Vögel Die Erde Essen – Die Goldene Peitsche

Vögel Die Erde Essen – Die Goldene Peitsche

Holy moly. Was haben die Vögel da nur angerichtet? Neun Songs mit so vielen Ideen, man hätte drei Alben machen können.

Vö: 12.04.2019 Kreismusik LP kaufen

Mit so viel Spielfreude, Augenzwinkern, Groove und schrägsten Sounds, auch nach dem zehnten, hundertsten Hören entdeckt man noch Neues. Zwischendurch kurz Pause machen, weil Nackenschmerzen, zu viel mitgenickt.

Titelsong Die Goldene Peitsche schwebt ein bisschen, ballert aber dann so gehörig los, man ist schon am super easy durch die Straßen dancen, bevor der Refrain los. Und der Einfluss der Label-Buddies Käptn Peng und die Tentakel von Delphi ist unüberhörbar. Gitarrist Moritz Bossmann spielt da auch mit. Groovt bei den Vögeln aber sogar noch mehr. 

Mount Everest könnte locker auf Schick Schock von Bilderbuch sein. Vögel Die Erde Essen sind Bilderbuch auf Exstasy.

Ständig stoppen die Songs, ein neuer Groove schlägt ein, noch ein Sound, noch ein Break. Wo haben die das her? Golem packt die Funk-Gitarre aus, hat den sperrigsten Refrain, den Pop-Musik noch erlaubt und unterstreicht noch deutlicher, wie gut der mehrstimmige Gesang in diesem Sounduniversum funktioniert. 

Freude ist eine Ballade, von der man nicht weiß, dass man sie gebraucht hat. Und es wird sich sogar getraut ein echtes pornöses Gitarrensolo einzubauen, was aber null deplaziert wirkt. Die Vorabsingle Moped könnte ein Sommerhit sein. „Gefangen zwischen Pantoffeltieren“. Man MUSS diese Band lieben! Weil es geht ist Walking on Sunshine in weird. Man springt durch die Wohnung, es dröhnt und schallert und zuckt in den Beinen, gute Laune ohne Plattitüde.

Und sogar ein absolutes No-go wird sich getraut. Ein Song mit dem Band-Namen. Man sieht sich die Hand aus dem fahrenden Auto im gleißenden Sonnenlicht strecken und auf dem Fahrtwind reiten. Smoother geht nicht. Picknick am Angrund ist ein echter Mitklatscher geworden. Und zeigt, dass ein Song nicht sonderlich schnell sein muss, um heftig die Hüften in Bewegung zu bringen. Traumland schließt das ganze Theater ab. Und spielt so vor sich hin, als hätte man noch drölf Ideen gehabt, aber halt keinen Platz mehr. 

Die Goldene Peitsche setzt nach dem Erstling Besuch von Innen, der 2015 erschien, noch eins oben drauf. In allem. Nach so einem Debüt SO ein Album nachzuschieben, das man den ganzen Frühling und Sommer hören wird auf jeder WG-Party, jedem Sommerfest und in jedem Indie-Radio und das einfach nicht langweilig wird, ist eine echte Leistung.

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Von Veröffentlicht am: 12.04.2019Zuletzt bearbeitet: 15.06.2019413 WörterLesedauer 2,1 MinAnsichten: 757Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Vögel Die Erde Essen – Die Goldene Peitsche
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Über den Autor: Julian Schmauch

Dozent für Musikproduktion an der Deutschen Pop und der EMS in Berlin. Autor bei BackstagePro, Bonedo und Reverb. Spielt bei Chaos Commute. Remixer, Songwriter und Sounddesigner.

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