KRITIK: Lonely Spring – Change The Waters

KRITIK: Lonely Spring – Change The Waters

Und jetzt alle: “Cause I’m just a teenage dirtbag baby – Yeah I’m just a teenage dirtbag baby – Listen to Iron Maiden maybe. With you – Ooohoo Hoo Hooooooo” 

Diesen Wheatus-Evergreen haben sich die Emorocker Lonely Spring zu eigen gemacht und spielen ihn regelmäßig in ihren Live-Sets. In diesem Fall ist das keine Anbiederung, sondern passt wie die Faust aufs berühmte Auge. Thematisch bewegen sich Lonely Spring nämlich mit ihren Texten genau in dieser Adoleszenz Phase, in der man sich als Teenager nicht verstanden fühlt. Passenderweise hießen die beiden bereits veröffentlichten EPs dann auch Change The Waters Vol. 1: the art of being miserable und Change The Waters Vol. 2: our sad weather hearts. Alle acht Tracks kommen hier zur Wiederaufführung und werden quasi durch Vol.3 ergänzt, so dass sich zwölf Tracks auf Change The Waters tummeln. 

Emo-Rock mit Pop-Schlagseite

Den Sound von Lonely Spring kann man als Emo-Rock mit ordentlicher Pop-Schlagseite einordnen. Bands wie Fall Out Boy oder My Chemical Romance zählen mit Sicherheit ebenso zu den musikalischen Vorbildern wie Blink 182 oder SUM41. Dabei klingen Lonely Spring so sehr nach amerikanischer High-School Komödie, dass man zunächst einmal staunt, wenn man erfährt, dass die Band ihre Wurzeln in Süddeutschland hat. 

Mit Satellite platzieren Lonely Spring einen Opener auf Change The Waters, welcher ganz klar die DNA der Black Parade in sich trägt. Mit dem folgenden Baby lotet man anschließend Genregrenzen des Emorock aus. Gleichzeitig hat man sich mit Emmy Mack, Sängerin der australischen Band Red Hook, ein interessantes Feature ins Boot geholt. Und auch der Clip atmet den Vibe der SUM 41 Ära: 

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Mein persönliches Highlight des ersten Albumdrittels stellt allerdings die kleine Hit-Single Runaway dar. Eine verdammt catchy geratene Hook und die wohl beste Gesangsleistung des Albums machen aus der Nummer einen wahren Repeat Kandidaten. 

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Ist das noch Emo-Rock?

Oh K und Hell(O) gehen anschließend so konsequent den Weg von Richtung Punk nach Pop, dass man sich schon fast wie auf einer alten Avril Lavigne Scheibe fühlt. December schraubt nochmals den Popanteil nach oben, bevor man mit dem Titeltrack ein amtliches Gitarrenriff ins Zentrum stellt. Natürlich laufen Lonely Spring stets Gefahr sich in den immer wieder kehrenden Songmustern zu verstricken und den Hörer zu langweilen. Im letzten Drittel bekommen die Jungs dann aber gekonnt die Kurve. So legt beispielsweise Fix Me mit einem amtlichen Screamo-Part nochmal eine gesunde Portion Härte nach. 

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You Let Go lotet aus was im NuMetal-Bereich geht und man muss feststellen, dieser Stil steht den Jungs aus Passau gar nicht schlecht. Und als ob man sich über Albumlänge den nötigen Mut angespielt hat, bricht man auf den letzten Songs des Albums aus der gängigen Songformel aus. Dabei avancieren Nummern wie Kalifornia oder Alive zwar zu reinen Popnummern, aber so konsequent und eingängig, dass man den Jungs ihr Talent für eingängige Melodien und Harmonien nicht in Abrede stellen kann. 

Lonely Spring fügen dem schwierigen Kapitel des jugendlichen Emo-Rock letztendlich keine neuen Facetten hinzu, veröffentlichen jedoch ein Album, mit dem sich jeder Liebhaber dieser Musik anfreunden kann.   

Das Debütalbum Change The Waters erschien am 17.09.2021 via Iverytower Records (Vertrieb Edel). 

Der Song für die Playlist/das Mixtape: Change The Waters

Bewertung: 3 von 5.

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Von Veröffentlicht am: 30.09.2021Zuletzt bearbeitet: 30.09.2021589 WörterLesedauer 2,9 MinAnsichten: 1149Kategorien: Alben, Kritiken0 Kommentare on KRITIK: Lonely Spring – Change The Waters
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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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