Lambchop – This (is what I wanted to tell you)
Kurt Wagner war schon immer ein Song- und Soundtüftler, der seine Hörer auf kleine intime Reisen mitgenommen hat.
Vö: 22.03.2019 City Slang iTunes LP kaufenWaren die ersten Lambchop-Alben noch von ganz viel Selbstreflexion geprägt, entwickelte sich das anfangs vorsichtige Songwriting immer mehr zum ausschweifenden und musikalisch getriebenen Storytelling.
Das 2019er Album „This (is what I wanted to tell you)“ ist zum 25-jährigen Erscheinen des Debüt-Albums „ I Hope You’re Sitting Down“ die komplette Abkehr von allem was bisher als „Lambchop-Sound“ gegolten hat.
Auf dem neuen Album verzerrt Kurt Wagner die gesprochenen Texte mit dem Vocoder zu teils fremdartig klingenden Tonelementen.
Dazu untermalt ein Teppich aus Synthesizers und digitalen Drums (fast) jeden Song. Ein Experiment, das funktionieren kann, wenn der Hörer bereit ist, sich auf die neuen Klänge einzulassen. Tanzmusik der gehobenen Art für ein Publikum, das mit der Band gereift ist.
Während die beiden ersten Songs „The new isn’t so you anymore“ und „Crosswords, or what this says about you“ unmerklich ineinander fließen, lässt „Everything for you“ den Puls gleich von Beginn ansteigen und das Tanzbein zuckt unaufhörlich. Diese lockere Tanznummer war als zweites Video vorab veröffentlich worden. „The lasting last of you“ beginnt nachdenklich, doch nach den ersten Strophen gibt auch hier fast durchgehend der Tanzmodus den Rhythmus vor.
„The air is heavy and I should be listening to you“ bringt neben Tanzrhythmen und Vocoder-Verzerrungen auch Klavierfragmente, mit denen der Song auch endet. Insgesamt das komplexeste aber leider auch am wenigsten inspirierende Stück auf dem Album.
Das bereits vorab per Video veröffentlichte „The December-ish you“ ist der inhaltliche Schmelztiegel dieses Albums und leitet gleichzeitig das letzte Drittel ein.
Das titelgebende „This is what I wanted to tell you“ ist ab der Mitte eine Ansammlung von Geräusch-Schnipseln und Klangelementen, zusammen gehalten durch einen Teppich aus Synthesizern, Klavierfragmenten und gelegentlichen Trompetenstößen. Bevor das finale „Flower“ als kurzes Mundharmonika-Klavier-Stück spröde und akustisch das Album beschließt.
Es ist abzuwarten, wie der Sound im Live-Konzert funktioniert, insgesamt kann das Album aber durchaus überzeugen und macht in weiten Strecken auch richtig Spaß.
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