Interview: Cécile von The Moth
Die Suche nach dem perfekten Drummer, Cola-Rum gegen Lampenfieber und Pudelmotten, die ins Licht fliegen: Die Hamburger Sludger The Moth haben einiges zu erzählen.
Cécile: Ja. Als die Band ein Mal stand, und das war mit unserem Schlagzeuger Tiffy Ende 2012 der Fall, ging alles ganz schnell. Vorher haben wir ziemlich verzweifelt nach einem passenden Drummer gesucht. Acht sind vorstellig geworden, aber erst bei Tiffy war sofort klar: Du bleibst jetzt hier! Klar hatten Freden und ich schon vorher Riffs und auch Songs am Wickel.
Cécile: Das stimmt auf jeden Fall! Wobei: Freden hat in „Baroness“ und „Kylesa“ erst vor kurzem reingehört. High on Fire, Eyehategod, Black Sabbath und andere Bands haben uns genau so beeindruckt. Und ich persönlich würde Fredens Riffs überall heraus hören.
Cécile: Bei den Proben daddeln wir dem anderen unsere Riffs vor. Freden lässt seine meist lange sacken, bevor er sicher ist, dass die echt geil sind, und kommt dann damit rum. Meine entstehen meist spontan im Proberaum. Die Riffs basteln wir dann zu Songs zusammen. Manchmal geht das ganz schnell, mal dauert das echt lange.
Cécile: Es ist tight und satt und dadurch, dass die Riff-Stile zweier Personen zusammenkommen auch ziemlich abwechslungsreich.
Cécile: Eigentlich wollten wir ein gezeichnetes Cover. Das hat aber irgendwie nicht hingehauen. Weil keiner aus der Band zeichnen kann, habe ich dann im Netz einfach mal „Moth“ eingegeben. Da bin ich auf ein Foto dieser abgefahrenen Motte gestoßen und hab den Urheber angeschrieben und gefragt, ob wir das Bild verwenden dürfen. Er hat gleich geantwortet: klar, kein Problem. Später habe ich ihn noch mal angemailt, um nach seinem richtigen Namen für die Credits zu fragen. Er sagte: Dr. Arthur Anker. Den habe ich dann auch gegoogled und da kam raus, dass er so ein krasser Wissenschaftler ist und dieses Motten-Foto durch die Weltpresse gegangen war. Er hatte die Motten-Art in Venezuela fotografiert und im Netz veröffentlicht. Zuerst hat keiner geglaubt, dass die echt ist. Sie heißt: Poodle-Moth.
Cécile: Wir haben nicht an die kleinen Mottenviecher gedacht, die im Schrank Klamotten annagen, sondern an die dicken Brummer, die durch die Nacht fliegen. Und immer das Licht ansteuern.
Cécile: Ich wusste auf jeden Fall, dass ich ans Mikro wollte, auch wenn ich ziemlichen Schiss davor hatte. Als Freden dann wieder an die Gitarre gewechselt ist (er hatte in der alten Band die Drums gespielt), hatte er auch Bock drauf. Also haben wir uns irgendwann ne ordentliche Cola-Rum-Mische eingeschenkt und es ausprobiert, wir hatten vorher noch nie in Bands gesungen. Es war sofort geil zu zweit.
Cécile: Gute Riffs und gute Songs zu schreiben, für die nächste Platte. Weiterhin den Gesang entdecken. Wir hätten auch derbe Bock drauf, mal ne kleine Tour in England zu spielen.
Cécile: Mit High on Fire und Baroness, wenn man mal träumen darf!
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