O Emperor – Vitreous
Das irische Quintett O Emperor scheut auf ihrer zweiten Veröffentlichung kein Experiment und gibt sich vielseitig. Vom seichten Folkauftritt bis zu wilden, verzerrten Drums wird hier ein weites Bankett aufgeführt, dass dabei ziemlich souverän rüberkommt.
Über O Emperor gibt es nicht viel sagen. Nach ihrem Debütalbum ‚Hither Thither‘, das über Universal Music erschien, wurden die Jungs, die sich auf dem Gymnasium kennenlernten, sogar für den Choice Music Prize nominiert. Als irisches Album des Jahres. Das ist zwar kein Nobelpreis, aber immerhin eine nette Geste.
Nett beschreibt auch die Musik der Jungs gut. Äußerst angenehme Stimmen, ab und an ein Falsett, viel Klavier und zwischendurch auch ein Hauch von subversiver Aggressivität. Vielleicht für Abends. So mit Kerzen.
Anhören kann man sich das ganze auch bei Bandcamp. Dort gibt es dann auch den Song ‚Contact‘ für lau. Einer der wohl charakteristischsten Songs des Albums, weil er Dynamik zeigt und vorwärts geht. Da, wirklich nur da, zeigen O Emperor, dass sie zurecht eine Alternative-Rock-Band sind.
Doch das Folk-Korsett steht den Jungs auch nicht schlecht. Einige Aha-Momente hat das Album, wie den plötzlichen Einsatz von computergenerierten Sounds, die wider aller Ordnung eine Menge Spielfreude suggerieren. Schön.
Die bei Bandcamp als Dreampop getagten O Emperor würde ich jetzt nicht als irische Wunderjungs bezeichnen, aber wenn ich dann demnächst wieder vor meinem Plattenschrank stehe und in der Rubrik Irland suche, dann entscheide ich mich bestimmt eher für Paul & Co als für Bono.
Außerdem haben wir von Pretty in Noise die Ehre, die Tournee der Jungs präsentieren zu dürfen!
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