The Notwist – Close to the Glass

The Notwist – Close to the Glass

Die Bandbreite ist enorm groß und zu keiner Zeit Selbstzweck. The Notwist bleiben spannend, unberechenbar und relevant. Da lohnt sich das Warten, wenn solche Alben dabei herauskommen.

LP kaufen Vö: 24.02.2014 City Slang

Weilheim / Oberbayern 1989: Die Brüder Markus und Micha Acher sowie Mecki Messerschmidt gründen The Notwist. Ihnen schwebt musikalisch eine Mischung aus Prong, Neil Young und Minor Threat vor Augen. Die ersten beiden Alben The Notwist und Nook basieren dann auch auf härterer Gitarrenmusik mit einem für damalige Verhältnisse untypischen nöligen aber melanchonischem Gesang. Jedes Album der Weilheimer erweitert ihren musikalischen Kosmos und findet in Martin Gretschmann den kongenialen Mitstreiter für die Umsetzung ihrer Visionen.

Close to the Glass ist ihr siebtes Werk. Zwölf Jahre nach dem Opus Magnum Neon Golden! Neuanfang oder Selbstfindung auf einem höheren Niveau? The Notwist, Legende und eine der wenigen relevanten deutschen Indiebands der Neuzeit. Die Band genießt weltweit große Anerkennung, wie sie deutsche Musik seit Kraftwerk, Can und Neu! nicht mehr erfahren hat. Dieser Vergleich ist kein Zufall, denn was The Notwist auf ihrem neuen Album servieren, erinnert stark an die Pionierzeit in deutschen Landen. Die Brüder Acher verbinden Krautrockiges und ihren ganz eigenen Indierock mit der Genialität des Elektromasterminds Martin Gretschmann.

Close to the Glass beginnt mit Signals vollkommen elektronisch. Da pluckert, knackt und zirpt es und Markus Acher bildet mit seiner unverwechselbaren Stimme den roten Faden. Besonders originell und schön klingt das im Titeltrack. Kong ist ein typischer The Notwist Song, der jedoch nach hinten viel Raum lässt und live hervorragend als Extended Version funktionieren könnte. Casino ist herrlich verträumter Folk ohne Pathos und doppelten Boden. Seven Hour Drive erinnert an die amerikanischen Kollegen von Yo La Tengo und endet in einer Sonic Youth’schen Gitarrenorgie. Das Intermezzo The Fifth Quarter of the Globe könnte auch von einer ihrer Soundtrackarbeiten stammen. Mit Lineri begibt sich das Kollektiv auch auf ambiente Tanzflächen und macht in 8:53 Minuten eine gute Figur.

Die Bandbreite ist enorm groß und zu keiner Zeit Selbstzweck. The Notwist bleiben spannend, unberechenbar und relevant. Da lohnt sich das Warten, wenn solche Alben dabei herauskommen.

Ein deutsches Unikat mit Weltruf!

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Von Veröffentlicht am: 03.04.2014Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018366 WörterLesedauer 1,8 MinAnsichten: 857Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on The Notwist – Close to the Glass
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Über den Autor: Volker Dickerhoff

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