A Forest: Damokles reinterpretieren The Cure

A Forest: Damokles reinterpretieren The Cure

Die norwegischen Damokles wagen sich zum zweiten Mal an einen großen Song der mehr bedeutet als reine 80er-Nostalgie.

Völlig daneben sollte ich nicht liegen mit meiner Annahme, dass diverse Tonträger von Sparta, Depeche Mode, The Cure oder auch den Deftones ihren Weg in die heimischen Komfortzonen der einzelnen Bandmitglieder fanden. Untermauern lässt sich diese These ganz gut, da bereits Never Let Me Down Again der englischen Synthie-Popper Depeche Mode, durch den Damokles-Wolf gedreht wurde.

Ganz im Zeichen des Osloer Herbstes gründete sich die Band vor gerade mal zwei Jahren in Norwegen und alle bisher veröffentlichten Singles, sage und schreibe sechs an der Zahl, wurden von den Kritiker:innen mit allerlei Lob überhäuft. Hört sich direkt nach einem landesweiten Rekord an, da wohl nicht jede Band von sich behaupten könne, ihre Tracks zusätzlich mit Videoclips unter die Hörer:innen bringen zu dürfen.

Musikalische Greenhorns sind im Bandgefüge nicht auszumachen, beherbergten doch in der Vergangenheit unter anderem This Sect, Kite und Endtimers bereits den ein oder anderen involvierten Musiker.

Somit bringen alle Mitglieder die verschiedensten Einflüssen mit an Bord und neben Post-Hardcore, experimentellen Rock-Passagen werden dystopische Anleihen des norwegischen New Wave in den Kelch geträufelt.

Carry Or Crush stellt hier eine sehr gute Referenz dar, wie die Band die Härte des Hardcore mit der schroff, kühlen Stimmung der 80er-Jahre kombiniert und wohlwollend auch einen Moment lang an frühe Songs der Band Sparta erinnert. Im vorliegenden Video gibt es allerlei Anlehnungen an Rituale, Anonymität und exzessiv Beifall klatschende Menschengruppen zu sehen, die anscheinend mit Begeisterung einer zur Schau gestellten Opfergabe beiwohnen.

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Im Laufe des Jahres werden Vinter Records ihren ersten Longplayer veröffentlichen, aber ausruhen gehört nicht gerade zu den nordischen Gepflogenheiten von Kristian, Goran, Ronny, Fredrik und John, da die fünf bereits an ihrem zweiten Album feilen. Eine weitere Inspirationsquelle liegt im Indie-Rock der 90er-Jahre begraben und wie die schon genannten Einflüsse vermuten lassen, stören sich die Bandmitglieder nicht unbedingt an vorhandenen Genregrenzen, sondern legen noch eine gehörige Portion kreativen Wahnwitz obendrauf. Energisches Songwriting und griffige Hooks helfen in Summe diese umfangreiche Auswahl an Zutaten in eine passende Form zu gießen.

Um den Bogen zurück zu gekonnten Coverversionen zu spannen, spielten Damokles aktuell einen der wohl bekanntesten Songs von The Cure ein. A Forest entstand im Frühjahr 1980 in der zehntägigen Aufnahmesession zu ihrem Album Seventeen Seconds und hat auch nach über 40 Jahren nichts von seinem Glanz verloren. Die ursprüngliche Album-Version war fast stolze sechs Minuten lang, wurde aber für die Single-Veröffentlichung auf 3:47 Minuten gekürzt und etliche Variationen fanden live auf den Bühnen der Welt ihre Umsetzung.

Damokles entschieden sich für die Mitte und realisierten mit einer zusätzlichen Minute Spielzeit eine moderne Hommage, die gewissermaßen die Hürde nimmt, nicht einfach nur eine Kopie zu vertonen, ohne eigene Ideen einzubauen. Die Band macht aus dem Wald eine krachende, obskure Indie-Hardcore-Klatsche aus der jederzeit herauszuhören ist um welchen Song es sich handelt.

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Experiment gelungen und die fünf Herren haben bestimmt für die Zukunft noch die ein oder andere Huldigung an eines ihrer Idole in der Hinterhand.

Titelbild: Damokles | (c) Damokles

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Von Veröffentlicht am: 25.03.2022Zuletzt bearbeitet: 25.03.2022560 WörterLesedauer 2,8 MinAnsichten: 751Kategorien: News, StreamsSchlagwörter: , 0 Kommentare on A Forest: Damokles reinterpretieren The Cure
Von |Veröffentlicht am: 25.03.2022|Zuletzt bearbeitet: 25.03.2022|560 Wörter|Lesedauer 2,8 Min|Ansichten: 751|Kategorien: News, Streams|Schlagwörter: , |0 Kommentare on A Forest: Damokles reinterpretieren The Cure|

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Über den Autor: Nico Pfueller

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