KRITIK: Garbage – No Gods No Masters

KRITIK: Garbage – No Gods No Masters

Mit Pausen existieren Garbage bereits seit 1993 und prägten die Rockmusik der 90er Jahre wie nur wenig andere Bands. Mit No Gods No Masters erscheint nun Studio Album Nummer 7 der Band. Der Titel deutet bereits darauf hin, dass Garbage dieses Mal erstaunlich politisch unterwegs sind und auch nach 30 Jahren im Business noch einiges mitzuteilen haben. 

Der Ausdruck No Gods No Masters ist ein Ausdruck der vor allem Verwendung in der anarchistischen Politik gefunden hat. Der Slogan ist jedoch zeitgenössisch auch sehr feministisch geprägt und stellt somit einen passenden Titel für das siebte Garbage Album dar, welches laut Sängerin Shirley Manson als “eine Kritik des Anstiegs an kapitalistischer Kurzsichtigkeit Rassismus Sexismus und Frauenfeindlichkeit auf der ganzen Welt” zu verstehen ist. Alles Themen die nicht erst seit Corona auf der Hand liegen, die sich aber allesamt in den letzten Monaten verschärft haben. Man weiß ja, die Pandemie wirkt wie das viel zitierte Brennglas und beschleunigt oftmals negative gesellschaftliche Prozesse. Dabei hatte Corona keinen Einfluss auf den Entstehungsprozess des Albums denn die Arbeiten an No Gods No Masters endeten im März 2020 also noch bevor die Pandemie an Fahrt aufnahm. 

Musikalische Vielfalt als Ausdruck der Stärke

Um das Positive vorweg zu nehmen, der Band gelingt es auch auf Album Nummer 7 sich nicht zu wiederholen und dennoch gewisse Trademarks im Sound zu verankern. Eine einheitliche musikalische Stimmung sucht man zwar vergebens, die hier zu hörende musikalische Vielfältigkeit ist aber auch eine klare Stärke. Dabei gelingt es der Band immer wieder ihrem Synthie-Alternative-Rock mit neuen und frischen Ideen die Tür zur Gegenwart zu öffnen.

So geht der Opener The Man Who Rule The World eindeutig neue Wege im musikalischen Schaffen der Band, inklusive krachender Industrial-Anleihen: 

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Das anschließende The Creeps  klingt dermaßen frisch und catchy dass man keine Rückschlüsse auf das tatsächliche Alter der Bandprotagonisten wagen darf. Die Stücke Anonymus XXX oder auch A Woman Destroyed bieten Fanservice für die Anhänger der ersten Stunde und die Nummer Godhead erinnert in seiner Darbietungsform an den Post-Punk von Depeche Mode in den 90ern. Auffällig ist jedoch, dass vor allem die zarten Pflänzchen die die Band hier setzt am ehesten verwelken.

Balladen wie The City Will Kill You gehen in einer gewissen Beliebigkeit unter: 

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Als Fazit kann man sagen, dass Garbage mit ihrem neuesten Studio Album die Fans der ersten Stunde zufriedenstellen. Thematisch wirkt das Album etwas überfrachtet und musikalisch geht es hingegen zu sehr auf Nummer sicher um neue Bewunderer ins Boot zu holen oder einen Hit zu platzieren. 

Eine Deluxe-Version mit reichlich Bonusmaterial

Wer sich das Album für seine Sammlung zulegen möchte, dem sei verraten, dass No Gods No Masters am 11. Juni via BMG/Warner in verschiedensten Versionen erscheint.  

Die Deluxe-Version des Albums enthält eine Bonus-CD mit Songs von Gästen wie etwa Brody Dalle und Cover-Versionen von David Bowies Starman sowie Patti Smiths Because the Night. Darüberhinaus enthält die Deluxe-Variante die seltenen Garbage-Tracks No Horses, On Fire, Time Will Destroy Everything, Girls Talk, The Chemicals und Destroying Angels, wobei bei den drei letztgenannten Brody Dalle, Brian Aubert und John Doe bzw. Exene Cervenka mitwirken. 

Das Vinyl des Albums ist neongrün. Garbage veröffentlichen darüber hinaus ein limitiertes weißes Vinyl über ihren offiziellen Artist Store sowie eine exklusive, limitierte pinke Vinyl als Teil des diesjährigen Record Store Days, die am 12. Juni veröffentlicht wird.  

Bewertung: 3.5 von 5.

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Von Veröffentlicht am: 09.06.2021Zuletzt bearbeitet: 09.06.2021595 WörterLesedauer 3 MinAnsichten: 964Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Garbage – No Gods No Masters
Von |Veröffentlicht am: 09.06.2021|Zuletzt bearbeitet: 09.06.2021|595 Wörter|Lesedauer 3 Min|Ansichten: 964|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on KRITIK: Garbage – No Gods No Masters|

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Über den Autor: Marc Erdbrügger

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