Tim Vantol – Better Days

Ein holländischer Motivationsschub aus den Alpen – Tim Vantol grüßt aus Berchtesgaden.

Better Days ist am Start, das neue energiegeladene Album von Tim Vantol. Power, mit der ich gar nicht gerechnet habe. Ein Album, das vor positiver Energie strotzt. Triumphgeschrei, Ärmel hochkrempeln, gereckte Fäuste gen Himmel, all das fällt mir spontan beim ersten Hören ein. 

Für dieses Empfinden steht vordergründig der Titelsong aber auch A River full of Reasons. Doch das Album hat viele Facetten – auch ruhige, nachdenkliche Passagen sind zu finden. Bei Not Today heißt es beispielsweise „I’m going to make it, but not today“. Auf Better Days wird alles aufgearbeitet, auch der allgemeine Lebensschmerz des Tim Vantol.

Das neue Album kann man durchaus als „Next Level“ bezeichnen. Wie sprichwörtlich die nächste Perle auf der Schnur produzierter Rockalben, die dem Niederländer in den letzten Jahren eine treue Fanbase sicherten. Better Days ist das mit Abstand persönlichste und auch reifste Werk des Musikers. 

„Meine Songs sind immer aus der Perspektive meines Lebens geschrieben, aber sie sollen gleichzeitig so offen wie möglich bleiben“.

Schon der erste Song No More enthält eine dieser typischen Tim Vantol-Zeilen, sie klingen, als wären sie frisch auf die Seele gebrannt worden. „Brand new directions are waiting for you“ heißt es da, aber es kommt einmal mehr auf die Stimme an, die diese Zeilen singt.

Mein absoluter Favorit in düsteren Coronazeiten ist aber definitiv You Will Never. Irgendwie verkörpert dieser Song so einiges. Er könnte ein Trink- und Fußballsong sein, aber auch ein Weihnachts- bzw. Liebeslied. Ein Protestsong, den man auf der Barrikade oder aber auch in der Badewanne singen kann. Bis die Stimme aufgibt und der Refrain die Gänsehaut aus den Poren treibt. Im Song heißt es ganz simpel: „You are never gonna get me down“. Wahnsinnig gerne würde ich ihn mal live erleben, diese Stimme. Hoffen wir, dass das irgendwann wieder möglich ist.