See Through Dresses – See Through Dresses

See Through Dresses – See Through Dresses

Das Debütalbum von See Through Dresses zeichnet sich nicht durch Innovation, sondern durch liebe zum Detail aus. Der Sound wird mit Herzblut in Szene gesetzt und die melancholische Stimmung konzentriert sich in einem halligen Klangteppich. Mit diesem Hang zum Schwermut und den eingängigen Melodien wird es von See Through Dresses mit Sicherheit noch einiges zu hören geben.

Für viele stehen die Neunziger retrospektiv unter keinem guten Stern, also musikalisch gesehen. Für Freunde von Indie, No Wave und Shoegaze waren sie zusammen mit den 1980ern allerdings das Jahrzehnt überhaupt. Und genau an diese Zeit schließen SeeThrough Dresses nahezu nahtlos an. Die Assoziation mit Bands wie My Bloody Valentine und Sonic Youth sind schnell im Kopf nach den ersten paar Songs des selbstbetitelten Albums, das bei This Charming Man Records erscheint – wo auch sonst.

Schon der Opener “Happy” erinnert mit der sich abwechselnden männlichen und weiblichen Stimme stark an die großen Vorbilder. Der Sound ist sehr dicht und gerade der Gesang der Frontfrau Sara Bertuldo bittersüß. Die sumpfige Musik lebt von dem Kontrast zu den Vocals. Zwar wird nach etwa einem Drittel der Platte klar, dass See Through Dresses das Rad hiermit nicht neu erfinden, aber das ist gar nicht schlimm, denn die klaren Reminesszenzen wirken nicht wie die billige Kopie eines Jahrzehnts, sondern viel eher wie ein wohltuende Schmeichelei. Die vier lassen sich so ganz klar verorten und schließen sich damit eben auch aktuellen Bands wie Pains Being Pure At Heart an, die ebenfalls ein Händchen für eingängige Melodien haben.

Stimmlich erinnert Mathew Carroll manchmal ein wenig an die Shouts Out Louds, bei denen ja wiederrum Frontmann Adam Olenius nach Robert Smith klingt. Passender könnte es für diese Art von Musik kaum sein. Gerade beim vergleichsweise schnellen “You Get Sick Again” wir das deutlich. Die Band hat also einige Besonderheiten zu bieten. Allerdings stellt sich irgendwann eine Art Lethargie beim Hören ein, die einen die Musik zwar noch mögen, aber auch Höhepunkte vermissen lässt. Die Musik bricht nie richtig aus, sondern wird immer von Gesang und einem ruhigen Schlagzeug im Zaum gehalten. Man kann sich so gut in das Album hineinhören, kann aber auch nach mehrmaligem Hörenkein richtiges Highlight benennen. Die Platte funktioniert nur als ganzes und funktioniert vor allem, wenn man einen Faible für die Klassiker des Genres hat.

Das Debütalbum von See Through Dresses zeichnet sich nicht durch Innovation, sondern durch liebe zum Detail aus. Der Sound wird mit Herzblut in Szene gesetzt und die melancholische Stimmung konzentriert sich in einem halligen Klangteppich. Mit diesem Hang zum Schwermut und den eingängigen Melodien wird es von See Through Dresses mit Sicherheit noch einiges zu hören geben.

See Through Dresses – See Through Dresses
01 Happy
02 You Get Sick Again
03 Johnny
04 No Paris
05 Pink Noise
06 So Long, Charlie
07 Glass
08 Rainbow Jane
09 When Summer Ends
10 Red Cars
11 Southern Current

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Von Veröffentlicht am: 22.02.2015Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019492 WörterLesedauer 2,5 MinAnsichten: 764Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , , , 0 Kommentare on See Through Dresses – See Through Dresses
Von |Veröffentlicht am: 22.02.2015|Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019|492 Wörter|Lesedauer 2,5 Min|Ansichten: 764|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , , , |0 Kommentare on See Through Dresses – See Through Dresses|

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Über den Autor: Marc Michael Mays

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  1. Marc Michael Mays 09.03.2015 at 00:29 - Reply

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