PREMIERE: Vest – An keinem Tag
Vest, vier zügellose Saarbrücker:innen servieren euch, wenn ihr wollt, mit ihrem ersten Track An keinem Tag den High Noon 12 Uhr mittags.
Okay, von ihrem letzten Arbeitstag sind Kathrin, Alex, Philipp und Matthis zwar noch ein kleines Stückchen weit entfernt, aber wenn ihr einen Blick auf das Cover zu ihrem ersten Demo werft, lässt sich durchaus erahnen, dass die Band Western-affin und Thematik-bezogen vorgeht. Hätten wir demnach schon zwei Goldbarren auf dem bandinternen Bankkonto geparkt. Vest wird ja nicht grundlos mit „Weste“ in die deutsche Sprache übersetzt und wenn du die Saarbrücker Saloons nicht schon vorher von den bisherigen Projektilen der Bandmitglieder durchlöchert bekamst, dann erledigen die vier in der hier besprochenen Zusammenrottung definitiv den Rest.
Kathrin Speedgirls, Alex Upfluss, Matthis Champain Death und Phillip Community Service, von links ab gezählt, setzen auf die üblichen Pferde namens Bass, Gesang, Gitarre und Schlagzeug, tragen Band-Shirts von Posion Idea, Black Flag, Dead Moon und The Birthday Party unter ihren staubigen Westen, stellen sich lieber mit den Namen ihrer sonstigen Band-Projekten anstatt ihrer realen Nachnahmen vor, immer schön darauf bedacht ein bisschen gesetzeslos in Erscheinung zu treten.
Ihre dreckige, ungehobelte und direkte Art der Songschreiberei, erinnert an erst genannte Band-Shirts, Loops und Delays, die zentnerschwer wie eine Bank vollgepackt mit den Ersparnissen der Minenarbeiter:innen neben dem verzerrten Gesang von Alex liegen, knüpfen das Seil zu Nick Caves zweiter, erstmals wohl auch kommerziell erfolgreicher Band und die über Jahrzehnte firmierenden toten Monde stecken genug T(r)otzigkeit in Richtung Garagenriffs, die ihr nicht mit einer Familienpackung Zellstofftaschentücher einfach so aus der Nase schnauben könnt.
Textlich gesehen gehen die Westen mit ihrem dunklen Soundgebräu Hand in Hand und kotzen sich dementsprechend amtlich über das Ausnutzen von Privilegien aus, in deren Folge leider sehr oft zur Diskriminierung von marginalisierten Gruppen beigetragen wird. Alle vier Mitglieder machen mittlerweile seit zehn Jahren die Steppen der umliegenden Ländereien unsicher, organisieren sich im Haifischblut Collective, das sich der alternativen Kunst und DIY-Konzerten verschrieben hat.
An Keinem Tag verschafft euch ein ungefähres Bild davon, worum es bei Vest gehen soll, vor aktuellen Referenzen wie den Bands Glue und Gel scheuen sich die Musiker:innen auch nicht und ganz bescheiden würde ich schon mal den ersten Schwung Demo-Tapes an Iron Lung Records, Static Shock Music, oder Bis Aufs Messer versenden, denn Label-Politik und musikalische Bandbreite könnten den Gruppen eigenen Sound gut auffangen.
Exklusiv dürfen wir euch heute mit An keinem Tag das erste Geschoß aus der Kammer Vest präsentieren.
Titelbild: Vest | (c) Haifischblut Collective
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