City and Colour – A Pill for Loneliness
Der Singer-Songwriter Dallas Green veröffentlicht unter dem Bandnamen City and Colour das mit Spannung erwartete Album A Pill for Loneliness als Nachfolger des gefeierten Nr. 1- Albums If I Should Go Before You (2015) wieder auf seinem Label Still Records, einem Imprint von Dine Alone Records.
Vö: 04.10.2019 Still Records LP kaufenWer Dallas Green nicht kennt sollte dieses Album als Einstieg in sein bisheriges Schaffen nehmen. Der sich langsam steigernden Opener Living in Lightning, dessen Titel aus East of Eden von John Steinbeck stammt und der einen tollen Einstieg in das Album ermöglicht, ist eines der richtig starken Stücke auf dem Album und hat schon alle Facetten eines klasse Songs zu bieten.
Es folgt die Single-Auskopplung Astronaut,, die schön rockig ist aber nach der Hälfte leider in einen unnötigen Soundmischmach übergeht. Künstlerische Freiheit hin und her, hier hätte der Produzent richtigerweise eingreifen müssen, denn der Gitarren-Verzerrungen sind hier zweifellos ein paar zu viele drin.
Ich denke immer an die Beziehungen in meinem Leben, die durch das was ich beruflich tue, zerbrochen sind. Ich bin immer weg, reise herum und singe Lieder.
Der Track Imagination ist ein recht ordentlich gemachtes Coldplay-Sounds-a-Like, das aber einer der schwächeren Songs auf dem Album ist. Difficult Love reduziert das Tempo nochmal, hat trotzdem die Wucht eines guten Rock-Pop-Songs und taugt gut für’s Radio. Hier hört man gerne zu und lässt sich mitnehmen in eine von Gitarren, Synthesizern und Schlagzeug geprägte Klanglandschaft. Ein klasse Song der von Sound an Keane erinnert.
Das sehr zögerlich beginnende Me and the Moonlight wird bis ins letzte Drittel fast ausschließlich vom Gesang getragen bevor Schlagzeug und Gitarren dazukommen. Ein sicherlich unterschätzter Song. Der Track Mountains of Madness spielt ganz offen mit dem Bild des H.P. Lovecraftschen Universums und ist insgesamt ein episch angelegter Song mit einem Hauch Post-Rock, der wunderbar arrangiert ist.
Das genaue Gegenteil ist der schöne Track Song of Unrest, der eine langsame Entwicklung nimmt aber musikalisch und textlich zu den klaren Highlights des Albums gehört. Auch hier dominiert der Gesang lediglich getragen von Schlagzeug und Synthesizer und macht den Song so speziell. Man fühlt stellenweise die Verbindung der Arrangements zu Phil Collins aus der Face Value-Zeit.
Der folgende Song heißt Strangers und ist die zweite Vorabauskopplung des Albums. Leider wirkt diese aber ideenlos und im Vergleich zu den anderen Songs hektisch und ohne Inspiration. Mit deutlichem Abstand der schwächste Song auf dem Album.
Der Track The War Years ist eine reduzierte und fast schon akustisch daher kommendes Klagelied, das dem insgesamt recht rockigen Album auch einen nachdenklichen Moment schenkt, auch wenn im letzten Drittel dann die gesamte Instrumentierung aufspielt.
Young Lovers bringt dann wieder Licht in das vorherige Stimmungstief und endet mit einem schönen Gitarrensolo. Ein guter Radio-Song, der aber sein Potential nicht ganz ausschöpft. Das langsame klaviergetragene Lay me Down ist der ruhige Schlusspunkt des Album und ein richtig starker Song.
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