KRITIK: Metronomy – Small World

KRITIK: Metronomy – Small World

Immer wenn ich nach den zehn Platten für eine einsame Insel gefragt werde, so befindet sich seit 2011 eine Konstante in meiner Antwort: Metronomys The English Riveria.

Bis heute kann ich mich am dritten Studio-Album dieser Band einfach nicht satthören. Dementsprechend gespannt bin ich, wenn die britischen Indietronicer neue Musik in Aussicht stellen. Mit Small World erscheint dieser Tage Album Nummer acht, dessen Vorab-VÖs erneut großes erwarten lassen.

Als hätte die seit Herbst 2021 wieder angefachte Pandemie noch nicht ausreichend Murmeltiertag-Szenario-Vibes verströmt, versahen Metronomy ihre erste Vorabsingle von Small World, It’s good to be back, mit einem entsprechenden Videoclip:

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‚It’s good to be back‘ heißt so, weil ein Teil von mir dachte: ‚Was ist die lahmste Plattitüde, die die Leute nach den letzten zwei Jahren sagen werden?‘, aber gleichzeitig dachte ich daran, wie wahr es ist und wie es sich anfühlen könnte, Dinge wieder zu tun.

Joseph Mount

It’s good to be back besticht geradezu mit seiner einfachen Klarheit. Hier ist nix verkopft, nichts über produziert, der Song schlägt keine Haken, sondern geht direkt in Beine und Seele. Umrahmt von einem eingängigen Synthie-Beat, kreiert Songwriter Joe Mount hier einen für Metronomy typischen Popsong, welcher einen Sog entfaltet dem man sich nur schwer entziehen kann.

Ein Mut zur Reduktion ist hörbar

Ohnehin kommen Mounts Fähigkeiten als Songwriter und Pop-Arrangeur auf dem gesamten Album so gut zur Entfaltung wie vielleicht seit The English Riviera nicht mehr. Im Vergleich zum unmittelbaren Vorgänger, Metronomy Forever, konzentriert sich die Band hier auf das absolut Wesentliche. Die Songs sind klar, ein Mut zur Reduktion ist hörbar. Und auch mit Zahlen zu belegen. Die Tracklist ist noch nicht mal zweistellig und nach einer halben Stunde ist alles gesagt.

Mitreißend wirkt dabei auch der zumeist positive Ansatz im Songwriting, wie auch bei der zweiten Vorabsingle Things will be fine. Im Song geht es darum, sich im Angesicht schwieriger Situationen optimistisch zu geben. Alles wird gut. Einfach positiv denken, auch wenn man keinerlei Schimmer hat, ob wirklich alles gut wird.

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Blickt man auf die Songwriterkarriere von Bandkopf Mount, so ereilt einen immer wieder das trügerische Gefühl, er würde seine besten Popnummern stets in seinen Auftragsarbeiten an Künstler wie Robyn und Jessie Ware vergeben. Das ist dieses Mal mit Nichten so, denn auf Small World finden sich grandiose Popmomente zuhauf. So besticht das Blues-gefärbte Loneliness On The Run mit einer ganz wunderbaren Synthie-Bridge und die Dream Pop Nummer Love Factory mit einem Bowie inspirierten Gesang. Ohnehin scheint David Bowies Schaffen bei der Produktion von Small World in Mounts Kopf herumgespukt zu haben, wie man nach dem Hören von I’ve Lost My Mind vermuten mag.

Metronomy erschaffen ihre eigene Mixtur aus Softrock, Yacht-, Dream- und Surf-Pop

Weitere Fixpunkte setzen Metronomy mit der Happy Dancefloor Nummer Right On Time und dem bis dato stärksten Pop Duett des noch jungen Jahres, Hold Me Tonight. Zur Verstärkung lud man hier Dana Margolin von Porridge Radio ins Studio. Und was soll man sagen: It works.

Metronomy erschaffen auf Small World ihre ganz eigene Mixtur aus Softrock, Yacht-, Dream- und Surf Pop und rütteln damit ihrem selbst erschaffenen Thron von The English Riviera.

Der Song für die Playlist/das Mixtape: Hold Me Tonight

Bewertung: 5 von 5.

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Von Veröffentlicht am: 22.02.2022Zuletzt bearbeitet: 22.02.2022571 WörterLesedauer 2,9 MinAnsichten: 1141Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Metronomy – Small World
Von |Veröffentlicht am: 22.02.2022|Zuletzt bearbeitet: 22.02.2022|571 Wörter|Lesedauer 2,9 Min|Ansichten: 1141|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on KRITIK: Metronomy – Small World|

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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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