KRITIK: All The Luck In The World – How The Ash Felt

KRITIK: All The Luck In The World – How The Ash Felt

Das irische Singer-Songwriter-Trio All The Luck In The World, das vor Kurzem aus der heimatlichen Provinz in die Kultur-Metropole Berlin gezogen ist, pendelt mit seinen schönen Gitarrenspiel und den sanft verträumten Gesangsparts, die zweifellos Wiedererkennungswert haben, zwischen dem aktuell angesagten Alternative-Folk und einem dahinschwebendem Art-Pop. 

Man mag keine großen Namen in den Mund nehmen, denn Neil Foot, Ben Connolly und Kelvin Barr haben sich längst zu einer eigenen Marke entwickelt, aber des Öfteren werden in den Sozialen Medien und von so manchen Kritiker:innen Vergleiche zu Bon Iver gezogen, die man musikalisch kaum von der Hand weisen kann. Dennoch sollte man die Ansprüche an die Drei nicht ins Unermessliche steigern und sich über die sehr guten und eigenständigen musikalischen Erzeugnisse freuen.   

Fast über Nacht gelang dem Trio aus bodenständigen Multiinstrumentalisten 2012 mit ihrer ersten Single, dem Lo-Fi-Folk-Track Never, der internationale Durchbruch. Der Song erreichte auf der Videoplattform YouTube über 1,7 Millionen Klicks und das Reiseinformationsportal trivago setzte den Song für einen weltweit ausgestrahlten Fernsehspot ein. Es folgten diverse Headliner-Termine und 2014 das erste, selbstbetitelte Album, das von Kritiker:innen und Fans sehr positiv aufgenommen wurde und auch kommerziell recht erfolgreich war. 2018 dann das Nachfolge-Album A Blind Arcade, das zwar erneut durchgehend gut besprochen wurde aber kaum kommerzielle Aufmerksamkeit erhielt. 

Jetzt erscheint die dritte Veröffentlichung der Band, das melancholische Herbst-Album How The Ash Felt, dass bei Humming Record / The Orchand aus dem Lager läuft und auch wieder ganz viel Herzblut und ehrliche musikalische Handarbeit enthält. 

Was bei den elf neuen Songs direkt auffällt ist, dass diese weitaus ausproduzierter und weniger zufällig klingen. Das Gefühl der Internationalität weht aufgrund der vielen musikalischen Schauplätze (New York City, Frankreich, Irlands Ostküste und natürlich Berlin) durch die Songs und die immer schon vorhandene elektronische Note hat eine weitere Ausprägung erfahren. Ohne allzu spekulativ zu sein, kann man sicher feststellen, dass How The Ash Felt das bisher beste Album der Band ist.  

Im Grunde kann man das Album unbeschwert komplett durchhören und findet außer dem etwas holbrigen und überfrachteten Patterns, keinen wirklichen Ausfall. Musikalisch klingt das alles sehr bekannt und lyrisch passt jedes Wort wunderbar zu den von den Arrangements erzeugten Gefühlen. 

Der leicht Country-lastige Track Five Feathers ist ein guter Einstieg in das Album und Songs wie Waves Poem, Only Avenue, Rue De L´Enfer und Equinox sind die klassischen Marken-Tracks der Band. Mit Holding My Arms In ist ein akustischen Instrumental-Kleinod gelungen, dass man sich gerne mehrmals anhören kann, bis man alle musikalischen Ebenen erfasst hat. 

Als Finale gibt es den Track I´ve Been Trying, der wieder einer dieser Songs ist, von denen man denkt, man habe ihn schon mal gehört und genau das ist die Kunst, die gute Songwriter:innen innehaben. Das Gefühl bei den Hörer:innen zu produzieren, das kenne ich schon und dadurch ein vertrautes Gefühl zu erzeugen. Der Schluss-Track macht tatsächlich Lust den Return-Knopf zu drücken.  

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Von Veröffentlicht am: 27.11.2021Zuletzt bearbeitet: 27.11.2021511 WörterLesedauer 2,6 MinAnsichten: 1186Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: All The Luck In The World – How The Ash Felt
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Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

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