Mastodon – Medium Rarities

Mastodon – Medium Rarities

Es ist schon wirklich sehr erstaunlich, welche Evolution Mastodon im Verlauf ihres mittlerweile 20-jährigen Bandbestehens durchlaufen haben.

Von den frühen Extrem-Metal-Anfängen auf Relapse Records neben Bands wie u.a. The Dillinger Escape Plan, High On Fire, Pig Destroyer, Neurosis und z.B. Today Is The Day, auf deren Meisterwerk In The Eyes Of God von 1999 übrigens auch Brann Dailor und Bill Kelliher als Rhytmus-Sektion für Steve Austin zu hören sind, zum ikonischen Erfolgsalbum Leviathan, dem lose auf Herman Melvilles Roman über den weißen Wal Moby Dick basierenden Konzeptalbum, über Blood Mountain mit seinem instrumentaltechnischen Overkill und den Prog-lastigen Strukturen von Crack The Skye, an denen sich auch heute noch so manche Geister scheiden, bis hin zu immer weiter reichender Melodiösität und Zugänglichkeit auf The Hunter, Once More Round The Sun und zuletzt Emperor Of Sand, ohne dabei jedoch auf die mastodonische Grundformel aus harten Riffs, treibenden Basslinien und den sich ständig bewegenden Drums von Brann Dailor zu verzichten.

Anlässlich ihres 20-jährigen Bandbestehens erscheint jetzt vom Vierer aus Atlanta die Compilation Medium Rarities, die uns neben einem bisher gänzlich unveröffentlichten Stück (Fallen Torches) diverse Singlebeiträge, Archivmaterial und Instrumental- sowie Live-Tracks serviert.

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Das neue Stück Fallen Torches macht den Opener und ist von ähnlicher Brillanz wie die Stücke ihres letzten Albums Emperor Of Sand. Ein hartes Stück mit hellem Refrain und erneuter Beteiligung von Scott Kelly an den Guestvocals im brutalen Mittelpart.

Im weiteren folgen dann u.a. die sehr gelungenen Interpretationen von A Commotion (Feist) und A Spoonful Weights A Ton (Flaming Lips), beide 2013 als Split 7” erschienen, sowie mit Atlanta, die Kollaboration mit Gibby Haynes (Butthole Surfers) aus 2015 und mit White Walker Mastodons Beitrag zum Catch The Throne Mixtape. Außerdem gibt es noch die ausgezeichnete Coverversion von Metallicas Instrumental Orion (Master of Puppets), welche 2008 ausschließlich innerhalb des von Relapse veröffentlichten Box-Sets erschienen war. Schließlich gibt’s dann mit Cut You Up With A Linoleum Knife Mastodons lustigen Songbeitrag zum Aqua Teen Hunger Force-Kinofilm, in dem die Bandmitglieder als Kino-Snacks dargestellt werden und Brann Dailor u.a. eine spitzenmäßige King Diamond-Stimme abliefert. Zusammen genommen also eine schöne Zusammenstellung von nicht so oft gehörten Mastodon Tracks, die Medium Rarities wirklich zu einer lohnenswerten Anschaffung machen und nochmals die immense Vielseitigkeit des Vierers unter Beweis stellen. Aufgefüllt wird das Ganze dann noch mit 9 verschiedenen Live- und Instrumentalversionen bekannter Albumtracks, was man sich meines Erachtens zugunsten einer günstigeren Vinyl-Edition auch hätte sparen können, zumal es ja bereits zwei hervorragende Live-Alben gibt, aber dies ist wohl eher Veröffentlichungspolitik der Schallplattenfirma.

Wie dem auch sei, Mastodon bleiben definitiv eine der herausragendsten Bands aus der „New Wave Of American Heavy Metal“ und man darf gespannt sein, welche Wege die Jungs aus Atlanta auf ihren zukünftigen Alben noch so beschreiten werden. Eines steht jedenfalls fest: Mastodon spielen in ihrer eigenen Liga.

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Von Veröffentlicht am: 15.09.2020Zuletzt bearbeitet: 21.09.2020501 WörterLesedauer 2,5 MinAnsichten: 903Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , 0 Kommentare on Mastodon – Medium Rarities
Von |Veröffentlicht am: 15.09.2020|Zuletzt bearbeitet: 21.09.2020|501 Wörter|Lesedauer 2,5 Min|Ansichten: 903|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , |0 Kommentare on Mastodon – Medium Rarities|

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Über den Autor: Jens Broxtermann

"Most of it is crap. In all forms of music. Find the little diamonds here and there in a bunch of shit. That’s how it happens. To me. And that’s how it’s always been. I never thought that there’s a golden era of any type of music. There are just as many crappy bands 30 or 40 years ago as are now." (Buzz Osbourne, (the) Melvins)

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