Kritik: Ólafur Arnalds – WHEN WE ARE BORN

Kritik: Ólafur Arnalds – WHEN WE ARE BORN

Am Sonntag feierte der Kurzfilm WHEN WE ARE BORN von Ólafur Arnalds und Vincent Moon online Weltpremiere.

Der 23-minütige Kurzfilm ist eine filmische Umsetzung des letztjährigen Albums some kind of peace und setzt semi-autobiographisch an dem Leben von Ólafur Arnalds an, der auch die Hauptrolle spielt. Die weibliche Hauptrolle übernimmt die in Island lebende indonesische Singer-Songwriterin Sandrayati Fay. Unterstützt werden sie von der Icelandic Dance Company – und auch Arnalds selber tanzt. Gedreht wurde das ganze Projekt, das mit filmischen Tricks die Illusion eines One-Shots erzeugt, im August 2020 in Island – in einer Woche, in der es keinen einzigen Covid-Fall gab, so dass die Tänzer:innen und Performer:innen allesamt agieren konnten wie in Zeiten ohne Pandemie.

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Die Musik im gesamten Film basiert auf some kind of peace und wurde live am Set gespielt und aufgenommen, wobei der Standort der Darsteller in einer Szene ihren Klang auf realistische Weise beeinflusst, so hört man z.B. die Tänzer:innen atmen und die Entfernungen der Instrumente – eine konsequente Umsetzung des Recordingansatzes von Arnalds, der etwa auf dem Chopin-Album mit Alice Sara Ott auch die Hämmer auf den Saiten hörbar machte.

Ólafur Arnalds | (c) Anna Maggy

Dadurch dass die Musik live gespielt wurde, kann man wunderbare neue und andere Versionen einiger Songs des Albums hören – auch wenn die Songs mit Bonobo, JFDR und Jósin leider nicht dabei sind. Eine klar erkennbare Handlung hat der Film ganz bewusst nicht – jede:r soll selber für sich eine Handlung finden und den Film deuten. Auch in dem an die Premiere anschließenden Q&A (das live als unbeabsichtigtes Happening ein kleines Erdbeben in Island enthielt) wiesen Arnalds und Moon darauf hin, dass es wiederkehrende Symbolik im Film gibt, die jede:r für sich selber deuten müsse. Arnalds erzählte auch noch, dass some kind of peace für ihn das persönlichste Album seiner Karriere war und WHEN WE ARE BORN (man beachte die Schreibweisen) daran direkt anschließt.

Und so bleibt erstmal objektiv zu sagen, dass WHEN WE ARE BORN ein Kurzfilm mit Ólafur Arnalds, seiner Musik und sehr viel Contemporary Dance ist. Letzteres kann man mögen, muss es aber nicht. Ich selber bin mehr an den Bildern und der Musik interessiert als an dem Tanz. Und da sind wir schon bei einem negativen Punkt: Der Stream war über Dice gegen eine Gebühr vom 11€ verfügbar, von dort aus wurde man zu YouTube Live weitergeleitet – ein Fehler meiner Meinung nach. Die Bildqualität war alles andere als akzeptabel, die (eigentlich) wirklich schönen Bilder waren so nur eingeschränkt genießbar, ständig war das Bild digital verrauscht. So schön es war, an dieser Premiere teilzunehmen, so bleibt doch ein fader Beigeschmack. Wenn man so eine Premiere veranstaltet, dann bitte mit gesicherter Bildqualität.

Bislang ist noch nicht bekannt gegeben worden, wann und in welchen Formen der Film veröffentlicht wird, das wird in den nächsten Tagen folgen. Ich hoffe auf bessere Bildqualität, denn die Musik und die Bilder waren sehr schön und wer weiß, vielleicht entwickle ich ja dadurch sogar einen Zugang zu moderndem Tanz.

Titelbild: WHEN WE ARE BORN Film Still

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Von Veröffentlicht am: 09.03.2021Zuletzt bearbeitet: 09.03.2021545 WörterLesedauer 2,8 MinAnsichten: 1263Kategorien: KritikenSchlagwörter: , 0 Kommentare on Kritik: Ólafur Arnalds – WHEN WE ARE BORN
Von |Veröffentlicht am: 09.03.2021|Zuletzt bearbeitet: 09.03.2021|545 Wörter|Lesedauer 2,8 Min|Ansichten: 1263|Kategorien: Kritiken|Schlagwörter: , |0 Kommentare on Kritik: Ólafur Arnalds – WHEN WE ARE BORN|

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Über den Autor: Arne Krause

Mein Fokus bei PiN liegt auf Neoklassik, Ambient, Progressive Rock, Post Rock und Electro. Und allem dazwischen (außer Indie).

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