Statistik 2022: Vinyl-Boom kann Umsatzrückgang bei physischen Tonträgern nicht ausgleichen
In einer digitalen Welt, in der Musik überall und jederzeit verfügbar ist, scheint das Interesse an physischen Tonträgern rapide abzunehmen. Der Umsatzrückgang bei CDs ist bereits seit Jahren deutlich spürbar und das Wachstum von Streaming-Diensten setzt dieser Entwicklung noch weiter zu.
Vinyl ist das einzige physische Tonträgersegment, das seit rund zehn Jahren konstantes Wachstum aufweist. Aber kann der Vinyl-Boom den Umsatzrückgang bei CDs und anderen physischen Tonträgern auffangen?
Laut Daten des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) wurden im Jahr 2022 in Deutschland rund 124 Millionen Euro mit Vinylalben umgesetzt. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent. Doch in der Gesamtübersicht kann der Vinyl-Boom den Umsatzrückgang bei CDs und anderen physischen Tonträgern nicht ausgleichen. So gingen die Einnahmen durch CD-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr erneut um etwa 17 Prozent zurück. CDs machen zwar immer noch den größten Anteil am Umsatz mit physischen Tonträgern aus, könnten aber in den nächsten Jahren von Vinyl abgelöst werden, sofern der Boom anhält.
Die Ursprünge des Vinyl-Booms liegen in der Nostalgie. Vinyl galt lange Zeit als veraltet und unpraktisch. Doch seit einigen Jahren erlebt es eine Renaissance, getrieben von Initiativen wie dem Record Store Day und kleineren Labels. Doch mittlerweile setzen auch Majorlabels wie Sony, Universal und Warner auf Vinyl-Produktion. Und nicht nur Plattenfirmen, sondern auch Künstler:innen selbst investieren vermehrt in Platten.
Gründer von The White Stripes und Labelchef Jack White besitzt schon lange ein eigenes Presswerk und Metallica hat kürzlich Mehrheitsanteile an Furnace Records erworben. Das Presswerk allein hat im vergangenen Jahr 900.000 Metallica-Vinyl angefertigt.
Trotz des Wachstums bei Vinyl bleibt die Tatsache bestehen, dass physische Tonträger immer irrelevanter werden. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 73 Prozent oder 1,5 Milliarden Euro mit Streaming-Diensten wie Spotify oder Apple Music umgesetzt. Insgesamt sind die Einnahmen durch physischen und digitalen Musikverkauf 2022 auf 2,07 Milliarden Euro angestiegen, was einem Plus von sechs Prozent entspricht.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Vinyl zwar das einzige physische Tonträgersegment mit konstantem Wachstum ist, aber den Umsatzrückgang bei anderen physischen Tonträgern nicht ausgleichen kann. Die Zukunft der Musikindustrie liegt zweifellos im Digitalen, aber die Nostalgie und der Charme von Vinyl werden noch lange Zeit Bestand haben.
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