Fir Cone Children – Firconium

Fir Cone Children – Firconium

Es ist euphorisierend, krawallig und rasend: Das zweite Full-Length -Album von Fir Cone Children lädt zum Herumspringen und Loslassen ein. Nein, es lädt nicht ein: „Firconium“ zwingt mit seinem psychedelischen, schnellen Noisegaze und zwölf rasenden Tracks dazu.

Mit Fir Cone Children will Alexander Donat die Perspektive wechseln und mit seiner Musik die Welt mit Kinderaugen erkunden. Und genau wie Kinder sind die Songs: direkt, ohne Filter und überschwänglich. Der Sound ist dicht, die Gitarren verzerrt, die Drums punk-ähnlich, doch man fühlt nie Aggressivität, eher blühende Energie – auch dank des zarten, eher atmosphärischen Gesangs.

Man hört hier eine Menge 90er Jahre wie im Opener „Now Two“ oder „Family“. „Now Two“ überzeugt mit weichen Gitarren, die hypnotisch wirken. In nur zwei Minuten schafft Donat hier, wie auch in anderen Songs, unheimlich viel Dynamik und Wechsel hineinzupacken, sodass man sich wie einem Wirbel fühlt – trotzdem ist es nicht wirr, man fühlt sich eher wie in einem angenehmen, adrenalinreichen Rausch. Gleich im Kopf bleibt die Melodie von „Family“, die auch wieder eine überraschende Entwicklung hat. Von einem ruhigen Einstieg, der an Brit-Pop erinnert, wächst der Song zu einem dichten punkigen Ausstieg.
Auch „Cry, Cry, Cry“ ist so catchy, dass man schon beim zweiten Anhören mitsingt und den Kopf schwingen lässt, ohne es zu merken. Locker und leicht klingt hier der spielerische Gesang. Dunstiger, wie eine pastellfarbene Nebelwolke wächst danach „Little Tsupple Mari“ mit seinem weichen und fließenden Sound, wo der Bass für eine warme und streichelnde Note sorgt.
Präsent ist auch der Einfluss von 80er Punk wie in „We are Fir Cone Children“ mit seinem eingängigen, geschrienen Chorus, der als verzerrte Hymne des Albums gelten könnte. Trällernder Punk erklingt auch in „From Afar“. Hier hat man beim Hören Bilder wie schnelle Autos im Kopf, die auf nassem Asphalt vorbeirasend nur einen Streifen Licht hinterlassen.

Unbeschwertheit pur atmet man in einem der besten Songs des Albums, „My Green Bike“. Ein Stück energetischen Dream-Pops, das die Entspanntheit einer Fahrradfahrt im Sonnenuntergang vermitteln kann. „Is it that easy? Up the hill, down the street, watch me fly, my green bike touches the sky”: Man spürt diese einfache, kindliche Begeisterung für etwas, das schlicht Spaß macht.

Etwas nachdenklicher sind nur zwei Songs auf dem Album: „The Cow” und „At Night”. Beide Balladen haben eine verträumte Stimmung, die für eine kurze Ruhepause sorgt. Doch zum Schluss wird es wieder schneller. Wie ein buntes Karussell dreht sich „Where are we going?“: Man will einsteigen, mitmachen. Sehr schön ist die Harmonie zwischen Gitarre und dem Gesang. Zuerst ohne, dann mit Verzerrungen lässt dieser Gitarrenriff alles schweben.

„What are you looking forward to? What are we going? And what will happen?” singt Alexander Donat in diesem letzten Track. Und diese Zeilen entsprechen dem Geist des Albums und von Fir Cone Children. Hier geht es darum, sich überraschen zu lassen, zwischen verzerrten Gitarren, rasenden Beats und eingängigen Melodien das Firconium zu entdecken – die Welt von Fir Cone Children.

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Von Veröffentlicht am: 27.09.2016Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018522 WörterLesedauer 2,6 MinAnsichten: 878Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , , , 0 Kommentare on Fir Cone Children – Firconium
Von |Veröffentlicht am: 27.09.2016|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|522 Wörter|Lesedauer 2,6 Min|Ansichten: 878|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , , , |0 Kommentare on Fir Cone Children – Firconium|

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Über den Autor: Barbara Cunietti

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