Heinz Strunk – Das Teemännchen
Gesammelte Kurzgeschichten von Heinz Strunk hat der Rowohlt Verlag unter dem Namen „Das Teemännchen“ im August dieses Jahres veröffentlicht.
Buch kaufen Vö: 21.08.2018 RowohltHeinz Strunk ist schon lange die Stimme des gesellschaftlichen Randes, das Sprachrohr der Ausgestoßenen und Abgelehnten und der Sympathisant von all‘ jenen, für die in der Leistungsgesellschaft kein Platz zu seien scheint. Mit kafkaesken Schicksalen und einer nüchternen norddeutsch-bukowskschen Sprache erzählt Heinz Strunk in Das Teemännchen von individuellen Dramen und Tragödien.
Da wäre die Geschichte der einstigen Schönheit Anja, die im Borstelgrilleck, der Imbiss im Dorf der Eltern, über die Jahre verkommt und immer weiter absteigt. Bis sie am Ende nur noch Arbeiten im Keller verrichten darf. Und es gibt Eugen Block, wohnhaft am Rande der Lüneburger Heide, Alter 31 Jahre. Wegen eines vertuschten sexuellen Übergriffs an einer Minderjährigen muss Eugen jedes Spiel in der Fußballmannschaft des Dorfes absolvieren. Und die spielen immerhin in der Regionalliga. Eines Tages bekommt er einen Schuss mit voller Wucht an den Kopf und stirbt. Für die einen die logische Konsequenz seines Fehltritts, für Eugen der Tod.
Anja und Eugen sind nur zwei Beispiele aus „Das Teemännchen“. Insgesamt gibt es fünfzig strunksche Geschichten auf etwas mehr als 200 Seiten. Manchmal sind sie zum Lachen, manchmal zum Schütteln. Wirklich schön sind sie nie. Allesamt haben etwas ekeliges. Aber bei einem Autounfall schauen ja auch die Meisten hin. So ist das mit diesem Buch. Eigentlich will man es nicht lesen, aber man muss, da es notwendig ist, zu wissen, ob der Autor in der nächsten Geschichte vielleicht noch eine Schippe drauflegt.
Titelbild: (c) Jakob Mummert
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