Slowdive – Slowdive

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Nach einer gefühlten Ewigkeit und der Reunion 2014 sind Slowdive endlich mit einem Album zurück. Und auf diesem zeigen sie den ganzen jungen Bands wie man verträumte Klangwelten aufbaut und trotzdem ordentlich Drive mitbringt.

LP kaufen Vö: 05.05.2017 Dead Oceans

Für eine derart einflussreiche Band kann es kaum schlimmer kommen. Nach ihrem grandiosen Album „Souvlaki“ wollten die Engländer von Slowdive etwas Neues kreieren und haben mit dem Album „Pygmalion“ verstärkt Ambient und Electronica in ihre Musik mit einbezogen. Das Album wurde eher durchwachsen von Fans und Kritikern aufgenommen, das damalige Plattenlabel ließ die Band fallen. Es wurden neue Bands und Soloprojekte gegründet, aber an den alten Erfolg konnte keines der Bandmitglieder anknüpfen. Anfang 2014 entschloss sich die Band das Abenteuer Slowdive wieder aufleben zu lassen und man bespielte die großen Festivalbühnen und anschließend ging es auf Amerikatour. Ein neues Album war schnell in Planung.

Nachdem die ersten beiden Singles des neuen Albums („Sugar for the Pill“  und „Star Roving“ ) erschienen sind, kommt nun pünktlich zum langsam aufkommenden Frühling, das langersehnte Album des Fünfers um Neil Halsted und Rachel Goswell. Und zum Glück ist wieder alles beim Alten, fast.

Mit „Slomo“ beginnt die Band recht entspannt. Stark verhallte Drums und dominante Keyboards tragen den Hörer durch den fast sieben minütigen Opener. Alles stimmt eigentlich, der hohe verhallte Gesang, die Atmosphäre, der zurückhaltende Basslauf, aber etwas fehlt. Noch sind die Gitarrenwände nicht zu hören, doch ein zweites „Pygmalion“?

Aber schon der zweite Song, besagte Vorab-Single „Star Roving“ belehrt den Hörer eines Besseren. Da sind sie endlich wieder, die effektbeladenen Gitarren, der pulsierende Bass, die nach vorne treibenden Drums und über allem thront der perfekt harmonierende Gesang des Duos Halsted/Goswell. Das sind Slowdive, wie man sie vermisst hat.

„Sugar for the Pill“ wirkt als vierter Song etwas auflockernd, ist aber trotzdem gerade durch seine ruhige Art und die wunderschönen Melodien immer noch sehr spannend. „No longer making Time“ könnte fast das neue „When the Sun sets“ sein, so großartig sind die Wechsel aus leisen zerbrechlich wirkenden Strophen und dem Refrain, der meterhohe Wände aufbaut. Genau das macht für mich diese Musikrichtung aus. „Go get it“ und das sehr auf ein Klavier reduzierte Stück „Falling Ashes“ beschließen das selbst betitelte Album, dass in diesem noch recht jungen Jahr definitiv zu den Highlights gehören wird.

Slowdive haben zu alter Stärke zurückgefunden. Alles passt, die glasklare Produktion setzt den Sound einer der prägendsten Bands im Shoegaze/Dream Pop perfekt in Szene. Auf das Slowdive noch viele Jahre die großen und vielleicht auch nochmal die kleinen Bühnen dieser Welt bespielen und den Hörer auf ihre Reise mitnehmen werden.

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Von Veröffentlicht am: 02.05.2017Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018465 WörterLesedauer 2,3 MinAnsichten: 892Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Slowdive – Slowdive
Von |Veröffentlicht am: 02.05.2017|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|465 Wörter|Lesedauer 2,3 Min|Ansichten: 892|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on Slowdive – Slowdive|

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Über den Autor: Heiko Lueker

Sozialarbeiter, Heilerziehungspfleger und Musiknerd. Wenn ich nicht arbeite oder Artikel für prettyinnoise.de schreibe, spiele ich Bass in der Post-Hardcore Band Sleeping God oder schaue mir Filme, bevorzugt Science Fiction oder Horror, an. Außerdem bin ich in der Musikerinitiative Laut & Lästig e.V. in Kamen aktiv. Meine musikalischen Vorlieben sind breit gefächert, aber besonders begeistert mich alles, was irgendwie laut, atmosphärisch oder chaotisch ist und ballert. Deftones, Converge, Cult Of Luna, Thrice, Norma Jean und Will Haven sind Bands, die mich über Jahrzehnte begleiten.

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