Sweet Lights – Sweet Lights
Shai Halperin etabliert sich unter dem Namen „Sweet Lights“ als Ausnahmekünstler. Keine Überraschung, dass er Gravenhurst supportet und auch schon mit den Pixies auf der Bühne stand.
Nicht nur begeisternd, nein, überschwänglich enthusiastisch entfaltet sich das selbstbetitelte Debütalbum, nicht nur komponiert, sondern auch umgesetzt und aufgenommen von Shai Halperin persönlich. Bekannt als Bestandteil von „The Capitol Years“ begeistert Halperin mit melodischen Gletschern und Indie-Rock mit Antrieb.
Ein Vergleich mit Arcade Fire sei mir hier erlaubt: Tragende Akustik-Gitarrenwände, dynamische Drums im Schritttempo und eine ideenfreudige gesangliche Leistung machen „Sweet Lights“ insgesamt rund. Nicht einfach nur nett, sondern sogar herausragend gut, überzeugt dieses Album.
Besonders aufregend ist der Aufbau der Songs, welche sich alle, wie ein schlafender Zyklus, aufrichten und strecken, bis sie ihren Höhepunkt erreichen und abrupt abbrechen. Jeder Song als eine kleine Anekdote bis zum Erreichen eines eigenen Ziels.
„Waterwell“, der älteste Song von Sweet Lights, überzeugt in größtem Maße, ist er doch sowohl eingängig, als auch besonders vorausschauend. Dezente Sounds und eine besonders erhabene Basslinie zeichnen hier einen ganz eigenen Musikstil aus und markieren die Mitte des Albums.
Mögen in bestimmten Fällen Parallelen zu Folk, zu Rock oder einfach zu „Schlafzimmer Pop“ gezogen werden, wie Halperin „The Capitol Years“ einst beschrieb, bleiben die Songs sich selbst treu.
Wir haben es mit einer ganz besonders schönen Platte für abendliche Kuschelstunden zu tun. Ein Soundtrack für die Fahrradtour, fürs Segeln im Ozean und die nächtliche Entspannung in der Badewanne bei Ayurveda-Düften und Rosenblättern. Mag man die Melodien schon mehrmals gehört haben, ist und bleibt Halperins Stimme doch trotzdem eine eigene Note.
Hier ist jemand wohl zurecht Gravenhursts neuer Begleiter geworden.
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