KRITIK: Tristan Brusch – Am Rest

KRITIK: Tristan Brusch – Am Rest

„Herein, herein, herein – immer alles in die Freßfotze rein!“ – herzlicher kann man auf einem deutschsprachigen Singer-Songwriter-Album nicht begrüßt werden.

Auf seinem neuen Album bewegt sich Tristan Brusch irgendwo zwischen Faber und Funny Van Dannen. Elf Songs voller Melancholie und eigentümlicher Schönheit.

Tristan Brusch erlangt in den letzten Jahren sukzessive zu größerer Bekanntheit. Kollaborationen mit den Orsons und Maeckes ebneten den Weg zum Insider-Tipp. Als 2018 mit Das Paradies das erste richtige Brusch-Album erschien, war der Weg in die Feuilletonseiten der Wochenmagazine frei und auch live entwickelte sich Brusch zu einem kleinen Geheimtipp. Es folgte Corona und der Kulturbetrieb in Deutschland lag zu großen Teilen brach. Und auch von Tristan Brusch fehlte zunächst jede Spur.

Eine Vorabsingle die aufhorchen lässt

Als dann im Sommer mit Zwei Wunder An Einem Tag der erste Vorbote von Am Rest erschien, waren die Brusch-Sympahtisanten jedoch sogleich wieder angefixt. Kein Wunder, denn diese Single ist nicht nur unglaublich gut, sondern vereint alles was man mit Brusch verbindet und von seinem Sound erwarten darf.

Flankiert wurde der Track zudem von einem ganz tollen Videoclip, welcher inzwischen auch eine beachtliche Abrufzahl verzeichnen kann:

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In vielen Tracks auf Am Rest spezialisiert sich Brusch auf die leisen Töne, aber zieht den aufmerksamen Hörer:innen mit diesen umso mehr in den Bann. Auf lyrischer Ebene begeistert der Songschreiber immer wieder mit teils skurrilen Alltagsbeobachtungen, welche auf den ersten Blick völlige Banalitäten ausdrücken (Am Rest, Der Abschaum). Aber das ist nur der erste Anschein, denn bereits beim zweiten Hinhören erschließen sich mögliche Interpretationsspielräume. Dabei klingt der Musiker weder platt noch altklug.

Melancholisch angehauchte Traurigkeit

Eine melancholisch angehauchte Traurigkeit weht ebenfalls immer mal wieder durch die einzelnen Tracks (Ein Wort, Schoenleinstraße). Und wenn Brusch in 2006 über den Tod seiner Freundin singt, trifft einen das Herz und Seele zugleich:

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Brusch beherrscht die komplette Gefühls-Klaviatur und spielt diese auf seinem neuen Album auch aus. Neben den vielen traurig-schönen Momenten, beweist er – zumindest musikalisch – dass er es auch etwas schwungvoller kann. SM Jugend und Einer liebt immer mehr, wären passende Beispiele hierfür:

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Vor allem Einer liebt immer mehr erweist sich nach mehreren Hördurchgängen als absoluter Keytrack auf Am Rest. Dieser ehrliche Blick auf Beziehungsdramen lädt nicht nur zum Nachdenken ein, sondern klingt so schwungvoll, dass sich die Nummer mit Sicherheit zum Live-Klassiker auf Brusch-Konzerten entwickeln wird.

Der Song für die Playlist/das Mixtape: Einer liebt immer mehr

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Von Veröffentlicht am: 04.11.2021Zuletzt bearbeitet: 04.11.2021442 WörterLesedauer 2,2 MinAnsichten: 1698Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 1 Kommentar on KRITIK: Tristan Brusch – Am Rest
Von |Veröffentlicht am: 04.11.2021|Zuletzt bearbeitet: 04.11.2021|442 Wörter|Lesedauer 2,2 Min|Ansichten: 1698|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |1 Kommentar on KRITIK: Tristan Brusch – Am Rest|

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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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One Comment

  1. […] auf Am Rest, das gerade erschienene Album von Liedermacher und Produzent Tristan Brusch. Und auch bei prettyinnoise.de zeigt man sich begeistert vom Werk des […]

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