The End of Travelling – Vol. 95
Mit der unregelmäßigen Serie der The End of Travelling-Listen möchte ich Euch auf spannende neue Songs, die vor allem über die Musik-Promotion-Plattform SubmitHub, meist direkt von den Künstler:innen selbst, veröffentlicht worden sind, aufmerksam machen.
Also Kopfhörer aufsetzen, Augen schließen und ganz entspannt zurücklehnen …
Starpainter – Summer in Your Mouth
Die aus Lethbridge, Alberta stammende Folk-Rock-Band Starpainter besteht aus Joel Gray (Gitarren), Colby Stolson (Bass), Joel Stretch (Gesang und Gitarre) und Mickey Hayward (Schlagzeug) und hat es sich in den musikalischen Zwischenräumen von Rock, Country und Pop bequem gemacht. Sie tragen diese Einflüsse offen vor sich her und überzeugen durch starkes Songwriting und eine Affinität zu sanften psychedelischen Alt-Twang-Tönen. Die Band hat dank ihres Debüt-Albums Bury Me By My Family (2020) und der 3-Track-EP Blood in the Snow (2021) eine wachsende Fangemeinde.
Auf diesen Veröffentlichungen haben sie die Themen Schönheit, Liebe, Angst und Verlust in sehr überzeugender Art und Weise dargestellt, ohne entweder zu süß oder traurig zu wirken.
Die Band hat gerade ihr kommendes Album Rattlesnake Dream fertiggestellt, dass für Juni angekündigt ist. Es wurde von Jon Anderson (Andy Shauf, Aiden Knight) abgemischte und von Philip Shaw Bova (Feist, Father John Misty) gemastert.
Vorab gibt es als Single den selbstproduzierten und selbst aufgenommenen Track Summer in your Mouth. Ein wunderbar langsames und ruhiges Lied der Sehnsucht, Besinnung und Nostalgie mit einem schönen Gitarren-Solo. Sowohl Gesang als auch Instrumentierung können absolut überzeugen.
The Simpletons – Wishing The Day
The Simpletons sind die Neuformierung einer alternativen Band aus Dallas aus den frühen 1990er Jahren. Ursprünglich vom Australier Nathan Fynn gegründet, verließen sich die Simpletons auf innovative Akkordstrukturen, die kreative Melodien antreiben. 2021 erneuerten Nathan und Brian McMurtry ihre musikalische Freundschaft und schrieben die ersten The Simpletons-Kompositionen seit drei Jahrzehnten.
Da Flynn und McMurtry über 9000 Meilen und 16 Zeitzonen voneinander entfernt waren, arbeiteten sie mit Hilfe von endlosen Videokonferenzen zusammen und nahmen in separaten Studios auf. Sie haben auf dem Weg eine 5-Song-EP fertiggestellt, die das Warten wert ist. Im Jahr 2023 schloss sich ihnen das ursprüngliche Gründungsmitglied Scotty Mac an der Bassgitarre an.
Vor der Veröffentlichung der EP gibt es den Track Whishing The Day als Appetitmacher. Der wunderbar konstruierte Track ist ein Rückblick auf das Songwriting der 90er Jahre aber auch komplett aktuell und mit einem sehr schönen Flow im Sound. Die Lead-Gitarre übernahm Josiah Mitchell, während Glenn Welman am Schlagzeug unterstützte. Ein echter Radio-Song der ein wenig an die von George Young und Harry Vanda nach The Easybeats ins Leben gerufene Band Flash and The Pan erinnert. Die Band wird von Marty Willson-Piper (ehemals Gitarrist bei The Church, Noctorum und All About Eve) produziert.
Moon Blue – All I Know (Is That)
Der vor dem Brexit aus Großbritannien nach Italien geflüchtete Singer-Songwriter George Appleton aka Moon Blue hat die kommende EP Welcome to the Moonlight Disco komplett allein in seiner Wohnung in Bologna, Italien, aufgenommen.
Nachdem er eine junge Frau kennenlernte und beide sich verliebten, entstand die Single All I know als er nach Großbritannien zurückkehren musste, um ein Visum zu beantragen. Es handelt von der Zweideutigkeit und Zerrissenheit, die damit verbunden war, da man ihm keines garantieren konnte.
