fear the ghosts, the ghosts of our past.“ Wer hätte hinter diesen Monstern eine so grundlegend sentimentale Seele erwartet? Ich spüre, dass ich einknicke unter der Last von Post-Rock und Grunge – ich falle.

Fitzcarraldo ist diese Nebelmaschine in der verschwommenen Nacht. Ihre EP „Fitz“ ist aber nicht nur gleichzeitig das Spotlight in der Dunkelheit, sondern es ist auch der Grund, warum ich auf dem Weg nach Hause weinen möchte. Das Licht sticht mich. Ich bleibe. Ich bleibe, wer ich war.

Fitzcarraldo zeigt mir aber, wer ich hätte sein können. Nicht nur heute Nacht, sondern immer.

Die Gitarren tragen mich in blass-grauen Wellen weit fort, ich komme nicht an. Dieser Drum-Computer hämmert in meinen Schädel – ich strecke mich aus und werde davongetragen von dieser Stimme.

Die Stimme deckt mich zu, meine Augen fallen, bis der letzte Schrei aus meiner Lunge fährt. Ich will nicht mehr. Das will ich nie mehr. Meine letzten Reserven leeren sich und ich erschöpfe. Der Atemzug stirbt und ich mit.

Ich wache auf – es ist zu früh. „Embrace“. Ich liege. Lag ich schon die ganze Zeit. Hab ich das alles nur geträumt? Du bleibst mir ein Rätsel…

01 Drowning
02 Fear the Ghosts
03 Mountains
04 How did we get here?
05 All the things
06 Together
07 Embrace

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Von Veröffentlicht am: 13.11.2012Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018412 WörterLesedauer 2,1 MinAnsichten: 855Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , , , , 1 Kommentar on Fitzcarraldo – Fitz
Von |Veröffentlicht am: 13.11.2012|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|412 Wörter|Lesedauer 2,1 Min|Ansichten: 855|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , , , , |1 Kommentar on Fitzcarraldo – Fitz|

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Über den Autor: Jason Bartsch

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