Eremit – Desert of Ghouls

Eremit – Desert of Ghouls

Mit Carrier Of Weight, ihrem letztjährigen Debütalbum, avancierten die Osnabrücker von Eremit mal eben zum Geheimtipp der Doom/Sludge-Szene.

Monströser Zeitlupen-Doom-Sound, der gigantischen Peavey-Full-Stacks entspringt und organisch spürbar wird, massive Druckerzeugung durch intensive Riffhuldigung, ein monolithisches Schwert als Wahrzeichen, die fette Produktion in der Tonmeisterei Oldenburg, atemberaubendes Artwork von Mariusz Lewandowski und nicht zuletzt ein konzeptioneller Überbau, der auch über zukünftige Veröffentlichungen die Geschichte eines Eremiten vertont. Liebhaber:innen des Genres sollte da also schon mal ordentlich das Wasser im Munde zusammen laufen. 

Um die Wartezeit auf den zweiten Longplayer zu verkürzen, erschien nun kürzlich mit Desert of Ghouls eine neue EP. Darauf enthalten sind 2 Tracks, die zum einen natürlich die Saga über den Eremit um zusätzliche Kapitel ergänzen und zum anderen in einem etwas schnellerem Tempo daherkommen als noch auf dem Debut.

Bei Beheading the Innumerous, dem ersten der beiden Tracks, geht es darum, dass sich der Eremit in gnadenlosen Kämpfen mit grausamen Kreaturen wiederfindet. Der Song beginnt mit einem wirklich schwer walzenden Gitarrenriff, welches, wie bei Eremit typisch, über viele Minuten durchgezogen wird. In Verbindung mit den Breaks, Tempowechseln, den rauhen, blutigen Vocals und den Riffvariationen zum Ende des Songs wird das Martialische quasi perfekt intoniert.

City of Râsh-il-nûm, der zweite und längere der beiden Tracks, ist schon jetzt ein absolutes Highlight im Eremit-Kosmos. Der meditativ-psychedelische Anfang erreicht hier schon fast die Atmosphäre von Om. Inhaltlich soll es darum gehen, dass der Eremit nach den erbarmungslosen Schlachten in eine Wüstenstadt gelangt. Man kann sich dabei regelrecht vorstellen, wie in der flimmernden Wüstenhitze am Horizont Râsh-il-nûm auftaucht. Der Song steigert sich immer weiter, Gitarrenriffs werden weiter aufgeschichtet, zum Schluß wird es für Eremit-Verhältnisse richtig schnell und wenn Sänger Mo die Titelzeile schreit, gewinnt das fast schon Ohrwurmcharakter. Ich jedenfalls hab mich dabei erwischt, wie ich das von ihm gebrüllte „Râsh-il-nûûûûûûm“ nicht mehr aus dem Kopf bekommen habe. 

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Von Veröffentlicht am: 12.08.2020Zuletzt bearbeitet: 01.12.2020338 WörterLesedauer 1,7 MinAnsichten: 807Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Eremit – Desert of Ghouls
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Über den Autor: Jens Broxtermann

"Most of it is crap. In all forms of music. Find the little diamonds here and there in a bunch of shit. That’s how it happens. To me. And that’s how it’s always been. I never thought that there’s a golden era of any type of music. There are just as many crappy bands 30 or 40 years ago as are now." (Buzz Osbourne, (the) Melvins)

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