Idles – Joy as an Act of Resistance

Idles – Joy as an Act of Resistance

Ich würde die Idles als eine der momentan am härtesten arbeitenden Bands bezeichnen.

Vö: 31.08.2018 Pias UK/Partisan Records iTunes LP kaufen

Veröffentlichten sie erst im März letzten Jahres ihr grandioses Debutalbum „Brutalism“, so erscheint gerade mal eineinhalb Jahre später ihr Zweitwerk „Joy as an Act of Resistance“.

„Joy as an Act of Resistance“ macht Spaß, keine Frage, allerdings fehlt mir das gewisse Etwas, was mich letztes Jahr an „Brutalism“ so faszinierte.

Die Tourdates der Band lassen allerdings große Fragezeichen über den Köpfen entstehen und das zurecht. Wann bitte haben die fünf dieses Album geschrieben und aufgenommen? Anscheinend sind sie ununterbrochen unterwegs, spielen Clubshows, Festivals, Sessions, … die Idles sind momentan allgegenwärtig.

Bevor das Album am Freitag Release feiert gaben die Idles mit ganzen vier Songs einen kleinen Vorgeschmack auf Das was die Fans erwarten wird. „Colossus“ war die erste Auskopplung und dient als über fünf Minuten langer, ungewohnt schwerer Opener von JAAAOR. Die „pro-immagrant“ Hymne „Danny Nedelko“ ist einem engen Freund der Band gewidmet und hat einen starken Stadion-Mitgröhl-Vibe, was den Song seltsamerweise nicht nervig oder schlechter macht. Great reiht sich stilistisch ganz nah mit „Danny Nedelko“ in eine Bahn, „Samaritans“ klingt düster und Talbot skandiert über das „männliche Idealbild“, natürlich gewohnt ironisch und aufmüpfig, heißt es etwa „I’m a real boy – Boy and I cry – I hate myself – And I want to try – This is why you never see your father cry – I kissed a boy and I liked it“.

Auch der Rest des Album überrascht stilistisch zum größten Teil. Auf dem Debut „Brutalism“ war der Name sozusagen Programm, es wurde viel Wert auf die Härte und die Geschwindigkeit der Songs gelegt. Plötzlich findet sich mehr Atmosphäre in den Stücken, sie erinnern an einen Mix aus den Songs der ersten Platte und all denen die davor auf EPs veröffentlicht wurden. Die Idles gründeten sich 2011 in Bristol und klangen damals nach einem ziemlich dreisten Maccabees Rip Off. Ein YouTube Nutzer kommentiert unter dem Video zum Song „Thieves“ „… before they discovered Black Flag“. Treffender könnte ich es nicht formulieren, eine sehr zielführende Entdeckung für die Band.

„Joy as an Act of Resistance“ macht Spaß, keine Frage, allerdings fehlt mir das gewisse Etwas, was mich letztes Jahr an „Brutalism“ so faszinierte. Vielleicht fand ich es so ansprechend, dass die Platte mich an einige HC-Punk Platten erinnert die ich sehr mag und trotzdem frisch und anders klingt. Auch konnte ich einige Songs der neuen Platte schon live genießen, wobei sie eine ganz andere Energie aufbauen, die abgespielt aus den Boxen leider ein wenig verloren geht. Aber live sind die Idles sowieso eine der besten Bands die ich je gesehen habe.

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Von Veröffentlicht am: 29.08.2018Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018468 WörterLesedauer 2,3 MinAnsichten: 907Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Idles – Joy as an Act of Resistance
Von |Veröffentlicht am: 29.08.2018|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|468 Wörter|Lesedauer 2,3 Min|Ansichten: 907|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: |0 Kommentare on Idles – Joy as an Act of Resistance|

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Über den Autor: Alexander Koch

Alexander Koch tippt aus Hobby. Auf die Frage welche Musik er gerne hört, kann und will er nicht mit einem einzigen Genre antworten. Selbst Mitglied in mehreren Bands und einer Konzertgruppe, die seit 2013 Bands wie Motorama, Drangsal, Die Nerven, Isolation Berlin oder auch Gurr nach Saarbrücken einlädt.

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