Black Shape Of Nexus im Interview

Black Shape Of Nexus im Interview
PiN: Ihr legt großen Wert darauf als Band wahrgenommen zu werden, die sich von jeglichem rechtsradikalen sowie sexistischen Gedankengut distanziert. Habt ihr schlechte Erfahrungen mit derartigen Ideologien in der Szene gemacht, oder woher kommt das Engagement?

Malte: Für unsere Haltung braucht es keine schlechten Erfahrungen als Voraussetzung. Es reicht mit offenen Augen und Ohren durch die Welt / die Szene zu gehen. Letzlich wollen wir uns nur das dumme Pack vom Hals halten. … und wenn man sich anschaut wer einen alles auf Facebook so liked ist das auch durchaus notwendig.

Gebbo: Für mich hat das eher mit gesundem Menschenverstand zu tun als mit Engagement. Und in einer Zeit in der unter dem Deckmantel künstlerischen Ausdrucks immer fragwürdigere Inhalte transportiert werden und diese kritiklos von den sog. Fans hingenommen werden oder „renomierte“ Künstler immer öfter die Nähe zu sehr fragwürdigen Kollegen suchen ist es durchaus notwendig Stellung zu beziehen, mit gewissen Bands nicht die Bühne zu teilen, nicht jedes Interview zu geben und nicht jeden Kompromiss zugunsten des Fames einzugehen.

PiN: Euch gibt es jetzt schon seit 2005, ihr habt mittlerweile auch zwei Besetzungswechsel hinter euch. Wie hat sich die Zusammenarbeit der Band in Bezug auf Songwriting in den letzten Jahren verändert?

Malte: Gar nicht. Wir treffen uns zur Probe, essen was, trinken was, reden über dieses und jenes, nehmen irgendwann die Instrumente in die Hand und am Ende von einer oder zwei Proben ist ein Song fertig. Jedenfalls müssen wir nicht vorher irgendwelche okkulten Rituale durchführen um in Stimmung zu kommen. Ne Pulle Bier reicht.

Gebbo: Klar gibt es immer kreative Zugpferde, die den Stein ins rollen bringen, letztlich ist das Songwriting aber ein gemeinschaftlicher Prozess in dem sich jeder einbringen kann.

PiN: Ihr seht euch selbst sehr in der Do-It-Yourself-Einstellung und im Hardcore verwurzelt. Als Doom Sludge Drone-Truppe ist das nicht unbedingt die Szene, die einem als erstes einfällt. Wie passt das zusammen?

Malte: Da ist jetzt die Frage wie lange man schon dabei ist. Vor 10 Jahren war diese Musik noch nicht so “groß” wie heute. Wenn man seinerzeits live spielen oder Shows sehen wollte war eben DIY angesagt. Heute haben wir zum Glück die gewerblichen Macher, die uns auf ihren Festivals zeigen, was angesagt ist. Gott schütze sie. Wegen Hardcore: Ohne jetzt den großen Musiktheoretiker zu geben – zumindest Sludge und Hardcore haben ja wohl eine ganz klare Schnittmenge.

Gebbo: Uns war immer wichtig in allem die größtmögliche Kontrolle zu haben. Sicherlich kam uns unser DIY-Background zugute. Das ist im Übrigen unabhängig von der jeweiligen „Szene“. Alles was sich in einer kleinen musikalischen Nische bewegt ist letzten Endes darauf angewiesen selbst dafür zu sorgen etwas auf die Beine zu stellen. Die Mechanismen im Metal, Doom, HC/Punk, den politischen Aspekt der DIY-Kultur mal außen vor gelassen, sind jedenfalls dieselben.

PiN: Welche anderen Musikerinnen und Musiker inspirieren euch?

Malte: Alles was ehrlich ist und Tiefe hat.

Gebbo: Ich mag die neue Daft Punk sehr gerne. Hahaha!

PiN: Ihr habt gerade eine Split gemeinsam mit Lazarus Blackstar rausgebracht. Erzählt unseren Leserinnen und Lesern doch von den beiden Songs, die ihr dafür ausgewählt habt.

Malte: Honour Found in Delay ist ein typischer B•SON Song. Das Lied fängt langsam an und hört im Chaos auf. Der Text ist eine wirre Collage. Inhalt egal. In Always and Only haben wir musikalisch unbewußt Unsane gehuldigt. Inhaltlich muss “Der Tunnel” von Dürrenmatt herhalten.

PiN: Wie war die Zusammenarbeit mit Lazarus Blackstar und dem Label Alerta Antifascista?

Malte: Gut. Spätestens seit 2012, als wir im Tourbus eine Sampler-CD mit u.a. einem Stück von Lazarus Blackstar dabei hatten, sind wir alle große Fans der Jungs. Auch deren Haltung stimmt mit unserer überein. Timo mit seinem Label war anschließend eine logische Konsequenz. Wir freuen uns sehr, dass er die Sache mit uns durchgezogen hat. Wir wissen, dass er viel um die Ohren hat.

Gebbo: Irgendwie erschien es uns fast logisch, dass eine Split zwischen Lazarus Blackstar und uns sehr gut funktionieren würde. Am Anfang war das noch eine Spinnerei bis Malte spontan ne Mail nach England schickte auf die eine prompte Antwort folgte. Ähnlich verhielt es sich mit Timo von Alerta Antifacista.

PiN: Eure Musik ist selbst für ambitionierte Sludge und Doom Fans eine Herausforderung – es gibt sehr viele Details und originelle Ideen. Welche eurer Songs legt ihr unseren Leserinnen und Lesern ans Herz, damit sie sich an Black Shape Of Nexus herantasten können?

Malte: Ich würde die aktuelle Platte Negative Black empfehlen. Sie stellt unserer aktuellen Stand dar. Anspieltipps meinerseits wären 60WV, 10000 µF und Neg. Black.

Gebbo: Hab da keine Vorschläge. Einfach etwas ausprobieren. Entweder es zündet oder nicht, vermutlich ist es aber besser bei uns live ein Ohr zu riskieren.



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Von Veröffentlicht am: 18.03.2014Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019814 WörterLesedauer 4,1 MinAnsichten: 761Kategorien: InterviewsSchlagwörter: , , 0 Kommentare on Black Shape Of Nexus im Interview
Von |Veröffentlicht am: 18.03.2014|Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019|814 Wörter|Lesedauer 4,1 Min|Ansichten: 761|Kategorien: Interviews|Schlagwörter: , , |0 Kommentare on Black Shape Of Nexus im Interview|

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Über den Autor: Marc Michael Mays

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