[b.abuse] – Devils Harvest
Seit 1991 machen die Saarländer von [b.abuse] zusammen Musik und entwickelten in der Zeit ihren chaotischen, zerstörerisch-depressiven Stil. Ihr aktuelles Album Devils Harvest besteht aus acht Songs und ist als Download und auf Vinyl erhältlich.
Sie selbst beschreiben ihre Musik als eine Mischung aus Postrock, Doom-Metal und Ambient und sie warnen den Hörer vor, dass sie auf Konventionen scheißen und ihr eigenes Ding machen. Ich war wirklich gespannt, was mich erwartet, weil ich trotz ihres langen Bestehens zuvor noch nie von ihnen gehört hatte und man sich allein aufgrund solcher Schlagworte kein Bild machen kann, reinhören war angesagt. Also gesagt, getan. Der erste Song „scissor/monkey“ lief an und schnell war klar, dass ihre Musik sich nicht davor scheut, die verschiedensten Einflüsse einzubringen und miteinander zu vermischen. Es wirkt wie ein Baukasten aus Postrock, Doom, Ambient, Crust und sogar Blackmetal Elementen, die sie auf eine einzigartige Weise anordnen und mit düsteren Sprechpassagen und gutturalem Gesang spicken. Ihre Songs erzählen vom Weltuntergang und vom Chaos und können einen richtig runterziehen.
Ich würde sogar soweit gehen, es als absoluten Overkill zu bezeichnen, aber im positiven Sinne. Die Songs sind hoffnungslos, chaotisch und depressiv, es ist ein Wechselspiel aus ruhigen, melodischen Parts und aufbrausenden, wütenden, zerstörerischen Passagen. Es gibt keine Strukturen, es gibt keine Wiederholungen und die Songs sind alles andere als Ohrwurmverdächtig, dafür sind sie viel zu wirr. Es ist genau das, was man sich von einer solchen Band wünscht. Sie nehmen keine Rücksicht auf den Standart und sie verfolgen keinen roten Faden, sondern machen straight ihr eigenes Ding und formen etwas Eigenes nach ihrem Geschmack.
Ich habe gelesen, dass man sie mit Neurosis vergleicht, aber das trifft es nicht ganz, meiner Meinung nach. Wenn ich einen Vergleich ziehen müsste, würde ich auf die polnische Crust Band Silence verweisen, obwohl das mit den Vergleichen auch immer schwierig ist. Ich empfehle daher, sich das Album zuzulegen und sich selbst ein Bild zu machen, wenn ich aus dem Fenster schaue, würde ich sagen, dass das Wetter sehr passend für dieses starke Album ist.
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