KRITIK: Alessandro Cortini – Scuro Chiaro

KRITIK: Alessandro Cortini – Scuro Chiaro

Der Backkatalog des am 24.05.1975 in Bologna, Italien geborenen Musikers Alessandro Cortini, kann getrost in die Kategorie sportlich eingeordnet werden.

Für kurze Zeit unterrichtete er am Musician Institute und wurde auf eine Anzeige aufmerksam, in der er Trent Reznor einen zu besetzenden Posten anbot. Alessandro bat um eine Audienz und Mr. Reznor resümierte später, dass er die Band perfekt ergänzt. Nicht nur Nine Inch Nails kamen seither in den Genuss mit ihm live auf der Bühne zu stehen. Alessandro ersetzte Morgan Nicholls Muse auf deren Herbst Tour 2009 und griff für ihn in die Saiten. Mit den Projekten Sonoio und Modwheelmood, die beide von ihm selbst ins Leben gerufen wurden, stehen eine Hand voll Releases zu Buche.

Co-Produktionen, Kollaborationen mit Künstlern wie Ladytron und Daniel Avery erweiterten das eigene Spielfeld in der Vergangenheit um den einen oder anderen Eintrag in der Musiker-Historie bei Discogs.

Multi-Instrumentalist Cortini nutzt bei Liveauftritten nebst Effekten im Eurorack-Stil Prophet 12 und zum Beispiel einen Fenderback Bass. John Brien Jr., veröffentlichte mit seinem Imprint Important Records die ersten Solo-Releases von Cortini. Die Trilogie Forte 1-3 unterscheidet sich zwar durch die unterschiedlichen Tracks, das spartanisch gehaltene Artwork hingegen wurde nur in der Farbgebung abgeändert. Stilistisch grob eingeordnet, entwirft er von Drone und Ambient beeinflusste Klanglandschaften.

Dass Bologna nicht nur die Heimat der Tortellini ist, sondern auch gute Musiker:innen hervorbringt, erkannten auch Mute Records und veröffentlichten 2019 sein Album Volume Massimo.

Alessandro veränderte die Arbeitsweise, der sonst meist live produzierten Tracks, sammelte unzählige, farbige Kompositionen um eine mehr definierte Malerei entstehen zu lassen. Scuro Chiaro kehrt bezogen auf seinen Entstehungsprozess nun zurück zu Cortinis ursprünglicher Herangehensweise.

Klarer und facettenreicher sind auch die Songs auf Scuro Chiaro ausgefallen.

Grundsätzlich treten die blubbernden Basseffekte etwas in den Hintergrund und lassen mehr Raum für sich entwickelte Geräuschkulissen. Ecco deutet sehr Synthesizerlastig eine neue Seite Alessandros an. Sein Nachfolger namens Chiaroscuro, sticht mit seiner stetig ansteigenden Melodieführung positiv ins Ohr.

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Lo Specco hingegen geizt nicht mit Referenzen an wegweisende Klangtüftler wie Jean Michel Jarre und lässt tiefe Basstinkturen über seinem Klangteppich einschlagen. Egal ob Sempre, für mich der zweitschönste Track des Albums, oder Verde, uns liegt ein in sich geschlossenes Album vor, das neue Nuancen mit den früheren Arbeiten kombiniert. Klar ist, dass sich die Zusammenarbeit mit Mute Records dahingehend schon gelohnt hat. Nessumo besitzt schöne flächige Texturen die sogar eine Soundtrack-Produktion für einen weiteren Teil der Blade Runner-Reihe rechtfertigen würde.

Alessandro Cortini gelingt mit Scuro Chiaro ein wunderbar flächiges, abwechslungsreiches Album zwischen den Polen Soundtrack und elektronischem Experiment.

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Von Veröffentlicht am: 01.08.2021Zuletzt bearbeitet: 01.08.2021451 WörterLesedauer 2,3 MinAnsichten: 1344Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on KRITIK: Alessandro Cortini – Scuro Chiaro
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Über den Autor: Nico Pfueller

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