Earthlimb – Origin
In größter Überlegenheit modernisieren „Earthlimb“ Kraut-Rock und progressive Musikstilistiken. In einem Atemzug mit Oceansize und Wilsonscher Projekte, wie Porcupine Tree, möchte „Origin“ genannt werden, doch ist es mehr als nur wirr.
„Origin“ kombiniert stählerne Härte, wie wir sie nur aus Tool oder A Perfect Circle kennen, mit weichem, treibendem Post-Rock, der schon an träumerische Alan Parsons Project-Songs anknüpft. Eben durch die Mischung allerdings, bleibt dies hier ein neuartiges Krautrock-Album.
Leitmotivik ist groß geschrieben. „Hiding“, fast teilweise schon ein symphonischer Opus, wird getragen von stark verzerrter Leadgitarre, gehauchten, fast choralen Gesängen und typisch-virtuosen Schlagzeugelementen. Meiner Meinung nach Keytrack des Albums, wenn er auch teilweise schwer konsumierbar ist.
Die Einbeziehung von Synthesizern, im Stile Puscifers, kommt nicht zu kurz, hier gilt die Devise des allumfassenden Instrumentalspektrums, was für eine Prog-Rock-Band wohl Markenzeichen sein soll (man erinnere an Jethro Tull’s Flöte oder Pink Floyd’s Gong).
Mit Pink Floyd gibt es allerdings nichts zu parallelisieren, wenn auch Jimi Hendrix als wichtiger Einfluss beim Schreiben ihres ersten Longplayers galt.
Diese Musik ist stark, sie bleibt den führenden Drums und schweren Gitarren treu, macht den Anschein eines gut durchdachten, lange geplanten Konzeptes und ist sich nicht nur schlüssig, sondern klar stringent. Noch anzumerken sei vielleicht der hervorragende Gitarreneffekt bei „Oceans Of Estate“, stellvertretend für die Gesamtheit des Albums. Ein dezent eingesetzter, rückwärtiger Delay-Effekt im Intro führt zu einem traumhaften Acht-Minuten-Stück mit seinen dramatischen Höhepunkten und tragischen Ruhemomenten.
Insgesamt ist „Origin“ ein bombastisches Debütalbum und mehr als gerecht neben Genesis oder auch Mogwai einzuordnen.
Wer sie live sehen will, hat am 4. August in Gränichen beim Gränichen Open Air die Chance dazu, — ein mit Sicherheit außergewöhnliches Erlebnis.
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