Im Pressetext zu dem Song heißt es:
Geschrieben in einer prekären Zeit, in der ich gezwungen war, in einem anderen Land als meine Freundin zu leben, während ich auf mein Visum wartete. Ich habe dieses Lied für sie geschrieben, und seitdem leben wir zusammen in Italien.
Der Track ist ein zärtlich dahingehauchter Lofi- Bedroom-Pop-Schmuse-Song, der positiv an Tame Impala erinnert, aber auch sehr deutlich eigene musikalische Akzente zu setzen weiß. Ein wunderbar angenehmer Song, der glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden droht und der länger im Ohr bleibt.
Matt Paxton & The Pintos – Southside of the West Town
Der kanadische Singer-Songwriter Matt Paxton (Matthew Jeffrey Paxton) aus Hamilton, Ontario hat bereits viel Zeit auf Tourneen verbracht und mit Künstlern wie Evan Dando, Jason Collett (Broken Social Scene), Blackie and the Rodeo Kings, Chad VanGaalen und vielen mehr zusammengespielt.
Nachdem er Anfang 2006 selbst aufgenommene Demos als Hand Drawn Maps veröffentlicht hatte, wurden die lokalen Produzenten Michael Keire und Glen Marshall (Feist, Apostle of Hustle) auf ihn aufmerksam und luden ihn zu professionellen Aufnahmen ein, die als Back Home in the Village (2009) veröffentlicht wurden.
Paxtons drittes Album How the Land Lies wurde 2011 auf dem Label Down by the Point Records mit Unterstützung von Bruce Peninsula und Dark Mean veröffentlicht. Es folgten diverse Singles und die EPs Mountain Eyes (2014), Let Me Rock N’ Roll Tonight (2016), Hunter Street Station Blues (2017) und The Rumblings of Spring (2019) beim Label Other Songs Music Co.
2021 veröffentlichte er wieder eine Single bei Down By The Point Records und auch die in den Westmoreland Studio aufgenommene Debüt-Single zusammen mit The Pintos (Carrie Clark am Bass, Chris Altmann am Pedal Steel und Piano sowie Robin Pirson am Schlagzeug) Southside of the West Town, die von Tim Allard von den The Redhill Valleys Studios produziert wurde, wird auf dem Label erscheinen.
Der Song ist ein gefälliger Country/Americana-Walzer, der eine sehnsuchtsvolle Atmosphäre erzeugt und ein wunderbares Gefühl hinterlässt. Ein toller Track, der auf langen einsamen Autofahrten durch die Wüste genauso gut funktioniert, wie beim Kuscheln mit der Liebsten.
Bernard Hering – Drive on, drive on
Bevor die Aufnahmen zum zweiten Album des niederländischen Singer-Songwriters Bernard Hering begannen, legt er sich hinsichtlich der Ausrichtung des Albums konkret fest: „Es muss live und analog aufgenommen werden. Es muss sich einfach echt anfühlen. Ich und meine Gitarre und ein paar Tasten und Soundscapes im Hintergrund.“
Nach vielen Monaten der Arbeit an den intimen und ernsthaften Songs, sind die entstandenen Aufnahmen zu einem ehrlichen Spiegelbild des Musikers und Songwriters geworden. Zusammen mit seinem alten Freund Maarten Harry de Boer nahm er die Songs live auf Band in Maartens altem Analogstudio in Amsterdam, Niederlande, mit dem befreundete Len van de Laak an den Tasten, auf.
„Wir haben versucht, klanglich zu diversifizieren“, sagte Bernard. „Jeder Song hat seine eigene Atmosphäre, seine eigene Geschichte. Alle Songs wurden live aufgenommen, keine Kürzungen, keine Bearbeitungen, kein gar nichts. Eine reine Live-Performance.“
Das Album Out of thin air umfasst genau wie sein Debüt-Album Pioneer Avenue (2018) 10 Songs und wird im September 2023 bei Concerto Records veröffentlicht. Vorab ist die zweite Single Drive on, Drive on erschienen. Ein klassischer Road-Track, der von der Einsamkeit des ständigen Unterwegs sein erzählt.
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