Matt Berninger – Serpentine Prison

Matt Berninger – Serpentine Prison

Lange hat es gedauert, doch das Warten hat sich nicht nur für Hardcore-Fans von The National gelohnt. Serpentine Prison heißt das erste Soloalbum von Matt Berninger und wurde vom bekannten Multiinstrumentalisten und Songwriter Booker T. Jones produziert. Es erscheint via Book‘s Records, einem Label-Imprint, das Berninger und Jones in Verbindung mit Concord Records gegründet haben.

Erfreulicherweise zeigt sich Berninger – passend zur Jahreszeit – in wunderbar herbstlicher Stimmung und wird auf dem Album nicht nur von seinen Bandkollegen Scott Devendorf, Ben Lanz und Kyle Resnick sondern auch von vielen bekannte Freunden und Gäste unterstützt, darunter seine EL VY-Kollaborateure Brent Knopf und Matt Sheehy, Matt Barrick und Walter Martin von The Walkmen, Andrew Bird, Mike Brewer, Hayden Desser, Gail Ann Dorsey (David Bowie, Lenny Kravitz), Teddy Jones, Sean O’Brien, Mickey Raphael (Willie Nelson, Bob Dylan), Harrison Whitford (Phoebe Bridgers) und natürlich Booker T. Jones.

Die Fans dürften begeistert sein, denn Berningers Schaffensdrang scheint ungestillt, nachdem er neben seiner Arbeit mit The National zusammen mit Brent Knopf als EL VY 2015 das Album Return To The Moon veröffentlichte und 2019 im Film Between Two Ferns: The Movie, für dessen Soundtrack er zusammen mit Phoebe Bridgers den Song Walking on a String aufgenommen hatte, aufgetreten ist. Man hofft tatsächlich auf mehr.

Die fast durchgehend melancholische Stimmung des Albums beginnt mit dem Opener My Eyes Are T-Shirts und zieht sich bis zum finalen Titel-Track Serpentine Prison durch. Matt Berninger hat auf dem Album vielen richtig gemacht aber wenn man ehrlich zu sich sein will, muss man feststellen, dass auch keine wirklichen Experimente gewagt wurden.

Die überwiegend melancholischen Songs klingen durch die Bank nach The National ob akustisch oder mit elegantem Chor, leisen Streichern, Vibrafon und Orgel. Zu den Highlights auf dem mit 10 Songs ausgestatteten Album gehören das schwebende Distant Axis, das sehr folkige und herzzerreißende One More Second, das schwermütig-tänzelnde Take Me Out Of Town sowie die vorabveröffentlichte Single Serpentine Prison.

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Man kann sich das Album getrost an einem der trüben Herbst-Sonntage mit einer guten Tasse heißem Tee und der Decke bis zum Kinn gezogen anhören. Schön kuschelig auf der Couch und eventuell einem guten Buch in der Hand. Inhaltlich verpasst man nichts wirklich Spannendes und ist doch gut unterhalten.

Zur Entstehung des Albums erklärt Berninger:
Ich habe Booker T. Jones einige Demos geschickt, an denen ich mit einigen alten Freunden zu arbeiten begonnen hatte. Booker reagierte sofort auf diese Demos und ermutigte mich, weiter zu schreiben und mich tiefer in die Materie zu vertiefen. Sechs Monate später hatten wir zwölf Originale und sieben Cover beisammen. Alle, mit denen ich an diesen Songs gearbeitet hatte, kamen nach Venice, und wir nahmen innerhalb von 14 Tagen alles auf.

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Von Veröffentlicht am: 16.10.2020Zuletzt bearbeitet: 24.12.2020477 WörterLesedauer 2,4 MinAnsichten: 980Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 1 Kommentar on Matt Berninger – Serpentine Prison
Von |Veröffentlicht am: 16.10.2020|Zuletzt bearbeitet: 24.12.2020|477 Wörter|Lesedauer 2,4 Min|Ansichten: 980|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |1 Kommentar on Matt Berninger – Serpentine Prison|

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Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

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One Comment

  1. Richard Kilian 16.10.2020 at 16:57 - Reply

    Mein Fazit:
    Das ausgezeichnet produzierte Album mit einem wunderbar aufgelegten Matt Berninger, der sich auf den von The National ausgetretenen Pfaden sicher bewegt. Das durchgehend gut unterhaltende Album kann man beruhigt weiterempfehlen, verschenken oder selbst hören.

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