Barrens – Penumbra

Barrens – Penumbra

Ein Debütalbum also. Wer soll das glauben? Auch nach der dritten Runde durch die Gehörgänge fällt es schwer, Penumbra, das Erstlingswerk der drei Göteborger Barrens, als solches zu akzeptieren.

Vö: 10.04.2020 Pelagic Records LP kaufen

Zu zielstrebig, zu kohärent klingen die zwischen Dark-Wave und extrovertiertem Post-Rock umherhuschenden Tracks. Ein Blick auf die Bandbiographie beendet glücklicherweise die Zweifel an der eigenen Zurechnungsfähigkeit: Johan Winther, Markku Hildén und Kenneth Jansson haben sich bereits viele Bühnen und Tour-Vans geteilt. Hildén stieß als Tour Drummer zur Winthers und Janssons Band Scraps Of Tape, die es sich seit bald 20 Jahren im Spannungsfeld zwischen leichtfüßigem Indie und widerspenstigem Post-Rock bequem gemacht haben und darüber hinaus begehrte Gitarreneffekte für Liebhaber zusammenlöten.

Der intensive kreative Austausch der Drei und ihr gemeinsamer Glaube in die kathartische Wirkung der Musik verlangte bald nach einer eigenen kollektiven Identität: Barrens.

Setzt man das Schaffen beider Bands in Zusammenhang, drängt sich eine Beschreibung von Penumbra als natürlichem Gegengewicht zu Scraps Of Tapes Sjätte Vansinnet auf: Wo dieses übersprudelt von aufgekratzten Gitarren und hakenschlagenden Rhythmen, entfaltet Penumbra in der Tradition von Collapse Under The Empire mit stoischer Ruhe Schicht für Schicht ein in allen Facetten der Finsternis schimmerndes Post-Rock-Panorama. Getragen wird dieses zu großen Teilen von ebenso dominanten wie vielfältigen Synthiesounds. Mal wirken diese nostalgisch sakral wie im Titeltrack, dann wieder verschroben futuristisch wie im erhaben vor sich hin mäanderndem Grail Marker.

Sich das Vergnügen von Cult Of Lunas Magnus Lindberg beim Mastering in den Redmount Studios vorzustellen, fällt nicht schwer.

Wer sich in Penumbras düster hallendes Klangvakuum ziehen lässt, verliert schnell das Gefühl dafür – und das Interesse daran – ob er sich tief unter der Erde oder irgendwo hinterm Orionnebel befindet. Wenn dies hier ein Debütalbum ist – dort kann ich ungestört auf das nächste warten.

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Von Veröffentlicht am: 17.04.2020Zuletzt bearbeitet: 17.04.2020325 WörterLesedauer 1,6 MinAnsichten: 789Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on Barrens – Penumbra
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Über den Autor: Sabrina Blaess

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