Monomyth – Orbis Quadrantis
Mit ihrem vierten Album, das auch wieder bei Suburban Records erscheint, positioniert sich die niederländische Post-Rock-Formation Monomyth ganz neu und öffnet sich richtigerweise noch mehr den elektrischen Klängen.
Vö: 27.09.2019 Suburban Records LP kaufenDie von Bassist Selwyn Slop und Drummer Sander Evers im Jahr 2011 in Hague (Niederlande) gegründete Band besteht außerdem aus Peter van der Meer (Keys, Gitarre), Tjerk Stoop (digitale Instrumente, Gitarre) und Gitarrist Boudewijn Bonebakker. Im September 2013 haben Monomyth ihr erstes unbetiteltes Album via Burning World Records veröffentlicht. Die Band wechselte dann zu Suburban Records, wo sie ihre Trilogie mit den Veröffentlichungen von Further (2014) und Exo (2016) abschlossen.
Orbis Quadrantis ist wieder ein 4-Track-Album, das sich über 39:59 Minuten ausbreitet. Diesmal hat es nur der Opener über die 10 Minuten-Linie geschafft, eine weitere auffallende Parallele zum Vorgänger Exo. Beim Debütalbum und dem Album Further war dies noch exakt umgekehrt.
Das neue Album beginnt mit dem kurzweiligen 12-minütigen Aquilo, bei dem es musikalisch auf eine imaginäre Reise geht. Man hört das fiktive Meer rauschen und die Schiffsbohlen knarren bedrohlich bis das Schiff in tieferen Gewässern unterwegs ist. Auf hoher See setzen treibende Synthesizer, Bass und E-Gitarren ein und navigieren den Song zu einem typischen ersten Post-Rock-Höhepunkt. Hinter den Meereswolken erahnt man unzweifelhaft die übermächtigen Schatten von Yes und Pink Floyd.
Der zweite Song Eurus ist ein Dreikampf aus Schlagzeug, Bass und Gitarren, die mit härteren Riffs alsbald das Ruder übernehmen. Hier drängen sich Vergleiche von Mike Oldfield bis Motorpsycho auf. In gleichen Duktus und Tempo geht es weiter bis zum besänftigend ausklingenden Outro.
Der Song Auster beginnt mit einem schönen Synthesizer-Solo und erinnert entfernt am Jean-Michel Jarre bevor Gitarren, Bass und Schlagzeug einsetzen. Dennoch bleibt es ein sehr elektrischer Song, der mit den modernen Facetten des Post-Rock spielt. Eine musikalische Fingerübung, die Live sicher gut ankommt.
Zum Finale gibt es den Track Favonius, ein getragener langsamer Post-Rock-Song, das sich auf Keyboards und Schlagzeug stützt und sehr psychedelisch aufgebaut ist. Zur Mitte des Songs wird es dann nochmal gitarren- und basslastig, bis das ruhige Outro den dahinschwebenden Beginn des Albums wieder aufgreift. Man fühlt fast schon die Meeresbrise im Gesicht.
Das Album überrascht mit einer bemerkenswerten Bandbreite und Eigenständigkeit und stellt zweifelsohne eine musikalische aber auch konzeptionelle Weiterentwicklung der Band dar. Weg vom Stoner-/Space-Rock hin zum klassischen Post-Rock, den man ansatzweise so auch von Bands wie Mogwai und God is an Astronaut kennt.
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