BETTYŒTKER – Barricades
Hinter dem Namen Bettyoetker lässt sich zunächst eine Kochlöffel schwingende Puddingfee vermuten. Nun ja, fast. Bettyoetker prügeln jegliche Zuversicht zu einem wimmernden Häufchen Gelatine.
Eine halbe Stunde verzweifelte Raserei verbirgt sich unter der dampfenden Haube von Barricades, der Debut-EP von Bettyoetker aus Hamburg. Seit mindestens zwei Jahren schraubten die vier Musiker an ihrem von Nils Wittrock (The Hirsch Effekt) und Rene Pablotzky (Grey) produzierten Hardcore-Ungetüm von Kampfansage an Grenzen, Konformität und Unterdrückung.
bow to this false system / marionettes / it repeats again and again and again / sick cycle has to end
Frei nach Dr. Oetkers „Qualität ist das beste Rezept“ verkleiden Bettyoetker ihre Wut und Resignation in eine Karosserie purer Hardcore-Mentalität: Immer schneller, lauter, brutaler. Kein Bedarf an Schnörkeln in einer entmenschlichten Gesellschaft.
i can´t get through these barricades / they block my way, brüllt der Opener und Titeltrack in die Welt. Eigentlich ist hier schon alles gesagt. Kein noch so harter Breakdown, kein noch so inbrünstiger Shout, kein noch so treibender Punkbeat verheißt Besserung. Zähne zusammenbeißen und ab gegen die Wand.
Stimmsamples treiben wie Geister zwischen Tempiwechseln von Depression und Berserkerwut, versponnene Intros deuten schwindelerregende Abgründe an. don´t screw with my mind / it´s too late now / to change somehow.
Am Ende lauert „Resbak“, dessen Text in unbekannter Sprache verfasst ist. Verbirgt sich letztendlich doch noch ein Funken Hoffnung zwischen den lauernden Worten? Es scheint nicht so, die Barrikaden geben nicht nach.
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