Cult of Luna – Vertikal II

Cult of Luna – Vertikal II

Nicht einmal einen Monat ist es her, dass Cult of Luna ihre neueste EP mit dem Namen „Vertikal II“ ankündigten, dass die Platte dann so schnell erscheint ist gleichermaßen überraschend wie erfreulich, doch bleibt die Frage: Kann man in so kurzer Zeitspanne viele Neuerungen erwarten? Die klare Antwort auf diese Frage lautet: Jein.

„Vertikal II“ unterscheidet sich konzeptionell nicht grossartig vom Vorgänger und doch schaffen es die Schweden das Thema „Metropolis“ nun von einer musikalisch anderen Seite aufzuziehen.

Das Intro ORO, wenn man es bei der Länge noch Intro nennen kann, setzt dort ein, wo „Passing Through“ aufgehört hat, sanfter Gesang wechselt sich ab mit leise angeschlagenen Gitarrensaiten, doch schon nach kurzer Zeit merkt man, dass hier einiges anders läuft als zum Vorgänger, Schwesteralbum, Mutteralbum. Wie man es dann halt nennen mag.

Eines ist aber klar: Alles wirkt futuristischer und ungewohnt, aber trotzdem unverkennbar nach Cult of Luna.

Es ist als hätte man ein sprichwörtliches Negativ des „Vertikal“-Albums, wo sonst Gitarren laut wüteten, dominiert nun das Elektronische, wo das Elektronische die hintergründliche Atmosphäre erschuf, säuseln nun langsame Gitarrenwände vor sich hin. Wo bin ich denn hier gelandet?

Nach einigen Durchgängen bin ich mir aber sicher: „Vertikal II“ ist toll geworden, aber alles andere als leicht zu beschreiben.

„Light Chaser“ ist wohl der repräsentativste Song, vereinigt er doch alle Neuerungen und bekannte Muster in seinen gut sechseinhalb Minuten. Wer einen perfekten Einsteig in die EP sucht, oder einfach gespannt darauf ist, was ihn auf dieser EP erwartet, der ist hier goldrichtig aufgehoben.

Apropos EP: Auch wenn diese Platte „nur“ 4 Songs beinhaltet, so bewegt sie sich von der Lauflänge von über 35 Minuten doch auf einem Niveau mit Longplay-Alben anderer Bands, hier bekommt man also einiges für das Geld.

Erst gegen Ende des vorletzten, bedrohlichen Songs „Shun The Mask“ bewegt sich die Band auf gewohnten (aber nicht ausgetretenen) Pfaden.

Der von „Vertikal“ bekannte, abschliessende Song „Vicarious Redemption“ wurde von Justin K. Broadrick neu gemischt und ist nur noch ein Torso des alten Songs, aufgefüllt mit allerlei Gadgets, Blinklichtern, Leuchtanzeigen, aber als auch Messern, spitzen Kanten und kleinen Nadeln, ein perfekter Abschluss.

„Vertikal II“ ist anders und unbequem. Unbequem deshalb, weil es mit seiner Ambient-Atmosphäre auf eine falsche Fährte lockt und somit fälschlicherweise vorgibt, zum wohlfühlen und träumen einzuladen, diese Annahme stellt sich aber sehr schnell als falsch hinaus. Es bleibt auf seine eigentümliche Art und Weise rauh und unnahbar.

Ob die Songs auch live gespielt werden, bleibt für mich schwer vorstellbar, aber Cult Of Luna wissen ja immer ein wenig zu überraschen und so wird es einfach die Zeit zeigen, die man prima mit dieser EP überbrücken kann.

CD:
01 Oro
02 Light Chaser
03 Shun The Mask
04 Vicarious Redemption (Remix by Justin K. Broadrick)

Vinyl:
01 Oro
02 Light Chaser
03 Shun The Mask

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Von Veröffentlicht am: 12.09.2013Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018485 WörterLesedauer 2,4 MinAnsichten: 863Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: , , , , , 0 Kommentare on Cult of Luna – Vertikal II
Von |Veröffentlicht am: 12.09.2013|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|485 Wörter|Lesedauer 2,4 Min|Ansichten: 863|Kategorien: Alben, Kritiken|Schlagwörter: , , , , , |0 Kommentare on Cult of Luna – Vertikal II|

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Über den Autor: Dennis Thiel

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