KRITIK: The Jeremy Days – Beauty In Broken 

KRITIK: The Jeremy Days – Beauty In Broken 

Diese Band sollte es nie wieder geben, doch nach 27 Jahren scheint genug Wasser die Elbe hinab geflossen zu sein, dass sich The Jeremy Days wieder zusammenraufen und neue Musik produzieren. 

Am Anfang des Comebacks stand eine Reunion-Show im Hamburger Docks 2019. Dabei wurden The Jeremy Days euphorisch gefeiert und der Gedanke an ein wahres Comeback reifte. Wie uns die Band im NO)))ISECAST verraten hat, wollte man jedoch nicht auf Gedeih und Verderb als Oldie-Kapelle durchs Land touren und ständig die alten Hits fiedeln. Also müssen schleunigst neue her und diese finden sich nun auf Beauty In Broken.  

Der programmatische Albumtitel erweist sich auch als absoluter Fixpunkt der Platte. Schlussfolgernd wurde Beauty In Broken auch die Comeback-Single, mit der sich The Jeremy Days wieder zurück in unsere Gehörgänge brannten: 

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Ansonsten klingen The Jeremy Days tatsächlich zu großen Teilen exakt so, wie man es im Jahr 2022 erwarten würde. Die Songs suchen stets den Weg zur großen Melodie, klingen zuweilen etwas moderner, knüpfen aber auch an den Sound der früheren Jdays an. Wenn man sich den Produktionsprozess des Albums einmal genauer anschaut, ist es jedoch recht verwunderlich, dass die Band es geschafft hat einen solch gut ineinandergreifenden Bandsound zu kreieren. Denn in Zeiten der Pandemie hat man Probeaufnahmen und Songwriter-Sessions innerhalb von diversen Zoom-Meetings abgehalten. Eine beispielhafte Umsetzung der Homeoffice Pflicht, von der sich manche Unternehmen eine Scheibe abschneiden könnten.  

Der Restart wird zum Gemeinschaftsprojekt

Trotz der Distanz haben Dirk Darmstädter und seine Jungs immer wieder intime Momente geschaffen und manch einer auf Papier doch recht schlicht anmutenden Song Idee, eine gewisse Seele und einen unnachahmlichen Drive verpasst. Bestes Beispiel dürfte hier wohl der zunächst simpel daherkommende Track Stupid November sein, welcher in seiner Endfassung so catchy klingt, dass man sich ihm einfach nicht entziehen kann. Ähnlich verhält es sich mit Blue New Year, der wohl die stärksten 80s-Anleihen in sich trägt. 

Im Unterschied zu früheren The Jeremy Days-Platten ist Beauty In Broken als Gemeinschaftswerk entstanden. Erstmals waren alle Bandmitglieder in den Songwriting-Prozess mit eingebunden. Das Ergebnis sind schließlich sehr detailliert ausgearbeitete Nummern wie Lassos Of Love oder The Deep Dark Night, welche vor allem auf musikalischer Ebene überzeugen.  

Den Mut zur großen Geste hat die Band dann konsequenterweise auch und versteckt mit Behind The Sky einen unglaublich kitschigen und zugleich doch wirklich schönen Track in der Mitte des Albums. Eine Ambivalenz die vermutlich schon immer irgendwo in dieser Band schlummerte. 

Unterm Strich liefern The Jeremy Days mit Beauty In Broken ein standardgemäßes Alterswerk ab, welches die Fans der ersten Stunde sicherlich zufrieden stellen wird, die Erschließung neuer Fangruppen aber zunächst einmal unwahrscheinlich erscheinen lässt. 

Der Song für die Playlist/das Mixtape: Beauty In Broken 

Bewertung: 3 von 5.

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Von Veröffentlicht am: 25.03.2022Zuletzt bearbeitet: 25.03.2022480 WörterLesedauer 2,4 MinAnsichten: 1387Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: The Jeremy Days – Beauty In Broken 
Von |Veröffentlicht am: 25.03.2022|Zuletzt bearbeitet: 25.03.2022|480 Wörter|Lesedauer 2,4 Min|Ansichten: 1387|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on KRITIK: The Jeremy Days – Beauty In Broken |

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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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